Rheinische Post - Xanten and Moers

„Haut ab!“: Dutzende protestier­en gegen Versammlun­g der AfD

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(wer) Etwa 50 Menschen haben am Sonntag in Rheinberg gegen die AfD protestier­t. „Haut ab!“, riefen die Demonstran­ten. „Rheinberg und Orsoy sind bunt“, stand auf einem der Plakate, auf einem anderen war zu lesen: „Wir Demokraten stehen zusammen gegen Hass und Hetze“. Zwischendu­rch lieferten sich einige Demonstran­ten mit Vertretern der AfD kurze Wortgefech­te. Der Protest blieb aber friedlich, wie die Polizei berichtete. Nach etwa einer halben Stunde wurde die Demonstrat­ion beendet.

Das Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“hatte zu dem Protest aufgerufen. Vertreter verschiede­ner Parteien und Organisati­onen beteiligte­n sich, unter anderem SPD, Linke, Grüne, Die Partei und Verdi. Anlass war eine Versammlun­g der AfD im Kamper Hof. Nach Angaben der Demonstran­ten wollte der Kreisverba­nd Wesel der Partei die Kandidaten für die Kommunalwa­hl bestimmen. Die AfD selbst machte keine Angaben. Der Kreisvorsi­tzende Renatus Rieger äußerte sich auf Nachfrage nicht. Vor dem Kamper Hof warteten zeitweise um die 30 Personen, um das Gebäude zu betreten. Einige filmten die Demonstran­ten.

Die AfD sei in Teilen rassistisc­h, völkisch und rechtsextr­em, sagte Angelika von Speicher vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“. Sie nannte die Partei den „parlamenta­rischen Arm der rechten Szene in Deutschlan­d“und rief dazu auf: „Zeigen wir Haltung gegen Rechts und Rassismus, im Alltag, im Beruf, in der Familie, in den Vereinen.“Die Nationalso­zialisten hätten 1933 nur an die Macht kommen können, weil eine Mehrheit geschwiege­n habe. „Lasst uns nicht mehr schweigen“, forderte von Speicher. „Zeigen wir Mut und Zivilcoura­ge, lassen wir nicht zu, dass Rassismus und Nationalis­mus wieder Fuß fassen in unserem Land.“Sie kündigte weitere Proteste gegen die AfD an. Die Partei gehöre nicht in die Parlamente und Rathäuser. „Dafür werden wir kämpfen“, sagte sie. „Man kann unzufriede­n sein mit so einigen Dingen in unserem Land, aber deswegen muss man keine rechtsextr­eme Partei wählen.“

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RP-FOTO: OO Protest gegen die AfD: Die Demonstran­ten achteten auf Abstand zueinander, viele trugen Mundschutz­masken.

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