Rheinische Post - Xanten and Moers

VfB Homberg erwischt den falschen Tag

Die zahlreiche­n Spieleraus­fälle sind für den Fußball-Regionalli­gisten in der Begegnung mit dem SC Wiedenbrüc­k nicht aufzufange­n. Co-Trainer Oliver Adler sagt nach dem Abpfiff, dass der deutliche 3:0-Sieg der Gäste nicht unverdient ist.

- VON SVEN KOWALSKI

Zumindest ein Spieler des Fußball-Regionalli­gisten VfB Homberg hatte Grund für ein Lächeln. „Ich bin froh, dass ich es gepackt habe und es mit dem zweiten Comeback in dieser Saison doch noch geklappt hat“, sagte Justin Walker nach dem Spiel gegen den SC Wiedenbrüc­k. Vom Spielverla­uf her hätte sich aber auch der Außenverte­idiger einen besseren Einstand bei seinen ersten 25 Einsatzmin­uten nach gut fünfmonati­ger Verletzung­spause als ein 0:3 (0:2) gegen den Aufsteiger gewünscht: „Vom Ergebnis her war das natürlich für die Katz. Das haben wir uns alle anders vorgestell­t.“

„Vom Ergebnis her war

das natürlich für die Katz. Das haben wir uns alle anders vorgestell­t.“

Justin Walker Außenverte­idiger des VfB Homberg

Durch die Niederlage verpasste es der VfB nach seiner zweiwöchig­er Spielpause erneut, vorzeitig den nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerh­alt zu machen. „Wir wollten unbedingt die nächsten Punkte holen, um vor dem Abstieg so gut wie sicher zu sein“, sagte Walker. Mit sieben Zählern Vorsprung auf den einzigen Abstiegspl­atz am Tabellenen­de sieht es aus Sicht des Außenspiel­ers „auch noch gut aus, aber die anderen punkten auch. Da kannst du bei zwei Niederlage­n in Folge plötzlich ganz schnell wieder unten drin hängen“.

Das gilt vor allem für das nächste Spiel. Denn auch der Bonner SC steht nach seinem 1:0-Sieg beim SV Straelen seit Samstag nur noch vier Zähler vor dem VfB.

Beim Unterfange­n, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, erwischten die Homberger mit dem SC Wiedenbrüc­k am Samstag den falschen Gegner am falschen Tag. „Wiedenbrüc­k war die reifere Mannschaft und ihr Sieg sicher nicht unverdient“, sagte Oliver Adler, der den in Corona-Quarantäne weilenden Coach Sunay Acar vertrat. „Es war ein kurioses Spiel. In der ersten Halbzeit habe ich keine Ecke und keinen Freistoß für den Gegner gesehen, aber wir haben uns selbst um den Lohn gebracht“, sagte der Co-Trainer, der sich vor allem über die beiden Gegentreff­er in der 23. und 43. Minute ärgerte.

„Entscheide­nd war, dass wir die zweiten Bälle nicht bekommen haben. Da passten die Abstände nicht, wodurch wir auch nicht in die Zweikämpfe gekommen sind. Und das hat der SC Wiedenbrüc­k brutal bestraft.“

So konnten erst Lukas Demming aus fünf Metern und dann Leon Tia aus zwölf Metern nach den zwei einzigen gefährlich­en Angriffen der Gäste eine 2:0-Führung zur Pause herausschi­eßen.

Auch durch die verletzung­s- und Sperren-bedingt zahlreich notwendig gewordenen Umstellung­en hatte der VfB in diesem Spiel Probleme, seine Grundordnu­ng zu finden. Der aus der Innenverte­idigung vorgerückt­e Thorsten Kogel sowie Clinton Asare gaben in der Mittelfeld­zentrale ihr Bestes, die fehlenden Sechser Necirwan Mohammad (zehnte Gelbe Karte), Ahmad Jafari (Haarriss) und Pierre Nowitzki (nach Grippe nur auf der Bank) zu ersetzen.

Die fehlende Eingespiel­theit sowie Erfahrung und Übersicht, welche die verhindert­en angestammt­en

Mittelfeld­akteure sonst auf den Platz bringen, machten sich aber bemerkbar – auch im Spiel nach vorne. „In der ersten Hälfte haben wir viel zu oft nur lang nach vorn gepöhlt“, sagte Oliver Adler. „Nach der Pause haben wir unsere Abstände und unsere Ordnung korrigiert und auch zwei, drei Chancen bekommen, die wir dann leider nicht gut zu Ende gebracht haben. Wir haben noch einmal alles rausgehaue­n. Da kann ich den Jungs kaum etwas vorwerfen.“

Den Rückstand noch aufzuholen, war gegen den kompakt stehenden SC Wiedenbrüc­k jedoch ein zweckloses Unterfange­n. Und dass ausgerechn­et dem mit Abstand besten Homberger Spieler, Thorsten Kogel, in der Nachspielz­eit noch der Ball an den Oberarm sprang, wofür sich im Anschluss Martin Aciz mit dem Strafstoß zum 3:0 bedankte, passte zu einem Homberger Spiel gegen den falschen Gegner am falschen Tag.

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FOTO: MICHAEL DAHLKE Keine gelungene Premiere: Co-Trainer Oliver Adler (links) – hier mit Tobias Schiek, Coach der zweiten VfB-Mannschaft – musste als Vertreter von Sunay Acar eine deutliche Heimnieder­lage ansehen.

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