Rheinische Post - Xanten and Moers
Zoo will auch das Delfinarium sanieren
Ein neuer „Masterplan“für den Duisburger Zoo soll festlegen, wie sich der Tierpark am Kaiserberg in den nächsten 25 Jahren aufstellt. In diesem Zeitraum sollen rund 76 Millionen Euro investiert werden. Ein klares Bekenntnis zum Delfinarium fehlt.
Eine Neuplanung ist nicht vorgesehen. Stattdessen geht es vor allem darum, den Zoo zu sanieren und zu modernisieren, um ihn so einerseits attraktiver zu machen und andererseits den strenger gewordenen Anforderungen an die Tierhaltung gerecht zu werden. Dabei ist die Vision des Masterplans, den der Rat in seiner nächsten Sitzung am 15. Juni beschließen soll, ebenso simpel wie anspruchsvoll: „Duisburg ist stolz auf seinen Zoo! Unser Zoo soll „anders als die Anderen“werden. Wir werden wieder einer der führenden Zoos in Deutschland in den Bereichen Besucherattraktivität, Artenschutz und Tierhaltung“, heißt es im Masterplan.
Dazu soll es im Bereich der Zoologie an vielen Stellen nachhaltige Veränderungen geben:
Delfinarium
Die Anlage soll auf Vordermann gebracht werden (Sanierung der Filtertechnik, Neuaufbau der Beckenbeschichtung sowie der Tribüne, Reparatur des Schiebedaches, optische Neugestaltung). Einschränkend heißt es im Masterplan allerdings wörtlich: „Bei den Planungen ist zu berücksichtigen, dass es eine fortlaufende Diskussion über die Delfinhaltung gibt und die Entwicklung entsprechend berücksichtigt werden muss.“
Elefantenanlage
Ähnlich wie beim Delfinarium ist eine langfristige Entwicklung
nicht absehbar. Fest steht; Eine Zuchtsituation für Elefanten im Duisburger Zoo sei vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) unter den jetzigen Rahmenb edingungen ausgeschlossen. Derzeit werden nur Elefantenkühe gehalten, der Erhalt weiterer Kühe für eine eingeschlechtliche Haltung wird in Zukunft vom EEP ausgeschlossen. „Die Planungen für den Standort werden in Abhängigkeit von den Gegebenheiten und aktuellen Entwicklungen in den nächsten Jahren gestartet“, heißt es.
Äquatorium
HIer soll die Primatenhaltung durch eine Vergrößerung der Anlagen verbessert werden. Damit würde auch die Auflagen des Säugetiergutachtens erfüllt. Schwerpunktarten sollen unter anderen Gorillas, Bärenstummelaffen, Roloway-Meerkatzen und Zwergflusspf sein, wobei naturnahe Gemeinschaftsanlagen statt Einzelanlagen angepeilt werden.
Australien-Revier
Die Flächen der Anlagen für Tapire/Ameisenbären, Nasenbären, Kamele/Stachelschweine sollen zum Australien-Revierhinzugefügt werden. Hier soll ein Australienhaus für Koalas, Beutelteufel und Wombats entstehen. Zusätzlich können Lebensräume dazu kommen für Kasuare, Baumkängurus, Parma-Känguru, Kookaburra, Kea, Quokka. Auch eine Quarantäne-Station für Koalas ist hier möglich.
Outback-Voliere Sie soll als „verlassene Farm“gestaltet und besonders beleuchtet werden und so gemeinsam mit eine Wasserspielplatz zu einer „einzigartigen Attraktion in der Zoolandschaft in NRW“werden. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsanlage mit selten gezeigten australischen Vögeln und Säugetieren.
Savannen-Anlage
Eine naturnah gestaltete Gemeinschaftsanlage mit mehr Platz und Tierbeschäftrigung für Giraffen, Zebras, Antilopen soll die Anforderungen des Säugetiergutachtens erfüllen. Die Tiere sollenganzjährig und auch in der Dunkelheit auf der Außenanlage zu sehen. Gastronomie und Veranstaltungsräume, die auch nach ZooSchluss und von außen zugänglich sind, sollen einen Blick auf die „Savanne“ermöglichen.
Robben-Revier
Die Seehund-Anlage könnte künftig für die Brillenpinguine genutzt werden, die Ohrenrobben-Anlage soll erweitert werden und umfasst künftig die heutigen Anlagen der Seelöwen, Pinguine, Polarfüchse, ehemalige Eisbären-Anlage. Die heutige Anlage der Wölfe soll für die Riesenotter genutzt werden. Daneben soll stärker als bisher auf einen „Erlebnis“-Faktor gesetzt werden. Dazu sieht der Masterplan unter anderem folgendes vor:
Zoo-Terrassen
Ein neues Restaurant mit Veranstaltungs- und Tagesräumen zur flexiblen Nutzung soll in den Zoo-Terrassen etabliert werden. Das Restaurant soll während des Zoobetriebs für die Zoobesucher und außerhalb der Zoo-Öffnungszeiten als öffentliches Restaurant genutzt werden können.
Zoolicht
Der Haupteingang, Tiere, Botanik, Anlagen, Gebäude und Wege sollen zu festgelegten Abendstunden in den Wintermonaten illuminiert werden. Das Lichtkonzept soll auch in der dunklen und besucherschwachen Jahreszeit zusätzliche Besucher bringen. Die jeweiligen Tierareale bekommen Überschriften, wie in einem Film oder als Buchtitel. Geplant ist dann ein gesonderter Besuchereintritt nach den üblichen Kassenöffnungszeiten und nach Einbruch der Dunkelheit mit maximal 5000 Besuchern pro Abend. Der Lichterparcour soll in etwa einer Stunde begangen werden können.