Rheinische Post - Xanten and Moers

Trampoline für den Sommerspaß

Springen macht Spaß und hält fit – ein Trampolin ist die ideale Ergänzung für einen Urlaub im Garten. Was man beim Kauf beachten sollte und welche Geräte am besten geeignet sind.

- VON ANNIKA LAMM

Trampolins­pringen bereitet Kindern große Freude und fördert deren körperlich­e Entwicklun­g. Laut dem Baumarkt Hornbach werden die Geräte immer beliebter, vor allem in Zeiten der Corona-Krise. „Die Nachfrage ist in diesem Jahr noch einmal deutlich gestiegen“, sagt ein Sprecher. Welche Trampoline für den Spaß im Garten geeignet sind, worauf man beim Kauf achten sollte und was Eltern wissen müssen.

Welche Arten von Trampoline­n gibt es?

Es wird unterschie­den zwischen über- und unterirdis­chen Modellen. Neben Trampoline­n zum Aufstellen mit einem Schutznetz ringsherum gibt es auch Bodentramp­oline. Bei diesen befindet sich die Sprungmatt­e auf Bodenhöhe. Darunter muss eine Grube ausgehoben werden, damit das Sprungtuch benutzt werden kann.

Worin unterschei­den sich die Modelle?

„Grundsätzl­ich sind die meisten Modelle auf dem Markt aufbauglei­ch“, sagt Tristan Jorde von der Verbrauche­rzentrale Hamburg. Ein Sicherheit­snetz sollte bei jedem Trampolin zwingend enthalten sein. Unterschie­de gibt es beim Sprungtuch, das in den meisten Fällen von Stahlfeder­n getragen wird. Nur bei den „Springfree“-Modellen werden statt den Federn Fiberglass­täbe eingesetzt. In einem Trampolin-Vergleich der Stiftung Warentest schnitt dieses Gerät in den Punkten Sicherheit und Verarbeitu­ng „sehr gut“ab, da aufgrund der fehlenden Federn keine Randabdeck­ung nötig ist, die immer ein gewisses Verletzung­srisiko birgt. Bei den anderen Modellen sollte darauf geachtet werden, dass die Randabdeck­ung außerhalb des Sicherheit­snetzes liegt. Bei den Geräten von Stiftung Warentest war das bei Exit, Hudora und Salta nicht der Fall.

Wie viel Geld sollte ich für ein Trampolin ausgeben?

In dem Warentest-Vergleich wurde das Springfree Medium Round-Trampolin Testsieger. Es kostet allerdings 1300 Euro und ist somit das teuerste getestete Modell. Ähnlich gut schnitten das Hudora Fantastic für 380 Euro sowie das Decathlon Domyos für 190 Euro ab.

Wie lange dauert der Aufbau?

Die Erstmontag­e der meisten Trampoline ist nicht unbedingt einfach und kann je nachdem, wie erfahren man dabei ist, lange dauern. „Beim

Test haben unsere Experten bei einigen Modellen bis zu vier Stunden gebraucht, bis das Gerät aufgebaut war“, sagt Stephan Scherfenbe­rg von Stiftung Warentest. Kein Gerät stand dabei in weniger als zwei Stunden. Dabei seien kostengüns­tige Modelle nicht unbedingt komplizier­ter im Aufbau: Schwierigk­eiten habe es vor allem bei einem relativ teuren Modell der Firma Berg gegeben, bei dem die Anleitung sehr missverstä­ndlich war. Gut ließen sich die Trampoline von Hudora, Salta und Exit aufbauen. Grundsätzl­ich könne man ein Trampolin allein aufbauen, für die Befestigun­g des Sprungtuch­es ist man in jedem Fall aber besser zu zweit, rät Scherfenbe­rg.

Ist Trampolins­pringen gut für mein Kind?

„Die vielfältig­en Wahrnehmun­gs

und Bewegungse­rfahrungen, die Kinder durch das Trampolins­pringen machen, sind sehr wichtig für die kindliche Entwicklun­g“, sagt Diplom-Sportwisse­nschaftler­in Gabi Flecken des Instituts für Sport- und Bewegungsw­issenschaf­ten der Universitä­t Duisburg-Essen. „Für ältere Kinder, die richtig springen können, kommen Anforderun­gen an Kraft, Körperhalt­ung, Ausdauer und Koordinati­on an das Kind hinzu.“Dabei gebe es dennoch einige Regeln zu befolgen.

Worauf sollten Eltern unbedingt aufpassen?

„Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, dass jeweils nur ein Kind auf dem Gerät ist“, sagt Flecken. „Alles andere ist hochriskan­t und sehr gefährlich.“

Diese Bedingung gelte unabhängig vom Alter. Außerdem wird empfohlen, dass Kinder, die ungeübt sind, nicht zu lange springen und immer wieder Pausen machen. „Trampolin springen macht so viel Spaß, dass ein Kind auch dann weiterspri­ngen würde, wenn seine aktive Muskulatur nicht mehr in der Lage ist, die Sprünge gut aufzufange­n“, sagt Flecken. Deshalb sollten Eltern ihre Kinder anfangs lieber bremsen.

Was muss ich noch beachten?

Bei Sturm sollte das Sicherheit­snetz des Trampolins abgehängt werden. „Es funktionie­rt sonst wie ein riesiges Windsegel, das Trampolin könnte im Garten des Nachbars landen“, sagt Tristan Jorde. Beim Springfree sind Sandsäcke im Lieferumfa­ng enthalten, die das verhindern.

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