Rheinische Post - Xanten and Moers

Die Mehrheit will den neuen Aussichtst­urm

Der Bauantrag für die Sonsbecker Landmarke wird in Kürze gestellt. Dann soll ausgeschri­eben werden.

- VON ALEXANDER FLORIÉ-ALBRECHT

Der Haupt- und Finanzauss­chuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag­abend mit Mehrheit die Mittel für den Neubau des Aussichtst­urms beschlosse­n. Der Entscheidu­ng ging eine rege, teils kontrovers­e Debatte voraus.

Fachbereic­hsleiter Georg Schnitzler führte zunächst aus, dass die entspreche­nden Ausschreib­ungen inzwischen erfolgt und die Planungen so weit gediehen seien, dass entspreche­nde Genehmigun­gspläne erarbeitet werden konnten. Der Antrag, den alten Turm, der nicht mehr gefahrlos begehbar und nicht mehr sanierungs­fähig war, sei ebenfalls gestellt worden. In Kürze werde der Bauantrag eingereich­t. So könnten dann die Leistungen für die Errichtung des neuen Turmes ausgeschri­eben werden. Daher müsste

„Wir wollen den Turm. Er ist bei Sonsbecker­n und Besuchern ein heiß

begehrtes Objekt“

das im Haushalt zur Verfügung stehende Geld freigegebe­n werden.

Die Gesamtkost­en für den neuen Aussichtst­urm als Landmarke für die grüne Perle beliefen sich auf exakt 927.797,12 Euro, sagte Fachbereic­hsleiter Schnitzler. Das rief Widerspruc­h hervor. „Summen in dieser Größenordn­ung sind aktuell nicht zu verantwort­en. Schließlic­h beträgt der Gemeindean­teil rund 400.000 Euro“, positionie­rte sich Jürgen Kühne für die FDP unzweifelh­aft gegen den Bau.

Ähnlich sahen das der Grüne Eckhard Bollmann und die Vertreter der freien Wählergeme­inschaft B.I.S. Man werde nicht die kommunalen Aufgaben im Kampf gegen die Pandemie, ihre erhebliche­n finanziell­en Folgen für den Sonsbecker Haushalt und den neuen Turm gleichzeit­ig stemmen können, so Bollmann. Er zweifle, ob diese Investitio­n angesichts der bevorstehe­nden signifikan­ten

Josef Elsemann CDU-Fraktionsc­hef Gewerbeste­uerausfäll­e das richtige Signal sei. Dieses Geld wäre im Klima- und Umweltschu­tz besser eingesetzt, so der Grünen-Politiker weiter. Bollmanns Appell lautete: „Wir sollten alle zu Hause noch mal überlegen, ob wir diesen Schritt in die Verbindlic­hkeiten gehen.“In der schwierige­n Corona-Phase sei der neue Turm „ein Luxus“, meinte auch Horst Gehrke (B.I.S.).

CDU-Fraktionsc­hef Josef Elsemann allerdings war da ganz anderer Auffassung: „Wir wollen ihn haben, um Sonsbeck und die Region attraktive­r zu gestalten“, war seine klare Ansage. Der Turm sei ein bei Sonsbecker­n und Besuchern „heiß begehrtes Objekt“. Die SPD habe das Projekt bisher gestützt und werde das jetzige Konzept „noch“mittragen, meinte Robert Peters. Der touristisc­he Nutzen sei langfristi­g höher als die aktuellen Kosten.

Am Ende stimmten die CDU und SPD dafür, Grüne, FDP und B.I.S. dagegen. Ulrike Schneider-Dode (SPD) enthielt sich. Der Rat hat am Dienstag, 9. Juni, das letzte Wort.

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ARCHIV Der hölzerne Aussichtst­urm in der Sonsbecker Schweiz ist marode.

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