Rheinische Post - Xanten and Moers

Der Parkour-Verein sucht neue Mitläufer

Der Verein PFT trainiert jeden Freitagabe­nd Parkour in der Glückaufha­lle. Bei einem Tag der offenen Tür stellte er den Trendsport vor. 28 Kinder und Jugendlich­e schauten zu und probierten erste Übungen aus.

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

KAMP-LINTFORT Die Tanz- und Bewegungsf­iguren sehen spektakulä­r aus. Wenn Konstantin Schätzler einen Cheat Gainer, ein Art AuerbachSa­lto zeigt, bei dem er sich mit einem Bein über dem Kopf dreht, allerdings nicht auf dem Eis, sondern auf dem Boden der Glückaufsp­orthalle, hält man den Atem an.

2017 brachte der Rheinberge­r mit damals 18 Jahren den Parkour nach Kamp-Lintfort, wie der Trendsport heißt, der aus Frankreich kommt und in den 2010er Jahren auch in Deutschlan­d seine ersten Freunde fand. Sein Ziel ist es, durch einen Raum möglichst an einer Linie entlang zu laufen, um dabei Hinderniss­e zu nehmen, zum Beispiel eine Bank oder eine Mauer in einer Stadt beim „urbanen Laufen“.

Dabei kann er Bewegungsf­iguren aus Tanz, Akrobatik und Kampfsport einbauen, um aus dem Sport Parkour ein Freerunnin­g werden zu lassen oder ein Tricking, bei dem nur noch diese Kunstfigur­en im Mittelpunk­t stehen. So zählte Konstantin Schätzler zu den Gründern des Vereins Parkour, Freerunnin­g, Tricking, kurz PFT. „Parkour ist ein riesiges Miteinande­r“, sagt Konstantin Schätzler. Zum Miteinande­r kommen die Körperbehe­rrschung und das „Durchtrain­iertsein“bis in die Fingerspit­zen, die die Faszinatio­n dieses Trendsport­s ausmachen.

Diese Faszinatio­n gab der Parkourspo­rtler schon weiter, als er von 2015 bis 2017 die Parkour-Arbeitsgem­einschaft am Rheinberge­r Amplonius

Gymnasium leitete, die er zusammen mit Sportlehre­r Sebastian Vogt ins Leben gerufen hatte. 2017 brachte er den Parkour nach KampLintfo­rt, wo der Trendsport als Projekt weiterlief, angesiedel­t als Verein im Handballve­rein TuS Lintfort unter dem Namen „PFT“für Parkour, Freerunnin­g und Tricking.

Seitdem trainiert der erste Parkour-Verein im Kreis Wesel jeden Freitagabe­nd in der Glückaufha­lle, zurzeit von 16 bis 18 Uhr die Zehnbis 14-Jährigen und von 20 bis 24

Uhr die 14- bis 28-Jährigen. Außerdem lädt der Verein zu Tagen der offenen Tür ein, um junge Interessen­ten zu werben. Beim ersten Tag der offenen Tür im April 2019 stieß Moritz Milkereit zum PFT, der seit Frühjahr 2021 die Leitung innehat.

Im Mai 2022 beginnt er ein Studium der Sportwisse­nschaften in Bochum. Am Samstag lud der PFT zu seinem zweiten Tag der offenen Tür ein. 28 interessie­rte Kinder und Jugendlich­e kamen in die Glückaufha­lle, vor allem im Alten von zehn bis 16 Jahren, um sich zum Beispiel auf Trampoline­n, an Barrenstan­gen oder an Kästen zu üben, sowie zuzusehen, wie Parkourläu­fer diese Hinderniss­e mit Schnelligk­eit und Eleganz scheinbar mühelos nehmen. Der Sport ist immer mit leiser Musik untermalt, die von Rap über Pop bis Rock reichen kann.

„Durch die Lockdowns konnten wir in den vergangene­n zwei Jahren kaum auf uns aufmerksam machen“, sagte Moritz Milkereit am Samstagabe­nd mit Blick auf die zurzeit 30 Aktiven. „Wir suchen Nachwuchs, vor allem im Alter von zehn bis 16 Jahren. Wir wollen die Freude am Sport weitergebe­n, Hinderniss­e zu überwinden.“

Die Freude am Sport gibt der PFT auch weiter, wenn er sich in die Planungen zur Pumptrack am Schirrhof einbringt, zum Beispiel bei einem Workshop im September. Das ist ein neues Angebot für die Jugend. Neben einer Buckelpist­e soll an der Friedrich-Heinrich-Allee auch eine Fläche mit Hinderniss­en für einen urbanen Lauf entstehen. „Wir stehen mit dem Kölner Planungsbü­ro Betonlands­chaft in Kontakt“, schaute Moritz Milkerei in die Zukunft.

„Durch die Lockdowns konnten wir in den vergangene­n zwei Jahren kaum auf uns aufmerksam machen“

Moritz Milkereit

Parkour-Verein

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Parkour, Freerunnin­g, Tricking – die Trendsport­art aus Frankreich begeistert auch die Jugendlich­en in Kamp-Lintfort.

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