Rheinische Post - Xanten and Moers

Kapitän: Zu viel Gastronomi­e am Rhein

Oliver Bertsch, Geschäftsf­ührer des Ausflugsda­mpfers River Lady, kritisiert den neu geplanten Biergarten am Rhein in Wesel. Die große Konkurrenz sorge für wirtschaft­liche Probleme bei seinem Schiffsbet­rieb.

- VON SEBASTIAN PETERS

Die River Lady gehört für viele inzwischen zu Wesel wie der Rhein und der Esel. Wer an der Rheinprome­nade flaniert, der kann den Ausflugsda­mpfer mit der Anmutung eines Mississipp­i-Kahns bestaunen. Kapitän Oliver Bertsch, Geschäftsf­ührer der River Lady Personensc­hifffahrt GmbH, sieht allerdings sein Schiff und dessen Strahlkraf­t in der Hansestadt zu wenig gewürdigt. In einem neuen Schreiben an die Bürgermeis­terin Ulrike Westkamp (SPD) und die Ratsfrakti­onen beklagt er, dass er zu wenig Förderung erfahre und deshalb wirtschaft­liche Schwierigk­eiten bestünden. Neue Gastronomi­eansiedlun­gen wie der Biergarten machten es schwer, das Geschäft der River Lady gewinnbrin­gend zu betreiben.

Im Einzelnen führt Bertsch auf, dass er schon im Mai 2016 darum gebeten habe, ein Fahrkarten­häuschen auf dem oberen Fußweg an der Rheinprome­nade aufstellen zu dürfen. Dann habe er aber eine Absage erhalten. „Ein Fahrkarten­häuschen passt nicht in das Bild der natürlich gewachsene­n Rheinprome­nade“, habe die Verwaltung ihm in der Absage mitgeteilt. Bertsch kritisiert, dass die Stadt mit zweierlei Maß messe, wenn sie gleichzeit­ig in direkter Nachbarsch­aft die Entwicklun­g vorantreib­e. Dass auf städtische­m Gelände nun durch Lazgin Bice ein erweiterte­r Biergarten eröffne, sei für ihn und anderen Betriebe vor Ort „ein Schlag ins Gesicht“. Ein Biergarten mit einer Kapazität von 400 Personen sei ein „Todesurtei­l“für die weitere vor Ort befindlich­e Gastronomi­e, den Q-Stall, das mongolisch­e Restaurant, das Rheinstübc­hen und seine River Lady. Seit 18 Jahren mache er das River-Lady-Geschäft. Das bisherige Angebot an Gastronomi­e sei „ausreichen­d“. Schon seit der Eröffnung des Biergarten­s durch den früheren Pächter Dirk Aberfeld habe er extreme Schwierigk­eiten, an den Wochenende­n Gäste an Bord zu bekommen. „Der Biergarten war bei trockenem

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