Rheinische Post - Xanten and Moers
Müllsammler fordern Unterstützung von Gemeinde
SONSBECK (beaw) Müll sammeln geht auch im Lockdown: Obwohl die traditionellen Dorfaktionstage in Sonsbeck nun schon zweimal pandemie-bedingt ausfallen mussten, machen sich doch einige Bürger regelmäßig auf, um die Gemeinde von Abfall zu befreien – in Eigenregie und Corona-konform auf Abstand. In der Ratssitzung verwies Christoph Fromont (Grüne) jedoch darauf, dass sich die freiwilligen Helfer dabei von der Gemeinde allein gelassen fühlten. „Bei den Sammlungen kommen teilweise mehrere Säcke Abfall zusammen, und die Menschen wissen nicht, wohin damit“, erklärte er. Aktuell müsse der gesammelte Müll in den privaten Tonnen entsorgt werden.
Bürgermeister Heiko Schmidt lobte das Engagement der Müllsammler und bestätigte, selbst schon mit einer Dame gesprochen zu haben, die Kritik an der jetzigen
Regelung übte. Allerdings, so erklärte Schmidt, sei es nicht möglich, dauerhaft einen Container aufzustellen, damit der gesammelte Abfall dort abgegeben werde. Dann, so die Sorge, werde der Container auch für die Entsorgung von privatem Hausmüll missbraucht. Ebenso sei die Abholung durch den Bauhof problematisch. Nicht nur, weil die zahlreichen Ehrenamtlichen zu unterschiedlichen Zeiten auf Tour gingen. „Der Bauhof ist ohnehin schon verstärkt im Einsatz“, sagte Schmidt. Denn in der gesamten Gemeinde sei ein erhöhtes Müllaufkommen festzustellen. Deshalb leere der Bauhof die öffentlichen Abfallbehälter inzwischen schon an zwei, statt nur an einem Tag in der Woche.
Fromonts Idee, einen zwar termingebundenen, aber dezentralen Dorfaktiontag auszurichten, fand im Rat breite Zustimmung. Dafür könne ein Container aufgestellt werden.