Rheinische Post - Xanten and Moers
Die RB 31 im Vergleich mit anderen Linien
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat die Linien in seinem Gebiet von professionellen Testen und Fahrgästen bewerten lassen und die Pünktlichkeit ausgewertet. Wir zeigen, wie die RB 31 abgeschnitten hat.
XANTEN Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat seinen neuen Qualitätsbericht für den Schienenverkehr vorgelegt. Darin bewertet er die Pünktlichkeit der Züge in seinem Gebiet und den Zustand der Fahrzeuge. Außerdem berichtet er, wie zufrieden die Kunden mit den einzelnen Eisenbahnunternehmen sind. Unsere Übersicht zeigt die Ergebnisse für die Regionalbahn (RB) 31 („Der Niederrheiner“), die zwischen Xanten, Alpen, Moers und Duisburg fährt.
Pünktlichkeit Mehr als 20 Prozent aller Fahrten der RB31 im Jahr 2020 waren signifikant zu spät, berichtet der VRR. Der Anteil der Züge, die weniger als vier Minuten zu spät am Ziel angekommen sind, habe unter 80 Prozent gelegen. Im Durchschnitt habe ein Zug der RB31 einen Haltepunkt drei Minuten und 15 Sekunden zu spät erreicht. Damit habe sich diese Linie gegenüber dem Jahr 2019 um 50 Sekunden verschlechtert, berichtete der VRR. Über alle Linien im Gebiet des Verkehrsverbunds hinweg verspäteten sich die Züge im Jahr 2020 im Durchschnitt um etwa eine Minute und 30 Sekunden. Die Regionalbahnen waren etwas unpünktlicher: Sie kamen im Durchschnitt eine Minute und 45 Sekunden zu spät an. Die RB 31 gehört zu den Regionalbahnen.
Nach Angaben des VRR kann es verschiedene Gründe für Verspätungen geben. Die RB 31 sei „im besonderen Maße“von einer schlechten Infrastruktur betroffen, berichtet der Verkehrsverbund. Viele Bahnübergänge und eingleisige Streckenabschnitte machten den Betrieb komplexer. Verspätungen aufgrund von Baumaßnahmen flossen nicht in die Statistik ein.
Zugausfälle Im Jahr 2020 fielen 3,08 Prozent der Züge der RB31 unvorhergesehen aus. 2019 waren es mehr als fünf Prozent gewesen. In diesem Punkt hat sich der Niederrheiner also verbessert. Sie lag auch nur leicht unter dem Durchschnitt aller Linien: Im gesamten VRR-Gebiet lag die Ausfallquote bei 3,06 Prozent. Für unvorhersehbare Ausfälle kann es verschiedene Gründe geben, wie der Verkehrsverbund erklärt. Als Beispiele nennt er: extreme Witterungsverhältnisse, akut auftretende Schäden an der Strecke, Fahrzeugmängel, technische oder organisatorische Probleme bei der Bereitstellung der Fahrzeuge oder der Disposition der Triebfahrzeugführers. Es gibt auch vorhersehbare Ausfälle, auf diese hätten die Eisenbahnunternehmen aber keinen Einfluss, weil es um Maßnahmen der Infrastrukturbetreiber gehe, zum Beispiel Baustellen und Arbeiten an den Gleisen, Weichen, Stellwerken und Bahnhöfen. Im Jahr 2020 kamen noch Ausfälle wegen der Corona-Pandemie und des angepassten Fahrplans hinzu. Insgesamt sei im VRR-Gebiet mehr als jede zehnte Fahrt (11,58 Prozent) geplant ausgefallen, schreibt der Verkehrsverbund. Zu den vorhergesehenen Ausfällen nannte er keine Quoten für die einzelnen Strecken.
Zustand der Fahrzeuge Alle Nordwestbahn-Linien würden schlecht bewertet, schreibt der VRR. Die Profitester würden dem Unternehmen attestieren, weniger gepflegte Fahrzeuge zu haben als andere Eisenbahnunternehmen. Auf allen Linien der Nordwestbahn würden die Sauberkeit der Außenhaut, der Fenster und der Innengerüstscheiben, der Durchgangstüren und der Toiletten sowie Kratzer in den Scheiben und verschlissene Sitze bemängelt.
Kundenzufriedenheit Über alle Befragungen hinweg geben die Fahrgäste der Nordwestbahn eine 2,3. Aber vor allem die RB 31 sei bei den Fahrgästen unbeliebt, berichtet der VRR. Aus Sicht der Kunden sei der Niederrheiner die schlechteste Linie des Unternehmens. Von allen Linien im VRR-Gebiet habe die RB 31 die zweitschlechteste Beurteilung bekommen (etwa 2,7) und sei auf dem 50. von 51 Plätzen gelandet (2019: 48). Die Fahrgäste kritisierten unter anderem die Unpünktlichkeit, dafür gaben sie die Note 3,51. Aber das Zugbegleitpersonal hätten sie ausdrücklich gelobt (Note: 1,57).
Der VRR befragt die Fahrgäste seit 2004 zu einzelnen Qualitätskriterien und der Gesamtzufriedenheit mit einer Linie. Die Kunden können Schulnoten von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) vergeben. Daraus ermittelt der VRR einen Durchschnittswert. 2020 wurde die Fahrgastzufriedenheit im Januar, Februar und September erfragt. Insgesamt hätten die Fahrgäste im Durchschnitt die Note 2,21 gegeben. Damit sei die Zufriedenheit leicht gestiegen (um 0,05). Die Gesamtzufriedenheit sei also „gut“.