Rheinische Post - Xanten and Moers
Concordia Ossenberg wundert sich über Glanz’ Aussage
Die Verantwortlichen des Vereins stellen klar, warum sie die Zusammenarbeit in puncto Sportstättenentwicklungskonzept derzeit ruhen lassen.
RHEINBERG Das Sportstättenentwicklungskonzept der Rheinberger Vereine wurde in der vergangenen Woche in einer gemeinsamen Aktion vorgestellt. Nach jahrelangen Unstimmigkeiten einigten sich die Vertreter des TuS Borth, SV Budberg, SV Orsoy sowie SV Millingen auf einen konkreten Plan, in dem sportliche und infrastrukturelle Einzelziele bis in das Jahr 2025 festgehalten werden (wir berichteten). Redebedarf gibt es aber trotzdem noch.
Die Verantwortlichen von Concordia Ossenberg, die seit Herbst 2020 nicht mehr mit am Tisch saßen, rieben sich verwundert die Augen, als sie die Aussagen von Ulrich Glanz, dem Vorsitzenden des SV Millingen, zum Ausstieg der Concordia aus der Sportstättenplanung am vergangen Dienstag in der Rheinischen Post lasen. Glanz sprach davon, dass man nicht wirklich wüsste, warum sich die Concordia aus den Gesprächen zurückgezogen hätte.
Concordia-Geschäftsführer Dennis Tenge war überrascht von dieser Aussage. „Ja, wir waren dabei und haben das Sportstättenkonzept im März 2020 mit verabschiedet. Aber dass man nun angeblich nicht mehr den Grund unseres Rückzugs kennt, hat uns sehr verwundert. Die noch verbliebenen vier Rheinberger Vereine kennen unsere Gründe sehr genau. Die Aussage von Ulrich Glanz ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagt Dennis Tenge.
Zum Winter 2019 hatten sich, von Wolfgang Zeien vom TuS Borth initiiert, alle sechs Rheinberger Vereine in großer Runde getroffen. Mit an Bord waren auch die Vertreter von Concordia Ossenberg und des TuS 08 Rheinberg. Beide Klubs haben mittlerweile den neuen Fußballverein Concordia Rheinberg gegründet. Das Ziel, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne einer Solidargemeinschaft und Entwicklung einer gemeinsamen, abgestimmten Marschrichtung in Bezug auf die zukünftige Sportentwicklung im Bereich Fußball aufzubauen, wurde gemeinsam erreicht und in Form eines Sportstättenkonzeptes dem Bürgermeister übergeben.
Das Konzept „10 Millionen in 10 Jahren“, wie es Dennis Tenge betitelte, beinhaltete unter anderem auch eine Prioritätenliste. An erster Stelle stand die Überplanung der Xantener Straße. „Das Konzept wurde aber nicht in den Sportausschuss eingereicht, mit der Begründung, man wolle mit der Summe niemanden verschrecken. Hier hat uns schon die Transparenz gefehlt“, sagt Dennis Tenge. Er stellt klar: „Wir wollen uns dem auf keinen Fall verschließen. Die Solidarität zwischen den Rheinberger Vereinen sei immer unsere Intention gewesen. Die Anlage an der Xantener Straße soll schließlich auch offen für andere Vereine und den Schulsport sein.“
Von solch einem Solidaritätsgefühl hätte man seiner Meinung nach zuletzt aber wenig gespürt. „Die Stadt hat überraschenderweise den Förderantrag für das Sanierungsprojekt in Millingen eingereicht, obwohl das gar nicht abgesprochen war. Seitens des SVM hätte man die anderen Vereine jederzeit darüber informieren können, tat dies aber nicht“, so Dennis Tenge. Auch zum Antrag für das Sanierungsprojekt in Budberg habe es vorher keinerlei Informationen gegeben. „Wie soll das Projekt funktionieren, wenn trotzdem jeder etwas für sich macht. Solidarität ist sowieso schon ein zartes Pflänzchen zwischen den Rheinberger Vereinen, darauf sollte man nicht noch rumtrampeln. Aufgrund dieser These sehen wir einen Vertrauensverlust“, sagt der zweite Concordia-Vorsitzende Frank Baumbach.
Die Verantwortlichen der Concordia
beteuern, dass es keine negativen persönlichen Beziehungen zwischen den Verantwortlichen der anderen Klubs gebe. „Wir sind nicht verfeindet. Uns geht es nur um die Sache. Wir finden, dass sie dort auf dem falschen Dampfer sind. So wie es jetzt geplant ist, wird es nicht funktionieren“sagt Frank Baumbach.
Sowohl er, Dennis Tenge als auch der Vorsitzende Dieter Wiekhorst sind deshalb auch nicht abgeneigt, sich wieder an den Tisch der Sportstättenplanung zu begeben. „Momentan fehlt uns aber die Basis für eine weitere Zusammenarbeit. Das vorgestellte Sportstättenkonzept ist aus unserer Sicht zu überdenken. Wir befinden uns kurz vor der Haushaltssicherung in Rheinberg, Corona kommt noch hinzu und wir müssen im Fußball komplett umdenken“, sagt Wiekhorst.