Rheinische Post - Xanten and Moers
Kapitän: Zu viel Gastronomie am Rhein
Oliver Bertsch, Geschäftsführer des Ausflugsdampfers River Lady, kritisiert den neu geplanten Biergarten am Rhein in Wesel. Die große Konkurrenz sorge für wirtschaftliche Probleme bei seinem Schiffsbetrieb.
Die River Lady gehört für viele inzwischen zu Wesel wie der Rhein und der Esel. Wer an der Rheinpromenade flaniert, der kann den Ausflugsdampfer mit der Anmutung eines Mississippi-Kahns bestaunen. Kapitän Oliver Bertsch, Geschäftsführer der River Lady Personenschifffahrt GmbH, sieht allerdings sein Schiff und dessen Strahlkraft in der Hansestadt zu wenig gewürdigt. In einem neuen Schreiben an die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) und die Ratsfraktionen beklagt er, dass er zu wenig Förderung erfahre und deshalb wirtschaftliche Schwierigkeiten bestünden. Neue Gastronomieansiedlungen wie der Biergarten machten es schwer, das Geschäft der River Lady gewinnbringend zu betreiben.
Im Einzelnen führt Bertsch auf, dass er schon im Mai 2016 darum gebeten habe, ein Fahrkartenhäuschen auf dem oberen Fußweg an der Rheinpromenade aufstellen zu dürfen. Dann habe er aber eine Absage erhalten. „Ein Fahrkartenhäuschen passt nicht in das Bild der natürlich gewachsenen Rheinpromenade“, habe die Verwaltung ihm in der Absage mitgeteilt. Bertsch kritisiert, dass die Stadt mit zweierlei Maß messe, wenn sie gleichzeitig in direkter Nachbarschaft die Entwicklung vorantreibe. Dass auf städtischem Gelände nun durch Lazgin Bice ein erweiterter Biergarten eröffne, sei für ihn und anderen Betriebe vor Ort „ein Schlag ins Gesicht“. Ein Biergarten mit einer Kapazität von 400 Personen sei ein „Todesurteil“für die weitere vor Ort befindliche Gastronomie, den Q-Stall, das mongolische Restaurant, das Rheinstübchen und seine River Lady. Seit 18 Jahren mache er das River-Lady-Geschäft. Das bisherige Angebot an Gastronomie sei „ausreichend“. Schon seit der Eröffnung des Biergartens durch den früheren Pächter Dirk Aberfeld habe er extreme Schwierigkeiten, an den Wochenenden Gäste an Bord zu bekommen. „Der Biergarten war bei trockenem