Rheinische Post - Xanten and Moers
Die Millinger Höfe starten ihre WG
Zwei Wohngemeinschaften mit je zwölf Einzelzimmern wollen Individualität sichern, aber auch Gemeinschaft bieten. Auch Hühner sollen angeschafft werden.
MILLINGEN (RP) Nachdem im Herbst die Kurzzeitpflegestation und das Betreute Wohnen erfolgreich eröffnet haben und der Ambulante Dienst in Millingen und Umgebung unterwegs ist, kommt inzwischen auch Leben in die ambulant betreuten Wohngruppen.
Mit den neu gegründeten Wohngemeinschaften (WG) wird flexibel über 24 Stunden Unterstützung in der Betreuung angeboten. In kleinen Gruppen bietet Einrichtungsleiterin Julia Pertz individuelle Betreuung mit einer personellen Ausstattung an, die auch bei hoher Pflegebedürftigkeit eine Versorgung sichern und Rücksicht auf die jeweilige Biografie des Bewohners nehmen kann.
Es sind zwei Wohngemeinschaften mit je zwölf Einzelzimmern eröffnet worden, in denen jeder WG-Bewohner sein eigenes Zimmer als Rückzugsort hat und gleichzeitig auch die Möglichkeit, in die Gemeinschaft eingebunden zu werden. „In der neu gegründeten Wohngemeinschaft kann besonderer, individueller Bezug zu den Bewohnern hergestellt und damit eine persönliche Alltagsgestaltung nach Belieben ermöglicht werden, die in starren Betreuungsformen so nicht angeboten werden kann“, heißt es von Seiten der Einrichtung.
Lichtdurchflutete Gemeinschaftsräume mit komplett eingerichteter Küche und Balkon bieten Beschäftigungsmöglichkeiten bei der Essens-Zu
und -Vorbereitung, in die die Bewohner einbezogen werden können. Ein Speiseplan wird erstellt nach persönlichen Wünschen und Erfordernissen, Koch- und Backgruppen werden angeboten sowie gemeinschaftliches Beisammensein beim Essen selbst. Zur Freizeitund Alltagsgestaltung gebe es darüber hinaus ganz unterschiedliche Angebote wie eine Reparaturwerkstatt, hauswirtschaftliche Tätigkeiten oder Bastelangebote, die nach Interesse und persönlicher Neigung genutzt werden könnten.
Auch an der gemeinsamen Gartengestaltung kann mitgewirkt werden. So böten Hochbeete und deren Bewirtschaftung eine erbauliche Beschäftigung bei schönem Wetter. Auch Kleintierhaltung – von Hühnern beispielsweise – sei geplant. Das habe im Alltag sehr positive Effekte auf Menschen, die vielleicht andere, gewohnte Aufgaben nicht mehr ohne Hilfe erledigen könnten.
Die neu eröffneten Wohngruppen der Millinger Höfe könnten letzlich mehr Individualität und Gestaltungsmöglichkeiten bieten als herkömmliche Pflegeeinrichtungen, heißt es mit Blick auf Familien in der Entscheidungsfindung bei der Suche nach einem Platz.