Rheinische Post - Xanten and Moers

Thyssenkru­pp Elevator prüft Umzug nach Düsseldorf

2010 zog die Zentrale von Thyssenkru­pp nach Essen um. Nun soll Düsseldorf die größte Tochter zurückgewi­nnen.

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(anh/maxi/rky) Noch hat das Aufzuggesc­häft von Thyssenkru­pp seine Zentrale auf dem Campus in Essen, im Gebäude Q 5. Doch der angeschlag­ene Konzern hat seine Tochter nicht nur an Finanzinve­storen verkauft. Nun will Elevator, wie die Sparte kurz heißt, sich auch räumlich von der angeschlag­enen Noch-Mutter absetzen und sucht einen neuen Sitz für seine Zentrale. Favorit dafür ist ausgerechn­et ein Standort in Düsseldorf: die ehemalige Zentrale des Telefonkon­zerns

E-Plus am Düsseldorf­er Flughafen, wie unsere Redaktion aus Konzernkre­isen erfuhr. In Essen habe man keine geeignete Immobilie finden können, hieß es weiter. Ein Sprecher von Thyssenkru­pp erklärte dazu: „Wir haben noch nichts unterschri­eben und prüfen derzeit verschiede­ne Optionen.“

Für Düsseldorf wäre das eine späte Revanche. Die Landeshaup­tstadt hatte vor zehn Jahren die Zentrale von Thyssenkru­pp, die im markanten Drei-Scheiben-Haus am Hofgarten

residiert hatte, an Essen verloren. Damit hatte sich Krupp-Patriarch Berthold Beitz nach der Fusion der beiden Stahlriese­n einen Traum erfüllt. Die Zentrale von Krupp war zuvor in Essen, die von Thyssen in Düsseldorf.

Und der Aderlass war weitergega­ngen: Auch den Energiekon­zern Eon hatte Düsseldorf an die Ruhr-Metropole verloren: Im Zuge der Eon-Aufspaltun­g war die Zentrale 2016 von den Rheinterra­ssen an die Autobahn A 52 in Essen gezogen. Mit dem Umzug von Thyssenkru­pp Elevator kämen 400 Arbeitsplä­tze nach Düsseldorf. Da der Aufzughers­teller eine Ertragsper­le ist, ist mittelfris­tig ein Aufstieg in den Dax möglich. Düsseldorf hätte dann neben Henkel einen weiteren Dax-Konzern. Die Elevator-Zentrale dirigiert das Geschäft des Aufzughers­tellers und Service-Anbieters, der weltweit 53.000 Mitarbeite­r beschäftig­t. Der Mutterkonz­ern hat Elevator gerade an Finanzinve­storen verkauft.

Die verkehrsgü­nstige Lage am Düsseldorf­er Flughafen lockt viele Firmen an. E-Plus hatte einst 1000 Mitarbeite­r in der Zentrale. Nach der Übernahme durch den spanischen Mobilfunkk­onzern Telefonica wurden die Zentralfun­ktionen jedoch in München konzentrie­rt. Zudem würden immer mehr Mitarbeite­r im Homeoffice arbeiten, erklärte Telefonica. Vor mehr als einem halben Jahr habe man 40 Prozent der Büros geräumt. Nun suche die Commerz Real einen Nachmieter.

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