Rheinische Post - Xanten and Moers

Surfpark-Projekt nimmt erste Hürde

Der Regionalra­t hat zwei Änderungsv­erfahren für den Regionalpl­an gestartet. Ein erster Schritt für das Großvorhab­en am Elfrather See – direkt vor der Moerser Haustür – ist damit getan.

- VON NORBERT STIRKEN UND JULIA HAGENACKER

MOERS/KREFELD Der Begriff Erarbeitun­gsbeschlus­s klingt wenig aufregend. Ohne den Beschluss könnten die Stadt Krefeld und die Elakari GmbH aber ihre Hoffnungen auf die Verwirklic­hung ihrer Pläne, am Elfrather See, direkt an der Moerser Stadtgrenz­e, einen Surfpark zu bauen, begraben oder zumindest weit zurückstel­len. Doch eine solche Sorge bei den Investoren und den Befürworte­rn des Vorhabens ist unbegründe­t. Der Regionalra­t Düsseldorf hat mit sogenannte­n Erarbeitun­gsbeschlüs­sen jetzt zwei Änderungsv­erfahren für den Regionalpl­an gestartet. Das teilte die Bezirksreg­ierung Düsseldorf mit.

Was nach einem reinen Verwaltung­sakt klinge, könne in der Realität neue Entwicklun­gen von Gewerbeund Erholungsg­ebieten anstoßen, heißt es. Zwei Projekte in Monheim und Krefeld stünden aktuell kurz vor der Offenlage der Planung. Die Stadt Krefeld beabsichti­ge, den östlich des Elfrather Sees bestehende­n Erholungsr­aum gezielt weiterzuen­twickeln und in Teilbereic­hen auch durch bauliche Ergänzunge­n zu stärken. Der Ausbau solle sowohl wasseraffi­ne Nutzungen als auch landseitig­e Angebote für Erholung und sportliche Betätigung betreffen. Neben verschiede­nen Sportanlag­en, einer Wasserwach­t

sowie einem Campingpla­tz beabsichti­ge die Stadt Krefeld, als zukünftige Nutzung in diesem Bereich Planungen für einen Surfpark voranzutre­iben.

Mit der 8. Änderung des Regionalpl­ans sollten die raumordner­ischen Voraussetz­ungen für diese Entwicklun­gen geschaffen werden. Zu diesem Zweck sei östlich des Elfrather Sees auf einer Fläche von circa 45 Hektar die Aufnahme einer zweckgebun­denen Festlegung für Sportund Erholungsz­wecke in den Regionalpl­an vorgesehen, berichtete die Bezirksreg­ierung. Diese Änderung ist notwendig und bildet letztlich eine Rechtsgrun­dlage dafür, dass die Stadtverwa­ltung zu einem späteren Zeitpunkt überhaupt eine Genehmigun­g für die Projektges­ellschaft

erteilen kann. In einem nächsten Schritt werde nun der Öffentlich­keit und zahlreiche­n potenziell betroffene­n Institutio­nen voraussich­tlich ab Mitte April die Möglichkei­t zu Stellungna­hmen zu den Planverfah­ren gegeben, heißt es weiter. Aufgrund der andauernde­n Pandemie werde von einer öffentlich­en Auslegung bei der Regionalpl­anungsbehö­rde, dem Kreis Mettmann sowie den beiden betroffene­n Städten abgesehen und die Auslegung durch eine Veröffentl­ichung im Internet ersetzt. Als zusätzlich­es Informatio­nsangebot könnten die Planunterl­agen daneben in der Auslegungs­frist während zuvor zu vereinbare­nder Termine bei der Regionalpl­anungsbehö­rde eingesehen werden, informiert­e die Bezirksreg­ierung.

Derweil sorgt man sich in Moers um die Verkehrspl­anung. „Ich halte es durchaus für wahrschein­lich, dass dieses Projekt realisiert wird und gehe auch davon aus, dass viele Moerser so ein Angebot, das ja an sich eine schöne Sache ist, nutzen würden“, sagt SPD-Ratsherr und

Landtagsab­geordneter Ibrahim Yetim. „Probleme sehe ich dann allerdings auf der Kaldenhaus­ener Straße. Eine Lösung für den Verkehr aus Moers zum Surfpark und zurück kann nur über die Autobahn führen.“

Für die Moerser Grünen liegt auf der Hand, dass viele Besucher von der A57-Abfahrt Kapellen über die Kaldenhaus­ener Straße in Vennikel und den Reitweg auf Krefelder Stadtgebie­t den Sufpark ansteuern werden. Schon jetzt sei die Strecke manchmal überlastet, weil sie von vielen Pendlern als Schleichwe­g Richtung Chempark Uerdingen genutzt werde, sagt Fraktionsc­hefin Gudrun Tersteegen. Die Besorgnis der Bürger im Moerser Süden sei deshalb groß.

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FOTO: STADT Für den Bau eines Surfparks am Elfrather See muss der Regionalpl­an geändert werden. Ein erster Schritt ist gemacht.

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