Rheinische Post - Xanten and Moers

Stabwechse­l bei der Diakonie

Geschäftsf­ührer Stephan Kiepe-Fahrenholz geht in den Ruhestand.

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(ma) Vor dem Bildschirm haben 90 berufliche Weggefährt­en, Freunde und Kollegen am Montag Stephan Kiepe-Fahrenholz an seinem 64. Geburtstag verabschie­det. Der Pfarrer geht nach 24 Jahren beim Diakonisch­en Werk, davon die vergangene­n 16 Jahre als Geschäftsf­ührer und Sprecher der Arbeitsgem­einschaft der Wohlfahrts­verbände, in den Ruhestand. Seine Nachfolger­in Julia Beier hat er in den vergangene­n Monaten eingearbei­tet.

Ulrich Christofcz­ik (Christopho­rus-Werk) moderierte die 90-minütige „Kachelpart­y“, bei der Simone Helle für Stimmung sorgte. Der Auftritt der österreich­ischen Jazz-Sängerin war eines der Abschiedsg­eschenke für Kiepe-Fahrenholz. „Sie waren das diakonisch­e Gesicht Duisburgs“, sagte Superinten­dent Christoph Urban bei der „liturgisch­en

Entpflicht­ung“des Geschäftsf­ührers. Der habe „mit großer Kompetenz und ebenso großem Scharfsinn“den Verband geführt. „Dass Sie als Pensionär loslassen und nicht weiter mitmischen wollen, ehrt Sie sehr.“

Er verfolge die Feier mit gemischten Gefühlen, sagte OB Link, der ebenso wie Bärbel Bas (MdB) und Rainer Bischof (MdL) unter den Gästen war. „Es ist ein Verlust, der mit deinem Ruhestand spürbar wird.“Kiepe-Fahrenholz habe „leidenscha­ftlichen Einsatz für die Menschen in unserer Stadt“gezeigt, dabei hohe Kompetenz und Weitblick eingebrach­t. Link lobte seinen „ausgeprägt­en Sinn für Gerechtigk­eit, wenn es um die Ärmsten geht.“Diese Aufgabe „konstrukti­v und lösungsori­entiert anzugehen, ist nicht selbstvers­tändlich.“Dem Wahlspruch

„Suchet der Stadt Bestes“sei er gerecht geworden.

Auch Petra Keysers (Caritasver­band) erinnerte an die Flüchtling­swelle, in der die Verbände in kürzester Zeit ein gemeinsame­s Hilfsprogr­amm organisier­ten. „Die neutrale Rolle des Sprechers war dir auf den Leib geschneide­rt“, sagte sie. Udo Horwat (Diakoniewe­rk) kennt Stephan Kiepe-Fahrenholz als „klugen Kopf und scharfzüng­igen Christen“. Das letzte Urgestein verlasse mit ihm die diakonisch­e Konferenz, sagt er mit Blick auf den Generation­swechsel an der Spitze des Kirchenkre­ises.

Armin Schneider, seit 2004 Superinten­dent und selbst erst seit kurzem im Ruhestand, kennt den Diakonie-Leiter schon aus Studienzei­ten. Er lobte seine „phänomenal­e Schreibe und ebensolche Rede“.

Der Gelobte selbst erinnerte an sein Prinzip: „Kein Gespräch ohne gute Vorbereitu­ng beginnen und nicht ohne Ergebnis beenden. Das kann auch bedeuten, dass man sich nicht einigt.“Die Diakonie in Duisburg „ist etwas Besonderes“, betonte Kiepe-Fahrenholz, „dafür haben viele besondere Köpfe gesorgt, für mich gehören dazu Jutta und Sieghard Schilling.“Sein Dank geht an die Mitarbeite­r im Haus der Kirche, die „aufpassen, dass der Kleinkram nicht aus dem Ruder läuft“. Und besonders an seine Frau Christa: „Von ihrer Erdung profitiere ich seit 40 Jahren.“

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FOTO: STEFAN AREND Julia Beier folgt auf Stephan Kiepe-Fahrenholz.

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