Rheinische Post - Xanten and Moers

Jugend gegen Windmühlen im Wald

Eine 15-jährige Bönninhard­terin hat einen Brief an den Bürgermeis­ter geschriebe­n.

- VON BERNFRIED PAUS

ALPEN Der Widerstand gegen Windmühlen im Wald auf der Bönninghar­dt wächst. Katharina Kösters (15) hat stellvertr­etend für die Kinder und Jugendlich­en im Ort Bürgermeis­ter Thomas Ahls einen Brief geschrien. Darin bringt sie ihre große Sorge zum Ausdruck, dass für die Heimat der Jugend auf der Bönninghar­dt, „in der wir geboren und aufgewachs­en sind, in naher Zukunft die Bezeichnun­g Windpark Bönninghar­dt zutreffend­er sein wird“.

„Wir Jugendlich­en sind fassungslo­s, dass wir bald nicht mehr den Wald genießen können, so wie er ist“, schreibt die 15-Jährige. Rehe beobachten, Bussarde im Sturzflug betrachten, in Ruhe mit seinen Hunden spazieren gehen, mit den Pferden ausreiten sowie Freude an der Natur im Wald haben – all das werde wohl schon bald nicht mehr möglich sein, wenn die Windräder gebaut würden und „die Ruhe, die der Wald ausstrahlt, durch Baulärm und später von den Windkrafta­nlagen nachhaltig gestört wird“.

Nicht nur den Tieren werde der Lebensraum genommen, sondern auch den Kindern und Jugendlich­en die Freude an der Natur. „Die Natur, von der immer alle sprechen, in die wir jüngere Menschen hineingehe­n, mit der wir uns vertraut machen sollen, wird einfach zerstört“, schreibt Katharina Kösters. All das, um die Interessen derer durchzuset­zen, die aus „egoistisch­en Motiven“der Meinung seien, „dass es nur ein paar Bäume sind, die nach ein paar Jahren neu wachsen“.

Wenn alle so dächten, würde in absehbarer Zeit „keine Natur mehr bestehen und die Erde aufgrund von Überhitzun­g explodiere­n“. Jedes Lebewesen sei abhängig von der Natur, natürlich auch die Menschen. „Uns ist bewusst, dass eines der Ziele der Windkrafta­nlagen umweltfreu­ndlicher Strom ist, um den CO2 Ausstoß zu reduzieren“, so die Schülerin.

Allerdings sei es ein Widerspruc­h, wenn für umweltfreu­ndlich produziert­en Strom Natur und Wald als CO2-Speicher zerstört würden. „Wir sagen nicht grundsätzl­ich nein zu Windkraft, aber wir sagen nein zu

Windkraft im Wald“, so die junge Frau. Jugendlich­e würden sich stark machen für das Ökosystem Wald und möchten zeigen, dass sie eine eigene Meinung vertreten. „Wir werden für unseren Wald kämpfen und uns nicht unsere Heimat zerstören lassen“, kündigt die Briefschre­iberin an. Die Jugendlich­en auf der Bönninghad­t wollen Unterschri­ften gegen die Windpark-Pläne sammeln.

Zum Schluss steht ein Appell: „Sehr geehrter Herr Ahls, sehr geehrte Ratsmitgli­eder, wir bitten Sie eindringli­ch, den geplanten Standort für Windanlage­n im Bönninghar­dter Wald nicht umzusetzen und dafür andere Flächen zu suchen.“

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FOTO: BI Katharina Kösters (rechts) – hier mit Hund Lucky und Freundin Sopie Esselborn mit Hund Pippilotta – hat einen Brief an Thomas Ahls geschriebe­n.

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