Rheinische Post - Xanten and Moers
Meister-Hattrick im Autohaus Mölders
Die KFZ-Innung hat den Seniorchef des Rheurdter Autohauses, Richard Mölders, mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt. Die Faszination für Autotechnik hat er an seinen Sohn Christian und Enkel Lukas Mölders weitergegeben.
RHEURDT Beim Fußball spricht man vom Hattrick, wenn ein Spieler drei aufeinanderfolgende Tore schießt. Ähnliches gilt für die Rheurdter Familie Mölders, die seit Generationen fest mit dem Kfz-Handwerk verbunden ist. Jetzt überreichte René Gravendyk, Obermeister der Kraftfahrzeug-Innung Niederrhein, an den Kfz-Meister Richard Mölders den Goldenen Meisterbrief. „Wir haben nicht so viele, die in dieser Form auf die Standesehre bauen“, so Gravendyck über drei Meister-Generationen in der Familie Mölders. Richard Mölders’ Sohn Christian wurde im November 2019 mit dem Silbernen Meisterbrief ausgezeichnet. Im November 2020 erhielt Enkel Lukas seinen Meisterbrief.
Seit über 160 Jahren liegt das Handwerk in der Familie, wie Seniorchef Richard Mölders erzählte. Angefangen hat alles in der Familie im 19. Jahrhundert mit der Hufund Wagenschmiede. Ein Werdegang, der zugleich die Entwicklung der Mobilität von Pferd und Wagen bis zum hochtechnisierten Auto dokumentiert. Kfz-Meister Richard Mölders und seine Frau Gisela gründeten im November 1978 das Unternehmen. „Ich habe in einer Garage mit einem Lehrling angefangen“, so der Seniorchef. Schnell sprang der Funke auch auf Sohn Christian über. „Der hat als Achtjähriger schon bei uns in der Werkstatt sein Kettcar repariert“, erinnerte sich Richard Mölders.
Christian Mölders ergänzte: „Ich bin einfach in den Betrieb rein gewachsen. Das war von Anfang an pure Faszination.“1994 legte er die Meisterprüfung mit der Zusatzqualifikation Betriebswirt des Handwerks ab. 2012 folgte die Weiterbildung zum Karosseriebauer.
Für Christian Mölders’ Sohn Lukas (22) war ebenfalls früh die berufliche Entscheidung gefallen. In Straelen machte er seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und wählte das Verbundstudium „Abi und Auto“. Im November 2020 legte er in München die Meisterprüfung mit dem Schwerpunkt System-Hochvolttechnik, sprich E-Mobilität, ab. Die Ausbildung zum Betriebswirt des Kfz-Handwerks startete er im August über die Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kraftfahrzeuggewerbe und sorgte für weitere kaufmännische Qualifikationen im Familienunternehmen. Der Elan, in überschaubarer Zeit seine Berufsaus
und Weiterbildung zu stemmen, ist spürbar. „Ich wollte ein Jahr schneller als mein Opa die Meisterprüfung machen“, erklärte Lukas Mölders mit einem Augenzwinkern.
Für die drei Meister hat die Weiterentwicklung des Betriebs, der Autohandel mit sämtlichen Marken wie auch die Ausbildung im kaufmännischen Bereich, in der Werkstatt und dem Karosseriebau oberste Priorität. „Wir passen uns den Erfordernissen und Wünschen unserer Kunden
an“, sagte Christian Mölders. Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehört der familiäre Charakter eines inhabergeführten Betriebes, der weit in die Region strahlt. „Meine Frau Gisela hat mit im Betrieb gearbeitet, jetzt auch meine Schwiegertochter Sandra“, so Richard Mölders. „Der direkte Draht zu unseren Kunden, die wir oft schon lange kennen, ist uns wichtig. Sie schätzen unseren schnellen und direkten Service“, sagte Christian Mölders.
Früh setzte die Familie auf die betriebliche Erweiterung am Standort Niederend. Aktuell zählt das Autohaus 25 Mitarbeiter. 1984 entstand der Neubau mit Werkstatt, Präsentationsfläche und Büroräumen. „2016 haben wir auf dem Gelände eine Waschanlage mit SB-Waschplätzen gebaut. Zusätzlich bieten wir Waschplätze für Wohnwagen, Wohnmobile, Kastenwagen und Verkaufswagen. Das ist schon wegen der Fahrzeughöhen und -breiten besonders, so dass wir mit diesem Angebot eine Nische besetzen“, so Christian Mölders.