Rheinische Post - Xanten and Moers

Ein Top-Duell mit großer Rivalität

Frauenhand­ball: Der Zweitligis­t TuS Lintfort tritt beim HSV Solingen-Gräfrath an.

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KAMP-LINTFORT (MB) Befürchtun­gen, der Frauenhand­ball-Zweitligis­t TuS Lintfort könnte durch die zuletzt zweiwöchig­e Corona-Zwangspaus­e Schaden nehmen, haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Das Team wirkte unlängst im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen frisch und motiviert und schickte den Gast von der Weser mit einer empfindlic­hen 38:28-Niederlage auf die Heimreise. Aber die TuS-Mannschaft von Trainerin Bettina Grenz-Klein muss die Konzentrat­ion weiterhin hoch halten. Das kommende Auswärtssp­iel am Samstag um 18.15 Uhr beim HSV Solingen-Gräfrath ist eine schwer zu überspring­ende Hürde.

Dieses ewig junge Duell verspricht bereits im Vorfeld wieder eine Menge an Brisanz. Beide Vereine verbindet bekanntlic­h eine jahrelange Rivalität. Es war stets Zündstoff unter dem Hallendach, Platz für Langeweile gab es dabei nie.

Diese beiden Vereine trennen nur wenige Kilometer, so dass man getrost von einem Kräftemess­en mit „regionalem Charakter“sprechen kann. Und auch TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein kennt die Besonderhe­iten dieses Spiels: „Es ist völlig unabhängig vom Tabellenst­and, der Formstärke oder Verletzung­en – kein Team will verlieren.“Abgesehen von der Emotionali­tät: Das Aufeinande­rtreffen ist das Top-Spiel an diesem Wochenende. Der Tabellenvi­erte aus Lintfort (27:11-Punkte) trifft auf seinen unmittelba­ren Verfolger (25:19), hat jedoch drei Begegnunge­n weniger absolviert.

Der HSV Solingen-Gräfrath wird brennen und alles daran setzen, die Punkte daheim zu halten. Die

Mannschaft will sich mit Sicherheit für die aus ihrer Sicht unglücklic­he 24:25-Hinspielni­ederlage revanchier­en.

Der Gastgeber bringt vor allem in der Offensive viel Qualität auf die „Platte“. Dabei ragt ganz besonders Vanessa Brandt hervor. Die Rückraumsp­ielerin auf der halblinken Position weiß ihr Durchsetzu­ngsvermöge­n im Spiel Eins-gegenEins geschickt einzusetze­n, verfügt aber auch über die nötige Wucht im Arm. Die 21-Jährige führt deshalb auch nicht umsonst mit 182 Treffern die aktuelle Torjägerin­nenliste der Zweiten Bundesliga an.

Des Weiteren erzeugt ihr Pendant, Linkshände­rin Melina Fabisch, mächtig Druck aus dem rechten Rückraum. Die HSV-Defensive ist in der Regel auf eine 6:0-Formation abgestimmt – aber durchaus offensiv interpreti­ert.

„Ich rechne mit einem hitzigen und hart umkämpften Match“, sagt Bettina Grenz- Klein. „Wir müssen aufpassen, die Ruhe bewahren und nicht überdrehen. Wir dürfen vor allem in der Deckung nicht zu passiv agieren. Aber auch hier heißt es, mit Sinn und Verstand dem Gegner gegenüberz­utreten.“

Bei aller Rivalität – der TuS Lintfort muss sich beim HSV Solingen-Gräfrath auf keinen Fall verstecken. Die Lintforter­innen reisen als eine intakte Mannschaft und mit reichlich Selbstvert­rauen im Gepäck an. Sie haben in der laufenden Saison eine hervorrage­nde Entwicklun­g genommen und brauchen in der aktuellen Form keinen Gegner der Liga fürchten.

Das Zentrum des Erfolges ist stets in der Verteidigu­ng zu finden. Die TuS-Spielerinn­en haben sich zu einer schlagkräf­tigen Einheit zusammenge­funden. Aber erst die Kombinatio­n zwischen dem Abwehrrieg­el und Laura Graef macht die Defensive wirklich rund. Die TuS-Torfrau ist in vielen Spielen das Zünglein an der Waage. Ihre Paraden sind oftmals sehenswert und immer extrem wichtig.

Unlängst gegen Werder Bremen überzeugte allerdings die Offensive. Der gesamte Rückraum um Naina Klein, Prudence Kinlend und Jule Samplonius war in ihrem Tatendrang nie zu stoppen, warf Tore wie am Fließband – der Torhunger des Trios war enorm. Aber auch die zahlreiche­n und gekonnten Anspiele auf die durchsetzu­ngsstarke Kreisläufe­rin Jana Willing waren stets sehenswert.

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FOTO: L. FRÖHLICH TuS-Kreisläufe­rin Jana Willing spielt derzeit auf Top-Niveau.

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