Rheinische Post - Xanten and Moers
Karnevalisten planen den Sessionsauftakt
WESEL (jok) „Eine Glaskugel habe ich auch nicht, aber wir müssen ja irgendwann mit den Planungen beginnen“, sagt Ludger Becker. Der
60-Jährige ist Präsident des Carnevals-Ausschusses Wesel (CAW ), der am vergangenen Mittwochabend zu seiner Jahreshauptversammlung in den Ratssaal geladen hatte. „Wir planen fest den Sessionsauftakt am
11.11. im Saal Schepers – nach jetzigem Stand und mit 3G-Regel wären dann rund 100 Gäste möglich“, berichtet Becker.
Sollte die 2G-Regel zur Anwendung kommen, dürften sogar noch deutlich mehr Leute eingelassen werden, ergänzt das Oberhaupt der Weseler Karnevalisten. Geplant ist für jenen Donnerstag unter anderem, dass Prinzenführer Luc Eben sowie Stadt-Gendarm Walter Heuken geehrt werden, verrät Ludger
Becker bereits. Außerdem soll der neue Eselordenträger bekannt gegeben werden, der dann Nachfolger des im vergangenen Jahr ausgezeichneten Kabarettisten Stefan
Verhasselt wird.
Ulla Hornemann, die Präsidentin des Närrischen Komitees, gibt sich optimistisch und sagt, der neue Preisträger stehe schon „zu 95 Prozent“
fest. Die (noch geheim gehaltene) Person habe bereits zugesagt, zur Verleihung am Sonntag, 27. Februar, nach Wesel zu kommen.
Wie in den vergangenen Jahren soll es in den Tagen vor dem 11. November ein Ratespiel geben, bei dem ein Foto vom Hinterkopf des neuen Preisträgers inklusive ein paar Tipps zur Person veröffentlich wird und die Weseler dazu aufgerufen werden, den Eselordenträger 2022 zu erraten. Auf die Gewinner warten dann attraktive Plätze am Tisch der Ehrengäste während der Preisverleihung am Tulpensonntag.
Am Samstag, 27. November, soll nach jetzigen Planungen der große Tag für Susanne und André Nitsche werden. „Unser Prinzenpaar steht in Lauerstellung“, formuliert es Präsident Becker, der aber voller Hoffnung ist, dass diese Feier in der großen Eventhalle in Obrighoven stattfinden kann. Unter anderem ist eine traditionelle Karnevalsgesellschaft aus Erkelenz zur Prinzenproklamation eingeladen. Eine Weseler Kinderprinzessin wird es in der kommenden Session allerdings nicht geben.
Mit konkreten Aussagen zu den Aktivitäten nach dem Jahreswechsel ist Ludger Becker deutlich vorsichtiger. „Am Anfang der Woche hätte ich noch gesagt, der Rosenmontagszug wird klappen. Wenn ich dann aber jetzt lese, dass in Köln die 3GRegel für den Zug gelten soll, frage ich mich: Wie sollen wir das in Wesel realisieren? Wer soll das kontrollieren?“, sagt der CAW-Präsident etwas skeptisch. Dennoch hält er erstmal an dem Plan fest, dass sich 2022 wieder ein Karnevalszug in Wesel auf den Weg macht. Die berechtigte Hoffnung bestehe weiter.
Ob das Prinzentreffen stattfinden kann, ist ebenfalls weiter unklar. Nach dem Verkauf des Schiffes „River Dream“haben die Karnevalisten sich intensiv um Alternativen bemüht. „Wir haben jetzt zwei Angebote von Schiffen vorliegen, die wir genau unter die Lupe nehmen müssen“, so Ludger Becker am Mittwoch. Ob sich eines davon je umsetzen ließe, der Empfang in eine Halle umziehen oder gar komplett ausfallen müsse, konnte er zunächst noch nicht abschließend sagen.
Wenn auch vermutlich mit Einschränkungen, soll es in Wesel auf jeden Fall eine Karnevals-Session 2021/22 geben. „Soweit es dieses blöde, komische Coronavirus zulässt“, wie es der CAW-Präsident mit einer Mischung aus Vorsicht und Vorfreude formuliert.