Rheinische Post - Xanten and Moers
Pflegezentrum Am Wiesenhof wird 25
Nach elfmonatiger Bauzeit eröffnete der Unternehmer Gerardus Aaldering die Einrichtung am Rand der Innenstadt im Herbst 1996. Es war sein erstes Projekt in Rheinberg, wo er seit 31 Jahren lebt. Das Jubiläum wird intern gefeiert.
RHEINBERG Das Pflegezentrum Am Wiesenhof ist nicht zu übersehen. Es liegt nur einen Steinwurf von der Innenstadt entfernt an der Xantener Straße und damit an einer der am stärksten befahrenen Straßen in der City. Der Wiesenhof ist schon eine Hausnummer: 121 vollstationäre Pflegeplätze, 18 Plätze in der Tagespflege, zehn Plätze in der solitären Kurzzeitpflege, 120 Mitarbeiter in den Bereichen Pflege, Haustechnik, sozialer Dienst, Verwaltung und Therapie. Jetzt feiert der Wiesenhof doppelten Geburtstag: Die Einrichtung wurde vor 25 Jahren eröffnet, die Tagespflege vor fünf Jahren.
Vater des Wiesenhofs ist Gerardus Aaldering, inzwischen im Teilzeit-Ruhestand. „Seit zweieinhalb Jahren kümmere ich mich nur noch um Immobilien- und Projektentwicklung“, sagt der 69-jährige Gründer der Aaldering-Unternehmensgruppe. Sohn Michiel, Tochter Sarah Zocher und Schwiegersohn Jan Zocher führen jetzt die Geschäfte. „Ich habe das große Glück, sehr gute Nachfolger zu haben, da brauche ich mir keine Sorgen zu machen“, versichert Gerardus Aaldering. Zur Unternehmensgruppe gehören neben dem Wiesenhof eine Tagespflege in Wesel, das Altenpflegeheim Silbersee in Moers-Kapellen ist in der Planung, zudem gibt es Hotels in Leipzig (270 Betten), Potsdam (70), Neukirchen-Vluyn (80) und Rees
(60). Der Kamper Hof und die Bodega im Scheffel in Rheinberg runden das Portfolio ab. Das Restaurant im Schloss Moyland gehört nur noch bis Ende des Jahres zur Gruppe mit 480 Mitarbeitern. „Corona hat uns schwer getroffen“, gesteht Aaldering. „Vorher hatten wir
620 Beschäftigte. Aber wir sind optimistisch.“
Gerardus Aaldering ist ein Macher-Typ, auch heute noch. Geboren im niederländischen Bemmel, aufgewachsen in Zeddam gleich hinter der deutsch-niederländischen Grenze, kam der Niederländer 1970 nach Deutschland, lebte in Emmerich, Moers und Dinslaken, bevor er vor 31 Jahren nach Rheinberg zog. Die wunderschöne ehemalige Underberg-Villa ist sein Zuhause.
Unternehmer ist er, seit er 19 Jahre alt ist. Im Immobiliengeschäft kam er zu Geld und fasste Mitte der neunziger Jahre den Entschluss, das damals leerstehende Gebäude am Wiesenhof zu kaufen. Eine Berufsschule hatte dort ihren Sitz, danach die Underberg-Verwaltung.
Er ließ bis auf die vordere Fassade alles wegreißen und baute großzügig an. Elf Monate Großbaustelle mit 100.000 Überraschungen, unter anderem – ganz aktuell – einem Wassereinbruch bei Starkregen. Aber es hat alles gekappt. Er sei stolz darauf, dass er das Projekt – sein erstes in Rheinberg – realisiert habe, ohne einen einzigen Prozess führen zu müssen.
Warum er sich für ein Pflegezentrum entschieden habe, beantwortet Aaldering ehrlich: „Ich habe das Geschäft gesehen.“Das hört sich hart an, doch der Unternehmer schiebt gleich hinterher: „Ich habe gesagt: Wenn wir Pflege machen, dann vernünftig und mit Respekt vor den Menschen, dem Alter und dem Tod. Dann möchte ich, dass wir die Besten sind. Und wir sind die Besten im Kreis Wesel.“Er habe sich vorher andere Einrichtungen angeschaut und schnell gesehen, dass Pflege mehr Qualität, Leidenschaft und Einsatz brauche. Mit einem tollen