Rheinische Post - Xanten and Moers
Mangelnde Effektivität macht Fortuna Sorgen
DÜSSELDORF Es ist noch gar nicht so lange her, da musste dem geneigten Anhänger von Fortuna Düsseldorf regelrecht mulmig werden, wenn es gegen die sogenannten „Kleinen“ging. Im Pokal wie in der Liga stehen einige bedenkliche Pleiten gegen deutlich schwächer eingeschätzte Teams in ihrer Bilanz.
In der laufenden Saison scheint sich der Trend geändert zu haben. Fortuna gastierte bereits beim aktuellen Tabellenletzten FC Erzgebirge Aue – und gewann 1:0. Zum Saisonauftakt spielte sie beim derzeitigen Drittletzten Sandhausen – und nahm mit 2:0 drei Punkte mit. Noch nicht einmal einen Gegentreffer gab es also gegen die Kellerkinder, und das sollte Trainer Christian Preußer vor der nächsten Aufgabe im Grunde zuversichtlich stimmen. Gastgeber seines Teams ist schließlich am Samstag (13.30 Uhr) der Tabellenvorletzte FC Ingolstadt, der bereits 18 Gegentreffer kassierte.
Preußer ist allerdings keiner, der derlei Statistiken sonderlich hoch hängt: „Einige ihrer Ergebnisse sind viel deutlicher ausgefallen, als es der Spielverlauf eigentlich hergab. Das hätte ganz anders laufen können, wenn Ingolstadt in Führung gegangen wäre.“Das wäre dann auch schon gleich die Situation, die die Düsseldorfer am Samstag unbedingt vermeiden wollen – einen Rückstand. Zwar ist eine wichtige Qualität Fortunas ihre gute Moral. Die Siege in Aue und Sandhausen kamen aber vor allem deshalb zustande, weil sie trotz holprigem Beginn in Führung ging und damit den Gegner zermürbte.
Doch zurück zum Stichwort Qualitäten: Effektivität gehört nicht unbedingt dazu, und das nervt neben dem Trainer auch Sportvorstand Uwe Klein. „Bis ins letzte Drittel hinein spielen wir im Grunde gut und gefällig“, meint der 51-Jährige, „aber dann kommen der letzte Pass oder der Abschluss nicht. Wir machen es oft zu kompliziert.“
Das sieht der Chefcoach ebenso und legt nun schon seit Wochen einen großen Trainingsschwerpunkt auf das, was er die „letzte Aktion“nennt: Torschuss, Flanke, finaler Pass. „Im letzten Drittel fehlt uns die Genauigkeit“, sagt Klein, „da haben wir noch nicht die Überzeugung, die notwendig ist.“
Ein Problem, das auch auf die Defensive zu übertragen ist. Gerade Torhüter Florian Kastenmeier fehlt noch die Selbstverständlichkeit, dem Gegner zu demonstrieren, dass der Strafraum ihm gehört. Preußer beendete die Diskussion um einen bevorstehenden Torwartwechsel mit einem klaren Statement für den 24-Jährigen. Es liegt nun am Keeper, dieses mit einer starken Leistung in Ingolstadt zu unterstreichen.