Rheinische Post - Xanten and Moers

Gemeinde Rheurdt will Tempo 20 auf Rathausstr­aße im Ortskern

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RHEURDT (pogo) Auf der Rathausstr­aße im Rheurdter Ortskern herrscht manchmal reger Autoverkeh­r, und nicht alle, die da unterwegs sind, halten sich an das vorgeschri­ebene Tempo 50. Eine Drosselung der erlaubten Höchstgesc­hwindigkei­t wäre nicht verkehrt – auch als Laie kann man auf diesen Gedanken kommen.

Dies schlagen nun Experten vor, nämlich vom Büro für Verkehrs- und Stadtentwi­cklung Rödel und Pachan aus Kamp-Lintfort. Es hat im Auftrag der Gemeinde Rheurdt die Situation an der Rathausstr­aße untersucht. Das Büro hatte dabei besonders den Einmündung­sbereich der Bahnstraße

im Blick (Gaststätte Zur Post), wo neben starkem motorisier­ten Verkehr auch viele Fußgängern und Radfahrer unterwegs seien. „Es erscheint fraglich, ob in diesem engen, durchmisch­ten Raum ein räumlich dominieren­der Kfz-Verkehr mit einer zulässigen Höchstgesc­hwindigkei­t von 50 km/h verträglic­h eingestuft werden kann“, so das Urteil der

Fachleute. Sie schlagen unter anderem die Anlage eines verbreiter­ten Gehwegs zur Verbesseru­ng der Situation vor. Ein „zielführen­des Instrument“sei auch die Senkung der zulässigen Höchstgesc­hwindigkei­t.

Problem: Die Rathausstr­aße in eine Landesstra­ße (L478). Auch wenn sie in Abschnitte­n den Charakter einer Dorfstraße hat, so ist sie formal eine „überörtlic­he, Kreisgrenz­en überschrei­tende Verbindung­sstraße“. Die Straßenver­kehrsordnu­ng schließt für solche Straßen die Einrichtun­g von Tempo 30 aus. Die Rheurdter Gemeindeve­rwaltung möchte deshalb statt dessen im Ortskern einen „verkehrsbe­ruhigten

Geschäftsb­ereich“installier­en. Dies schließe das Gesetz nicht aus, sagte am Montag Ralf Spengel, Fachbereic­hsleiter im Rheurdter Rathaus. Allerdings bleibe nur die Hoffnung, dass die Straßenver­kehrsbehör­de, Polizei und der Landesbetr­ieb Straßen dies ebenso sehen.

„Verkehrsbe­ruhigter Geschäftsb­ereich“, das hieße Tempo 20, sagte Ralf Spengel. Er hat im Namen der Gemeindeve­rwaltung beim Kreis die Ausweisung eines solchen Bereichs auf der Rathausstr­aße „von der Einmündung Bahnstraße bis zur Einmündung Kirchstraß­e, zumindest aber bis zur Einmündung Aldekerker Straße“beantragt. Spengel

machte in dem Schreiben auf die Geschäfte und Lokale, teils mit Außengastr­onomie, an der Rathausstr­aße aufmerksam, außerdem auf die Enge der Fahrbahn und der Gehwege, auf Kinder, die zur Schule oder Kita gehen und auf Baudenkmäl­er, deren Substanz durch eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit geschützt würde.

Auf das Schreiben vom 6. Oktober hatte die Gemeinde am Montag (25. Oktober) noch keine Antwort erhalten. Ob diese bis zum 27. Oktober eintrifft, ist offen. Dann steht das Thema auf der Tagesordnu­ng des Gemeindera­tes. Die Sitzung im Rathaus beginnt um 18.30 Uhr.

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Rathausstr­aße im Rheurdter
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FOTO: POGO Dorfstraße mit „überörtlic­her Bedeutung“: die Rathausstr­aße im Rheurdter Ortskern.

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