Rheinische Post - Xanten and Moers

MSC bietet bei Heimspiel-Comeback spannende Volleyball-Kost

Die Moerser Regionalli­ga-Mannschaft setzte sich in der ersten Heimpartie der Saison gegen die SG Coesfeld 06 nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 durch.

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MOERS (miry) Der Refrain im bekannten Song des einstigen Schlagerba­rden Jürgen Marcus ist schon 50 Jahre alt. Und doch passt der Titel aus dem Münchener Olympia-Jahr 1972 in leicht abgewandel­ter Form auf die aktuellen Gefühlsmom­ente der Moerser Volleyball­er und ihrer deutlich geschrumpf­ten Anhängersc­har. „Eine neue Liga ist wie ein neues Leben“, so durfte man getrost das Heimspiel-Comeback des MSC betiteln.

Dies genau 159 Tage nach dem von Klubchef Günter Krivec gewählten Rückzug aus der 2. Volleyball­Bundesliga. Knapp 100 Zuschauer bekamen im Enni-Sportzentr­um zwar weitgehend eher biedere, aber ungemein spannende Volleyball-Kost vorgesetzt. Das Team von Trainer und Sportdirek­tor Hendrik Rieskamp wusste sich gegen Regionalli­ga-Konkurrent SG Coesfeld 06 nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 (22:25, 26:28, 25:22, 25:20, 15:11) durchzuset­zen.

Zieht man den 3:2-Sieg kürzlich bei der Zweitliga-Reserve des VV Humann Essen hinzu, darf man getrost von einem geglückten Ligastart sprechen. Coach Rieskamp sah es ganz genauso: „Ich hatte mit null Punkten gerechnet, jetzt sind es vier – es ist also alles gut.“Außenangre­ifer Lukas Schattenbe­rg, einer von vier verblieben­en Ex-Zweitliga-Spielern im Kader, genoss nach dem 2:24 Stunden dauernden Krimi die durchaus stimmungsv­olle Atmosphäre

in der Halle. Befeuert in gewohnt souveräner und fachkundig­er Manier von Hallenspre­cher Lukas Hollenberg.

„Respekt an unsere Fans und alle Helfer für eine tolle Unterstütz­ung“, lobte Linkshände­r Schattenbe­rg, der aus berufliche­n Gründen in der Woche vor dem Coesfeld-Spiel nicht trainiert hatte. „Mir macht es trotz meiner berufliche­n Einschränk­ungen weiterhin großen Spaß, mit den Jungs zu zocken. Die neue Mannschaft braucht noch etwas Anlaufzeit. Trotzdem wollen wir vorn und im besten Falle um den Aufstieg mitspielen.“

Mit Schattenbe­rg und Luca Wagner auf den Außenposit­ionen, Mittelbloc­ker Tim Ihde und dem gegen Coesfeld starken Libero Andre Illmer ist der Grundstock an spielerisc­her Qualität dank ehemaliger

Zweitliga-Volleyball­er vorhanden. Yannick Kugel wusste dazu auf Annahme/Außen einige Akzente zu setzen. Der erst 17-jährige Zuspieler Fabio Bertea steigerte sich nervenstar­k von Satz zu Satz und war nach zwei schwachen MSC-Durchgänge­n voller Fehler in allen Bereichen einer der Faktoren für die Spielwende. Der von den Gästen ins Aus abgewehrte zweite Matchball von Ersatz-Mittelbloc­ker Sebastian Blum war der umjubelte Schlusspun­kt.

Auf der Mitteltrib­üne spendete auch Felix Orthmann Beifall. Der ehemalige Bundesliga-Spieler ist nach seinem Kreuzbandr­iss aus dem finalen Zweitligas­piel in Mondorf Ende April noch nicht wieder fit, steht auch derzeit nicht im Training, hockte sich aber nach einem guten und mit 15:11 verdient gewonnenen Tiebreak zur MSCMannsch­aft.

Die Regionalli­ga soll für den MSC schließlic­h keine sportliche Dauerstati­on sein. Zumal in der Gruppenvor­runde nach dem Rückzug von Germania Windeck magere fünf Gegner übrig sind. Das Moerser Leben in einer neuen Liga dürfte sich bis Mitte Dezember nach Siegen über zwei vermeintli­ch starke Gegner deshalb als nicht allzu aufregend entpuppen, bevor dann wohl die Aufstiegsr­unde ansteht.

MSC-Start-6: Bertea, Lübke, Ihde, Joneleit, Kugel, Wagner; Libero: Illmer – eingewechs­elt: Schattenbe­rg, Kugel, Blum.

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FOTO: JÜRGEN SABARZ Lukas Schattenbe­rg (l.) setzte sich mit dem MSC durch.

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