Rheinische Post - Xanten and Moers
Wie Enni gegen den Prozessionsspinner vorgeht
MOERS (RP) Der Kampf gegen die Raupe des Eichenprozessionsspinners ist für Harry Schneider mittlerweile Routine. Alljährlich geht der Teamleiter der Enni Stadt & Service Niederrhein mit einem Fachunternehmen in Moers gegen den Schädling vor, der für Menschen durchaus gefährlich sein kann. Da der Kontakt meist heftige Juckreizungen und Hautentzündungen verursacht, wird der Schädlingsbekämpfer im Auftrag der Enni ab dem 17. Mai erneut rund 2800 Eichen mit einem mikrobiologischen Biozid behandeln. Während das eingesetzte natürliche Mittel das Verdauungssystem der Raupe angreift und so deren Entwicklung stoppt, ist es ansonsten vollkommen ungefährlich. „Für den Einsatz sollte es aber warm und trocken sein. Andersfalls müssen wir die rund fünf Tage dauernde Aktion noch einmal verschieben“, bittet der Schneider Bürger, die Einsatzgebiete während der Aktion zu meiden.
Die Maßnahmen beginnen im Schloss- und Freizeitpark, in der Innenstadt und in Hülsdonk. Danach sind die Eichen in den Stadtteilen Vinn, Utfort und Repelen an der Reihe, bevor die Spezialfirma in Kapellen, Vennikel, Holderberg, Schwafheim, Asberg, Meerbeck und Lohmannsheide aktiv wird. Die Fachleute sprühen das Mittel mit Hilfe eines Gebläses bis zu 30 Meter hoch in die befallenen Baumkronen. Die Raupen fressen die Blätter, und nehmen das Mittel dadurch auf.
Neben dem Besprühen setzt die Enni im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner auf weitere Methoden. So hat sie beispielsweise auf dem Friedhof Lohmannsheide Nistkästen für Meisen aufgehängt, die natürliche Fressfeinde des Schädlings sind. Sollten sich trotz der vorbeugenden Maßnahmen Nester entwickeln, wird die Enni diese außerdem absaugen. Der Eichenprozessionsspinner hält sich nur an Eichen auf. Schneider: „Bei gespenstig aussehenden Nestern an Sträuchern handelt es sich meist um Gespinnstmotten. Da die für Pflanzen und Umwelt harmlos sind, werden sie von uns daher nicht bekämpft.“