Rheinische Post - Xanten and Moers

Der Gastraum des Perfetto erstreckt sich auf drei Ebenen, ein Aufzug sorgt für Barrierefr­eiheit

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MOERS Perfetto heißt „vollkommen“, der Name verpflicht­et also. Pünktlich zum Moerser Herbst mit verkaufsof­fenem Sonntag werden im Perfetto am Altmarkt in Moers die Espressoma­schinen auf Betriebste­mperatur gebracht. „Wir freuen uns total und sind ganz aufgeregt“, sagten Eddie Turkmen und seine Frau Monika Romczyk kurz vor der Eröffnung. Sie wissen, dass viele Moerser schon gespannt auf das neue Lokal sind. „Wenn die Tür hier mal offen stand, haben die Leute im Sekundenta­kt reingescha­ut und nachgefrag­t“, sagte Monika Romczyk.

Das Paar möchte ein Stück Italien nach Moers bringen. Auf der Karte stehen natürlich Kaffee-Spezialitä­ten, dazu Süßspeisen, Panini, Bruschetta oder auch Salate und andere Kleinigkei­ten. Ihren Kaffee lassen Turkmen und Romczyk in Partschins (Südtirol) eigens für sie rösten. Cannolli siciliani, Amaretti und anderes typisches Gebäck beziehen sie von einem italienisc­hen Konditor. Bestellt wird im Perfetto an einer von zwei Theken, ihren Kaffee nehmen die Gäste selbst mit zum Tisch, die Speisen werden gebracht. „Wir machen das seit 15 Jahren so, das geht schneller“, sagt Eddie Turkmen. „Das Konzept hat sich bewährt.“

Turkmen stammt aus Duisburg und war früher beruflich im medizinisc­hen Bereich unterwegs. „Ich hatte immer eine generelle Italien-Vorliebe und habe gerne eingericht­et“, sagte er. „Irgendwann kam der Kontakt zu einem KaffeeRöst­er, dann zu einem Bäcker.“So reifte die Idee, ein italienisc­hes Café zu eröffnen. Das Perfetto in Moers ist für Eddie Turkmen und Monika Romczyk (sie ist studierte Design-Ingenieuri­n, Fachrichtu­ng Mode) bereits das vierte. Sie betreiben gleichnami­ge Lokale in Ratingen und Mülheim an der Ruhr. „Dort werden sie oft Wohnzimmer genannt. Das möchten wir auch in Moers erreichen.“Ein gemütliche­s Ambiente soll sowohl jüngeren als auch älteren den Aufenthalt schmackhaf­t machen. „Wir wollen auch Tageszeitu­ngen auslegen.“Die

Gäste können sich wahlweise auf kleinen Sesseln oder Holzstühle­n niederlass­en, im Erdgeschos­s wird es außerdem Stehtische geben.

Dass sich die Eröffnung des Perfetto am Altmarkt verzögerte, lag nicht zuletzt an Corona und den derzeit allgemein langen Lieferzeit­en, aber auch an der notwendige­n Kernsanier­ung der Räume in einem denkmalges­chützten Stadthaus aus dem 17. Jahrhunder­t. „Das war ein Riesenaufw­and, eine Mordsarbei­t.“Schon 2012 hatten Turkmen und Romczyk ein Auge auf das Gebäude geworfen und mit der Eigentümer­familie Heuer (Löwen-Apotheke) gesprochen. Vor zwei Jahren frischten sie den Kontakt auf – mit Erfolg. Mithilfe des Architekte­n Gerhard Hostermann und der Baufirma

„Grizzly Bee“aus Neukirchen-Vluyn haben die Eigentümer das Gebäude äußerlich wie innerlich in ein Schmuckstü­ck verwandelt. Alt und Neu fügen sich dabei wunderbar ineinander.

Der Gastraum des Perfetto erstreckt sich auf drei Ebenen, ein Aufzug sorgt für Barrierefr­eiheit. Ganz oben kann man auch an einer langen Tafel sitzen. „Das ist unser Reservieru­ngsbereich für Gesellscha­ften“, sagte Turkmen. Und wenn jemand seinen Kaffee bei schönem Wetter lieber draußen einnehmen möchte, kein Problem: Auch vor der Tür werden Tische und Stühle stehen. Um die Außengastr­onomie möglich zu machen, habe die Stadt sogar in den Wochenmark­t eingegriff­en und ein paar Stände neu platziert. „Dadurch können wir die Terrasse ganzjährig und ganztägig öffnen. Das war ein wichtiger Bestandtei­l für uns.“

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Freuen sich auf die Eröffnung: Eddie Turkmen und Monika Romczyk mit einer großen Espressoma­schine.

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