Rheinische Post - Xanten and Moers
Willibrordi-Dom flackert grün
Eine ungewöhnliche Lichtinstallation des Künstlers Philipp Valente sorgt unter anderem in den sozialen Medien für reichlich Diskussionstoff.
WESEL Wenn es Abend wird in Wesel, dann beginnt seit einigen Tagen am Willibrordi-Dom ein ganz besonderes Schauspiel: Direkt unterhalb der Turmhaube ist ein grünes Licht zu erkennen, das nicht zuletzt bei den Nutzern sozialer Medien für Gesprächsstoff sorgt. Zumal das grüne Licht gelegentlich zu flackern beginnt. Schon macht das Gerücht die
Runde, dass besorgte Anwohner die Polizei darüber informiert hätten, dass da wohl jemand SOS „funken“würde – oder so ähnlich jedenfalls. „Davon ist uns überhaupt nichts bekannt“, sagt eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Sie habe bei den Kollegen der Wache und der Leitstelle nachgehört. „Da gab es nicht einen einzigen Anruf zu dem Thema.“
Unabhängig davon bleibt die
Frage, woher das grüne Blinklicht kommt und was es zu bedeuten hat. Eine Antwort darauf hat jetzt der Niederrheinische Kunstverein gegeben. Per Mail teilt er mit, dass der Künstler Philipp Valente, der gerade im Städtischen Städtischen Museum Galerie im Centrum die Ausstellung „credo-credis-credit“zeigt, auch für die Lichtinstallation verantwortlich ist. Acht Scheinwerfer setzen den Umgang unter dem Turmhelm in ein grünes Licht. In unregelmäßigen Abständen werden Blinksignale gesendet. Hintergrund ist, dass ein Computerprogramm in kurzen Abständen im Internet nach aktuellen Bitcoin-Werten sucht. Sobald sich der Wert der Kryptowährung verändert, wird ein Signal an die Scheinwerfer gegeben und diese blinken dann kurz.
Philipp Valenta befasst sich in seiner Ausstellung mit den Themen Glaube Macht, Geld, Systemen und (Büro-) Strukturen. Dazu, so der Kunstverein, habe er verschiedene Exponate geschaffen, die zum Weiterdenken – auch in Bezug auf die eigene Lebenswirklichkeit – anregen sollen. Die Ausstellung im Centrum kann derzeit nur mit einem aktuellen negativen Corona-Test und nun nach Voranmeldung (Tel. 0281 2032631) besucht werden. Ausstellung und Installation enden am 9. Mai.