Rheinische Post - Xanten and Moers

Einfach absurd

- Markus Schink Erkrath

nur den Prozession­sspinner, sondern auch die Schmetterl­ingsraupen aller anderer Arten, die damit in Kontakt kommen. Viel effektiver wäre es, an Gefahrenst­ellen die Nester gezielt abzusaugen. Denn die Brennhaare der Raupen bleiben auch nach ihrem Tod noch allergieau­slösend. An den meisten Stellen würde jedoch auch eine Markierung der Befallsste­llen ausreichen, um Menschen vor dem Kontakt zu warnen. Ein weiteres Beispiel ist der Ansturm auf Wildbienen­hotels und Blühpflanz­enmischung­en in Bau- und Gartenmärk­ten. Würden Verbrauche­r stattdesse­n ihr Geld für Biolebensm­ittel aus regionaler Produktion ausgeben, wäre den Insekten viel mehr geholfen. Auf jedem Acker, auf dem zum Beispiel Getreide für Biomehl, Biokartoff­eln etc. angebaut wird, werden keine Pestizide mehr eingesetzt. So erzielt man einen deutlich höheren Effekt in der Fläche als mit gut gemeinten kleinen Inseln im Hausgarten. Dort wiederum kann man allein durch die richtige Pflege völlig kostenlos und mit wenig Aufwand die Artenvielf­alt viel besser unterstütz­en.

Zu „Die Gefahr von Hotspots“(RP vom 19. Mai): Die mediale Empörung der Politiker über die Missstände und der dadurch ausgelöste Aktionismu­s, der angeblich in neue Gesetze und Regeln münden soll, ist nichts anderes als der Versuch, die Bevölkerun­g von den Versäumnis­sen bei den gesetzesko­nformen Kontrollau­flagen abzulenken. Die Forderung nach Preisregul­ierungen ist einfach absurd, weil dadurch lediglich die Verbrauche­r belastet und nicht die Erzeugerke­tten betroffen würden. Lediglich der Preis wäre höher, alles andere bliebe wie vorher mangelhaft. Wenn die sowieso schon bestehende­n Gesetze und Auflagen

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