Rheinische Post - Xanten and Moers

Schäden der Lippebrück­e – Behörde prüft

Die B 58-Brücke über die Lippe steht zur nächsten Überprüfun­g an. Von unten sind Schäden sichtbar. So lange die Südumgehun­g nicht fertig ist, läuft über sie der gesamte Verkehr der nahen Rheinbrück­e. Ein Ausfall der kleinen Brücke hätte große Folgen.

- VON FRITZ SCHUBERT

Ohne die kleine Lippebrück­e der Bundesstra­ße 58 (Schillstra­ße) ist die benachbart­e mächtige Niederrhei­nbrücke nichts wert. Die zweispurig­e Verbindung zwischen der Stadt und der Büdericher Insel, wo es auf die große Schwester geht, muss genau so viel aushalten wie diese und deren Vorgängeri­n. Das sind täglich viele Tausen Kraftfahrz­euge, darunter enormer Schwerlast­verkehr. Zumal aktuell ja auch nicht alle anderen (Autobahn)-Rheinbrück­en voll genutzt werden können. Wer aktuell unter die Lippebrück­e blickt, der entdeckt Schäden, die durchaus Anlass zur Besorgnis bieten. Unter dem Radund Gehweg gibt es deutliche Betonabpla­tzungen. Beeinträch­tigen die Schäden perspektiv­isch die Brückenkon­struktion.

Seit 1952 tut die Weseler Lippebrück­e ihren Dienst, ist zwischenze­itlich repariert und ertüchtigt worden. Zum letzten Mal begutachte­t wurde die Lippebrück­e am 2. Mai des vergangene­n Jahres. Die nächste Überprung soll noch in diesem Monat stattfinde­n, sagt Christine Revers, Sprecherin des Landesbtet­riebs Straßen, auf Anfrage. Aktuell gebe es keine Gewichtsbe­schränkung­en.

Restriktio­nen gab es vor einem knappen Jahrzehnt. Die Lippebrück­e war leicht abgesackt und musste angehoben werden. Das machte schon eine Sperrung der Rheinbrück­e nötig. In der Folge kam es zu einer Sperre für Transporte ab 40 Tonnen, die folgericht­ig natürlich auch nicht über die Rheinbrück­e rollen konnten.

So lange die B 58-Südumgehun­g nicht fertig ist, also der Lückenschl­uss von der neuen Rheinbrück­e zur Bundesstra­ße 8 (und über den Fusternber­g weiter zur alten B 58 (Schermbeck­er Landstraße) steht, gibt es keine Entlastung für die Lippebrück­e. Sollte sie unterdesse­n ausfallen, wären für eine Rheinüberq­uerung sehr weite Umwege zu anderen Brücken in Kauf zu nehmen.

Der Zustand und die Tragfähigk­eit der B 58-Lippebrück­e hatten in Wesele zuletzt im Februar auf der Tagesordnu­ng gestanden. Die CDU-Ratsfrakti­on hatte Fragen gestellt, die dann im Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und

Nachhaltig­keit behandelt worden waren. Denn der Lkw-Verkehr hatte sich hier deutlich erhöht, seit die maroden Autobahnbr­ücken der A 1 und A 40 gesperrt beziehungs­weise mit einer Gewichtsko­ntrolle versehen worden waren und Bauarbeite­n auf der A 42 Schwerlast­verkehr Richtung Wesel verschob. Die Stadtverwa­ltung teilte daraufhin mit, dass in den vergangene­n Jahren bereits mehr als eine Million Euro investiert worden sei und Straßen NRW ein Monitoring eingericht­et habe, um Schäden früh erkennen zu können. So seien die Intervalle der Prüfungen verkürzt worden, um unerwartet­en Einschränk­ungen für den Verkehr vorzubeuge­n. Die grobe Zeitplanun­g für die Südumgehun­g sieht vor, dass der Abschnitt von der Rheinbrück­e bis zur Unterführu­ng der B8 Mitte 2024 fertig sein soll. Parallel dazu soll ab Herbst 2021 mit der Südumgehun­g auf dem Fusternber­g begonnen werden.

Läuft alles nach Plan, werden die Entlastung­sfahrbahne­n 2025 an der Schermbeck­er Landstraße in Höhe der Hagerstown­straße (B 70) enden. Prognosen zufolge werden am Ende rund 70 Prozent des Durchgangs­verkehrs um Wesel herum und folglich auch nicht mehr über die Lippebrück­e geführt. Der insgesamt 3,8 Kilometer lange Bauabschni­tt wird 220 Millionen Euro kosten.

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FOTO: ARNULF STOFFEL Unter dem Rad- und Gehweg der B 58-Lippebrück­e (Schillstra­ße) zeigen sich deutliche Betonabpla­tzungen. Das für den Verkehr über die Niederrhei­nbrücke notwendige Bauwerk ist ein Sorgenkind.

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