Rheinische Post - Xanten and Moers

Einer, der für Schaephuys­en brennt

Ralf Thier, Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft der Schaephuys­ener Bürger und Vereine, ist mit dem Bundesverd­ienstkreuz am Bande geehrt worden. Seit vielen Jahren engagiert er sich im Dorf und darüber hinaus.

- VON SABINE HANNEMANN

RHEURDT Er ist bekannt wie der sprichwört­liche „bunte Hund“in seiner Schaephuys­ener Heimat. Die Rede ist Ralf Thier (49), der für seine Verdienste und sein immerwähre­ndes Engagement am Mittwoch in der Gaststätte Hauser mit dem Verdienstk­reuz am Bande ausgezeich­net wurde. „Ralf Thier hat durch sein Jahrzehnte langes Engagement insbesonde­re für den Zivil- und Katastroph­enschutz auszeichnu­ngswürdige Verdienste erworben“, so die Begründung von Landrätin Silke Gorißen während der offizielle­n Überreichu­ng.

Ralf Thier hat früh in den örtlichen Vereinen deutliche Spuren hinterlass­en und gehört zu den sogenannte­n Machern. Schaephuys­en ist und bleibt sein familiärer Lebensmitt­elpunkt. „Ich finde, er hat diese Auszeichnu­ng besonders verdient. Vor allem, weil er sich schon in jungen Jahren in wirklich hervorrage­nder Weise engagiert hat“, sagt Bürgermeis­ter Dirk Ketelaers. „Mit nicht mal 50 Jahren gehört Ralf Thier zu den jüngeren Trägern des Bundesverd­ienstkreuz­es und ist Vorbild für die Jugend.“

Bereits 1987 hat Ralf Thier sein Herz für die Jugendfeue­rwehr beim Löschzug Schaephuys­en entdeckt, und die Überzeugun­g, anderen Menschen in Not zu helfen, wurde früh seine Lebenseins­tellung. 1989 wechselt er als Aktiver in den Löschzug. 1992 wurde er zum stellvertr­etenden Jugendfeue­rwehrwart ernannt und kletterte die Leiter in der Feuerwehr hoch. 2001 war er maßgeblich an der Gründung des Fördervere­ins der Freiwillig­en Feuerwehr, Löschzug Schaephuys­en, beteiligt und übernahm die Arbeit des zweiten Vorsitzend­en. Bis 2003 blieb er Jugendfeue­rwehrwart seiner Löscheinhe­it, danach bis 2015 Kreisjugen­dfeuerwehr­wart, bis 2020 Landesjuge­ndfeuerweh­rwart, den er 2011 neu aufgestell­te. „Ralf Thier hat neben seinem Beruf ein extremes Maß an Zeit auch für Fortbildun­gen

investiert“, so Bürgermeis­ter Ketelaers.

Beruflich ist Thier als IT-Manager im Software-Bereich zu Hause. Über seine Auszeichnu­ng freut er sich. Im August erreichte ihn die Nachricht. „Das war eine Überraschu­ng und ist für mich eine riesige Ehre.“Der inzwischen verstorben­e Franz Icks hatte ihn im August 2018 vorgeschla­gen. Sein Einsatz für Schaephuys­en ist Thier ein Bedürfnis, der Zusammenha­lt sein Ziel, „weil mit der Schließung der Grundschul­e, den beiden Bankinstit­uten die Situation vor Ort zur besonderen Herausford­erung wurde. Die Gemeinde ohne Mittelpunk­t hätte auch auseinande­rfallen können. Wir brauchten eine Perspektiv­e für unseren Dorfentwic­klungsproz­ess“, so Thier, der unter anderem am jährlichen Mitteilung­sblatt mitarbeite­t, die Hecken am Ehrenmal schneidet und mit Kindern den Weihnachts­baum vor der Hubertuski­rche schmückt.

Bereits 2007 übernahm er den Vorsitz in der Interessen­gemeinscha­ft Schaephuys­ener Bürger und Vereine. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“war für Thier und seine Mitstreite­r Herausford­erung und Verpflicht­ung zugleich. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Schaephuys­en machte das Rennen als Golddorf auf Bundeseben­e 2019. „Solche Projekte leben davon, dass sich Menschen gemeinsam ehrenamtli­ch engagieren“, so Thier.

In der Politik ist der 49-Jährige ebenfalls aktiv. Viele Jahre war er Mitglied im Jugendhilf­eausschuss des Kreises Kleve, half beim Aufbau und der Leitung der Jugendfeue­rwehr. Ein Händchen bewies er bei der Integratio­n von Kindern und Jugendlich­en, die er mit Spezialauf­gaben betraute. Seit 1. November ist er Mitglied im Rat der Gemeinde Rheurdt, sowie Chef der örtlichen FDP.

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FOTO: PRÜMEN Ralf Thier (rechts) mit Rheurdts Bürgermeis­ter Dirk Ketelaers.

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