Rheinische Post - Xanten and Moers
Blütenteppich für die Bienen in der Dong
In der Dong wird demnächst eine Bienenwiese blühen. Die Vorarbeiten wurden am Wochenende abgeschlossen.
NEUKIRCHEN-VLUYN Bienenfreund und Imker Jayson Mazerolle (41) hat für die Insekten den Tisch gedeckt. In der Dong hat er am Wochenende eine erste Fläche mit sehr feiner, mehrjährigen Wildblumenund Kulturpflanzensaat von Rieger-Hofmann bestellt. Landwirt Maximilian Knuf aus Holderberg sorgte für fachmännische Ausführung. „900 Quadratmeter Fläche ist für die große Saatmaschine eine Herausforderung, aber machbar“, lacht er. Der Holderberger ist selber Bienenfreund und in Sachen Blühstreifen engagiert. Für Imker Jayson ist die Anlage der Bienen- und Insektenwiese ein erster Schritt, den er vor dem familiären Lebensmittelpunkt umgesetzt hat. „Hinzu kommen jetzt noch Insektenhotels wie auch ein Bienenstock, die ich an der gepachteten Fläche aufstellen werde“, sagt er über die private Initiative. „Hinzu kommt noch eine weitere Fläche, die wir noch einsäen werden“, so seine Pläne zu den ökologischen Trittbrettern für die Insekten.
Patenschaften sind möglich: ein Quadratmeter Blumenvielfalt kann mit einem Euro gesponsert werden. Mit von der Macher-Partie ist auch sein Bienenpate Heinz Muhsal. Der erfahrene Imker ist erster Vorsitzender im Moerser Imkerverein und hat Jayson Mazerolle zum Imker ausgebildet, der dann sein gesammeltes Wissen an Kindergärten und Schulklassen weitergab. Jetzt kümmert sich der Immenvater Muhsal um Dennis Albrecht und weist ihn in die geheime Welt der Bienen ein, ganz nach dem Motto „Aus Leidenschaft zur Natur.“Dass sein Schützling Jayson derartige Projekte stemmt, macht ihn schon stolz. „Ich bin begeistert. Vor allem liegt die erste Fläche so günstig, dass sie von vielen
Radfahrern und Spaziergängern gesehen wird“, so Heinz Muhsal. Jayson ergänzt: „Bienen und Insekten brauchen Flächen, ein vielfältiges Nahrungsangebot und sehr viel Aufmerksamkeit. Bienen, egal ob Wild-, Stadt- oder Honigbiene, sind für unser Ökosystem unentbehrlich“, unterstreicht er den ökologischen Nutzen dieser Aktion.
Bienen bestäuben bei ihrer Suche nach Pollen Wild- und Kulturpflanzen bis zu 90 Prozent. Neben dem Urprodukt Honig kommen 75 Prozent der Nahrungsmittelpflanzen als Obst, Gemüse oder als weiterverarbeitetes Produkt in den Handel.
Welch weltweite Bedeutung die Honigmacherinnen genießen, verdeutlicht der internationale Weltbienentag, den die Vereinten Nationen für Freitag, den 21. Mai, zum vierten Mal ausrufen. Besonders die Wildbienen stehen im Fokus dieser Aktion, da sie als bedroht gelten. Von rund 560 Arten stehen 300 auf der Liste der gefährdeten Arten.
Anders die Honigbiene, die unter der Obhut des Imkers steht. „Uns geht es mit diesen Aktionen um eine Sensibilisierung, an der naturbegeisterte Privatleute, Städte wie auch die Landwirte mit der Anlage von Blühstreifen und -wiesen teilnehmen“, sagt Jayson. Neben Varroa-Milben, Monokulturen oder dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sorgen Schottervorgärten und Gärten mit wenig bienenfreundlicher Bepflanzung für den bedrohlichen Insektenrückgang. Mit seinem Imkerbetrieb „GrizzlyBee“übernimmt der Donger die regelmäßige und professionelle Kontrolle von Bienenstandorten, die unter anderem Unternehmen auf ihren Dächer oder Seniorenheime in den ihren Außenbereichen anlegen. „Wir stellen demnächst vom Rathaus in Neukirchen-Vluyn Bienenstöcke auf“, so Jayson Mazerolle.