Rheinische Post - Xanten and Moers
Stadt bekämpft Engpässe mit Azubis
Um dem Personalmangel zu begegnen, will die Stadtverwaltung im kommenden Jahr an ihrer Ausbildungsoffensive festhalten. So sollen Ausnahmesituationen wie zuletzt im Straßenverkehrsamt in Zukunft vermieden werden.
Die Stadt Duisburg sagt den Personalengpässen der Vergangenheit den Kampf an. Zum neuen Ausbildungsjahr hält die Verwaltung an ihrer Ausbildungsoffensive fest. Lange Wartezeiten in den Bürgerämtern und im Straßenverkehrsamt sollen so möglichst bald der Vergangenheit angehören.
Wie aus einer aktuellen Beschlussvorlage hervorgeht, die dem Stadtrat in seiner kommenden Sitzung zur Absegnung vorgelegt wird, plant die Verwaltung zum kommenden Ausbildungsjahr fast 45 Prozent mehr Azubis einzustellen als für den Ausbildungsjahrgang 2019. Insgesamt sollen im kommenden Jahr 275 Azubis und dual Studierende in den städtischen Dienst aufgenommen werden. Im Ausbildungsjahrgang 2020 lag die Azubizahl mit 280 Neueinstellungen bereits auf ähnlich hohem Niveau.
Besonders bedacht werden nach Auskunft der Personalverwaltung mit jeweils 40 Stellen der Ausbildungsbereich Stadtsekretärsanwärter und die praxisorientierte Ausbildung zum Erzieher. Des Weiteren hat die Verwaltung vor allem im Bereich der Feuerwehr einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften ausgemacht. Hier sollen im neuen Ausbildungsjahr 24 Brandmeister-Azubis und rund 20 Azubis zum Notfallsanitäter hinzukommen.
Der Personalrat „Innere Verwaltung“der Stadt sowie die Jugendund Ausbildungsvertretung begrüßen die Entscheidung der Stadtspitze, an der Ausbildungsoffensive festzuhalten. Die großen Nöte aufgrund vakanter Stellen sei in den vergangenen Jahren nicht geringer geworden, schreiben die Personalvertreter in ihrer Stellungnahme zum Ausbildungsplan. „Wie in der Beschlussvorlage beschrieben muss vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Aufrechterhaltung der Funktionalität der Verwaltung in allen Fachbereichen eine bedarfsorientierte Ausbildung gewährleistet sein.“Aus Sicht der Personalvertretungen
könnten aber auch die erhöhten Ausbildungszahlen die unter anderem durch Aufgabenzuwächse höheren künftigen Personalbedarf alleine nicht auffangen. Nichtsdestotrotz sei die Aufstockung des Ausbildungsangebots ein Zeichen dafür, dass die Verantwortlichen die
Zeichen der Zeit erkannt hätten. Die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten dürfe allerdings nicht mit einer Mehrbelastung des vorhandenen Personals einhergehen.
Die Kosten für die Ausbildungsoffensive liegen im zweistelligen Millionenbereich. Alleine die Personalkosten für die von der Verwaltung vorgeschlagenen Ausbildungsmaßnahmen belaufen sich für die Haushaltsjahre 2021 bis 2024 auf rund 14,9 Millionen Euro. Die entstehenden finanziellen Mehrbedarfe sollen aus dem Personal- und Versorgungsetat der Verwaltung kompensiert werden.
Eine Übernahmegarantie für die angehenden Azubis gibt es trotz der angespannten Personallage nicht. Ob jemand übernommen werde, sei vom künftigen Personalbedarf sowie von der fachlichen und persönlichen Eignung abhängig, heißt es in der Vorlage.