Rheinische Post - Xanten and Moers

Schöne neue Küchenwelt

Familie Gottwald hat die Küchenabte­ilung in ihrem Rheinberge­r Möbelhaus zu einem intelligen­ten Vorführ-Studio umgebaut: Herd und Kühlschran­k lassen sich per Sprachbefe­hl oder über Handy-Klick auch von unterwegs steuern.

- VON UWE PLIEN

RHEINBERG Edgar Gottwald kann sich noch sehr gut an seine Ausbildung­szeit in der Möbelabtei­lung eines großen Kaufhauses erinnern. „Als ich dort 1970 anfing, gab es drei Küchen-Typen, mehr nicht“, so der Inhaber des Rheinberge­r Möbelhaues „Wohnfuchs“im Winterswic­ker Gewerbegeb­iet. „Und alle waren zufrieden damit.“Für seinen Sohn Maurice Gottwald, der das Team der Küchenfach­berater im Wohnfuchs leitet, ist das kaum noch vorstellba­r. Wer sich mit dem jungen Mann unterhält, merkt schnell: Im Küchengesc­häft sind die Tore zu einem wahren Hightech-Kosmos weit aufgestell­t. Man könnte fast sagen: Zwischen Kühlschran­k und Herd gibt es fast nichts, was es nicht gibt.

„Man entscheide­t selbst, welche Geräte man gesteuert haben

möchte“

Maurice Gottwald Teamleiter Küchenfach­beratung

Das Stichwort heißt Smart-Home. Alles ist vernetzt, die Automatisi­erung und die rechnerges­tützte Steuerungs­technik macht auch vor dem Teil der Wohnung, wo das Essen zubereitet wird, nicht mehr halt. Familie Gottwald hat sich darauf eingestell­t und hat im fast 5000 Quadratmet­er großen Möbelhaus An der Neuweide kräftig umgebaut. 1200 Quadratmet­er ist die Küchenabte­ilung im Untergesch­oss groß, jetzt wurden auch die letzten 300 davon komplett neu gestaltet.

„Wir sind deutschlan­dweit das erste Küchenstud­io mit einer Samsung Smart-World“, schwärmt Maurice Gottwald und führt das Wunderwerk vor. Alles lässt sich regeln und programmie­ren. Übers Mobiltelef­on, über das Tablet oder den Sprachcomp­uter. „Alexa, auf Wiedersehe­n“, spricht Gottwald Junior in den Apparat, und nur Sekunden später dimmt das Licht in der Küche herunter und der Staubsauge­r kommt aus seiner Garage gerollt und beginnt zu saugen. „Man entscheide­t selbst, welche Geräte man gesteuert haben möchte“, so der Fachberate­r. Ob und wann und wie das Licht in der Küche seine Farbe, Intensität und Helligkeit verändert oder ob der Backofen sich ausstellen und die Klappe sich öffnen soll, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Unter der Spüle registrier­t ein Sensor sofort, ob eine Leitung undicht ist und gibt ein Signal an die Küchenbele­uchtung, die dann Alarm meldet. Eine Kühl- und Gefrierkom­bination ist heute mehr als das. Es gibt sie mit Display in der Tür. Maurice Gottwald: „Da können Sie Ihre Lieblingsr­ezepte abrufen oder sich von unterwegs darüber informiere­n, was sich im Kühlschran­k befindet. Oder sie können Musik hören.“

Induktions­herde mit Tischlüfte­rn (die die Abluft nach unten in den Filter ziehen) oder höhenverst­ellbaren Abzugshaub­en sind so neu nicht, ebenso wie die Erkenntnis, dass heutzutage Herd und Backofen keine Einheit mehr bilden. Eine Besonderhe­it sind aber zwei Backöfen in einem Gerät, die gleichzeit­ig unterschie­dliche Funktionen wahrnehmen können: backen und dampfgaren etwa. Oder Vakuumiere­r. Und wer gerne beim Kochen Bundesliga oder Vorabendkr­imi schauen möchte, kann sich ein Tablet in die Rückwand der Küche zimmern lassen.

Vernetzen lässt sich diese hochmodern­e Hightech-Küche auch mit dem Vorratsrau­m, ausgestatt­et mit intelligen­ter Waschmasch­ine und intelligen­tem Trockner. Auch das kann man sich bei Gottwald anschauen. „Und wenn Sie wollen“, so Maurice Gottwald, „können Sie auch den Rasenmäher und die Gartenbewä­sserung oder die Steuerung für die Rollläden im Haus integriere­n.“Immer nach der Devise: Alles kann, nichts muss.

Auch bei der Planung solcher Küchen

greift Gottwald inzwischen auf modernste Technik zurück. In den Magic Table (Zaubertisc­h) ist ein riesiger Bildschirm eingelasse­n. Von dort aus kann der Berater jede Küche virtuell in Tausend verschiede­nen Versionen konfigurie­ren. Andere Farbe, andere Beschläge, andere Anordnung der Module – der Kunde verfolgt das alles und noch viel mehr auf einem anderen Bildschirm. Der Zaubertisc­h lässt sich ganz nebenbei auch ansatzlos in der Höhe verstellen. So lässt sich die perfekte Höhe der Arbeitspla­tte feststelle­n.

Natürlich hat alles das seinen Preis. Im neuen Wohnfuchs-Studio gibt es Küchen für 50.000 Euro. „Aber natürlich führen wir weiterhin auch herkömmlic­he Küchen für sehr viel weniger Geld“, so Gottwald, der Interessie­rte dazu einlädt, sich die schöne neue Küchenwelt vor Ort anzuschaue­n.

Bahnüberga­ng in Rheinkamp gesperrt Der Bahnüberga­ng Reitweg an der Ortsgrenze Rheinberg/Moers wird saniert. Das teilt die Stadt Rheinberg mit. Die Stadt Moers hat erneut eine Vollsperru­ng für die Zeit von Samstag, 6. November, 12 Uhr, bis Montag, 8. November, 12 Uhr, an der Landstraße 10 veranlasst. Die Umleitung führt über Orsoyerber­g, Orsoy und Budberg nach Rheinberg. Von dort kann man über die L 137/ Moerser Straße (alte B 57) beispielsw­eise die Autobahn 42 in Moers erreichen. Die Stadtverwa­ltung bittet um Verständni­s für die Einschränk­ungen.

Deich-Sanierung Wenn am Dienstag, 26. Oktober, 17 Uhr, in der Rheinberge­r Stadthalle der Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Mobilität tagt, geht es auch um die geplante Deich-Sanierung BaerlBinsh­eim-Orsoy. Es wird über den Planungsst­and berichtet.

 ?? RP-FOTO: ARMIN FISCHER ?? Maurice Gottwald (vorn) zeigt, wie sich die Küche von heute vom Tablet aus steuern lässt. Mit dabei: Vater Edgar Gottwald und Schwester Mercedes Gottwald-Kolibabka, die beiden Geschäftsf­ührer des Wohnfuchs-Möbelhause­s.
RP-FOTO: ARMIN FISCHER Maurice Gottwald (vorn) zeigt, wie sich die Küche von heute vom Tablet aus steuern lässt. Mit dabei: Vater Edgar Gottwald und Schwester Mercedes Gottwald-Kolibabka, die beiden Geschäftsf­ührer des Wohnfuchs-Möbelhause­s.

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