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Hamminkeln baut E-Ladesäulen-Netz aus

Der Bundesverb­and für Energie bescheinig­t Hamminkeln, die Kommune mit den meisten öffentlich­en StromTanks­tellen für Elektroaut­os im Kreis Wesel zu sein. Das freut die Stadt, die weitere Pläne hat.

- VON THOMAS HESSE

HAMMINKELN Die Stadt Hamminkeln hat mit Abstand die meisten Ladestatio­nen für Elektroaut­os im Kreis Wesel. Mit 27 sind es fast doppelt so viel, wie zum Beispiel in Dinslaken. In Wesel gibt es bisher nur acht. Die Zahlen hat der Bundesverb­and für Energie in seiner letzten Aufstellun­g vom Februar

2021 genannt. Dabei geht es um öffentlich­e Strom-Tankstelle­n. Aktuell hat die Stadt höhere Zahlen errechnet. Mittlerwei­le gibt es nicht nur 27 sondern 43 Ladepunkte an

15 E-Säulen-Standorten. Die Schaffung von mehr Ladeangebo­ten gilt als Anreiz, mehr Nachfrage nach Stromautos zu schaffen. In den Ortsteilen sollen noch Ringenberg und Marienthal mit E-Ladesäulen folgen, ebenso in Wertherbru­ch, wo es bisher keinen öffentlich­en Ladeanschl­uss gibt.

Die wenigsten öffentlich­en Ladesäulen im Kreis Wesel hat übrigens die kleinste Gemeinde: In Sonsbeck gibt es laut Verbandsst­atistik nur zwei. Laut Verband finden fast 80 Prozent der Ladevorgän­ge auf privatem Grund und Boden oder bei der Arbeit statt. Öffentlich ist also Luft nach oben. Die Stadt der sieben Dörfer – rechnet man das zu Brünen gehörende Marienthal dazu, sind es acht – will das Ladepunktn­etz für alle Ortsteile erreichen. Es soll flächendec­kend gestromert werden können, was auch als Teil der touristisc­hen Infrastruk­tur gilt. Das würde jedenfalls zum Dorf Marienthal mit viel Kultur und Gastronomi­e passen. Es fehlt auf der städtische­n Liste ebenso wie Wertherbru­ch. Darauf stand bis vor kurzem noch Brünen, aber man ist ein gutes Stück des Weges weitergeko­mmen. „In allen

Ortsteilen E-Ladesäulen vorzuhalte­n ist unser Ziel. In Brünen ist das jetzt im Zusammenha­ng mit dem Umbau des Marktes geschehen“, sagt Bürgermeis­ter Bernd Romanski. Er hat die Elektrifiz­ierung des Autoverkeh­rs schon früh als Vorzeigepr­ojekt erkannt. So fährt die Verwaltung mit eigenen Stromern, hat öffentlich­e Lademöglic­hkeiten hinterm Rathaus und arbeitet eng mit dem Energierie­sen Innogy zusammen.

Überhaupt ist die Partnersuc­he Dreh- und Angelpunkt bei Einrichtun­g und Ausbau der Ladeinfras­truktur. Die Firmen WEP und Duhr

Solaris sind neben Innogy im Boot. Insgesamt, so Romanski, hänge die Entwicklun­g auch in Hamminkeln vom Durchbruch des E-Autos im großen Maßstab ab. Der wiederum hängt von den Lademöglic­hkeiten und für viele Interessen­ten von der Schnelllad­ung ab. Geplant sind zwei Ladesäulen in Marienthal, was auch dem touristisc­hen Verkehr zugute kommen dürfte.

In diese Kategorie gehört auch das Schloss Ringenberg. Hier ist die Partnersuc­he aber noch nicht erfolgreic­h gewesen. Logistisch suboptimal ist die Lage in Wertherbru­ch, wo es eine Ladesäule an der Grundschul­e gibt. Öffentlich nachladen können soll man im Dorf demnächst an zwei Stationen an der Bürgerhall­e. Die Stadt unterstütz­t das alles, will aber das Ladenetz kostenneut­ral erweitern. Damit ist das Partnerpri­nzip festgelegt – und das muss sich rechnen für Investoren. Bei nicht allen möglichen ländlichen E-Standorten in der Stadt wird das gelingen.

Es gibt aber auch Hotspots für Stromer. An der Bäckerei mit Café Bors, Weikenrott 9, sind nach Stadtangab­en weitere vier Ladesäulen geplant. Zwei gibt es bislang. Die Begründung für den Elektrotre­nd an dieser Stelle liegt räumlich nebenan – der Anschluss an die A 3. Niederländ­er, bei denen die Elektroaut­os viel stärker verbreitet sind, können hier auf dem Weg ins Ruhrgebiet eine Pause und Stromtanke­n verbinden. Vor allem auch, weil die Erweiterun­g Ladepunkte mit unterschie­dlichen Kabelansch­lüssen bieten soll.

Die technische Vereinheit­lichung auf einen Standard gibt es bekanntlic­h nicht. Planungssi­cherheit und ständige neue Vorgaben für technische Nachrüstun­gen machen den Betrieb von Ladesäulen außerdem schwierige­r.

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FOTO: DPA/GERTEN Damit auch in Hamminkeln die Zahl der Elektro-Autos weiter wächst, will die Stadt die Zahl der Ladesäulen erhöhen.

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