Rheinische Post - Xanten and Moers
Ve/Ru/Ka und Kapellen im Gleichschritt
Handball-Verbandsliga: Die HSG musste in Mülheim beim 29:25-Sieg den verletzten Spielertrainer Mirko Szymanowicz ersetzen. Der TVK spielte trotz eines schmalen Kaders gegen Lürrip stark auf und schlug den Angstgegner mit 37:24.
NEUKIRCHEN-VLUYN/MOERS Die HSG Vennikel/Rumeln-Kaldenhausen bleibt in der jungen Saison weiter schadlos. Der Handball-Verbandsligist konnte sich erneut auf seine kämpferischen Tugenden verlassen, gewann bei der HSG Mülheim/Styrum mit 29:25 (14:9) und fuhr somit den dritten Sieg in Folge ein.
Ve/Ru/Ka musste bereits vor der Partie einen ganz bitteren Verlust verkraften. Mirko Szymanowicz verletzte sich im Training, zehrte sich gleich das vordere und hintere Kreuzband im linken Knie. „Es ist bei einer Wurfsituation im Training passiert“, so der HSG-Spielertrainer. „Ich habe einen leichten Schubs in der Luft bekommen und bin dann unglücklich gelandet.“Der Heilungsprozess dauert wohl bis zu acht Wochen, eine OP ist aber nicht notwendig. Auch Till Lutzer (Urlaub) und Domenic Gatza (Magen-Darm) fehlten.
Ve/Ru/Ka hatte zunächst einige Probleme den Rhythmus zu finden, lag zu Beginn zurück (3:4). Mülheim/Styrum stiftete mit seiner 4:2-Deckung reichlich Verwirrung im Angriffspiel der Gäste. Aber die trafen Maßnahmen, tätigten taktische Umstellungen. So wurde beispielsweise Steffen Langer auf die halbrechte Seite beordert. Ein guter Schachzug: Der Rückraumspieler avancierte zum Alleinunterhalter und warf zahlreiche Tore.
Die Gäste blieben auch nach dem Seitenwechsel immer wachsam. Die Defensive hatte dabei viele gute Momente (20:13) obwohl Mirko Krogmann wegen eines groben Foulspiels (46.) frühzeitig raus musste – Marius Brunotte folgte ihm nach seiner dritten Zeitstrafe in der Endphase des Spiels. Torwart Sebastian Brysch war aber der sichere Rückhalt auf der Linie.
Ve/Ru/Ka blieb dominant, behielten auch in der Offensive die Übersicht. Neben dem starken Steffen Langer war es vor allem Helge Tervoort, der das HSG-Spiel immer wieder ankurbelte. „Die Jungs haben sich gut verkauft“, betonte Szymanowicz. „Wir haben uns selbst von zahlreichen Zeitstrafen in Abschnitt zwei gegen uns nicht verunsichern lassen. Der Sieg ist hochverdient.“
Der TV Kapellen kommt so allmählich richtig ins Rollen. Der Verbandsligist hinterließ beim nie gefährdeten 37:24 (18:11)-Heimsieg über die TS Lürrip einen blendenden Eindruck. Dieser Erfolg war das Gesamtprodukt einer übergeordneten Mannschaftsleistung. Zwar war es nur ein Sieg gegen das Schlusslicht, aber wenn man weiß, dass die Blau-Weißen in der Vergangenheit gleich mehrfach genau gegen diesen Gegner strauchelten, stimmt der gestrige Auftritt mehr als zuversichtlich. Und dabei sollte nicht vergessen werden: Den Gastgebern stand diesmal nur ein ganz schmaler Kader zur Verfügung.
Klar war bereits im Vorfeld, dass die verletzten Andreas Wink, Daniel Feltgen, sowie der privat verhinderte Daniel Peters nicht zur Verfügung standen. Kurzfristig fielen nun auch noch Nils Deinert (Urlaub) und Philipp Peich (privat verhindert) aus. Dafür halfen Matthias Boschheidgen und Michel Toschki aus der Bezirksliga-Mannschaft aus.
Aber Kapellen ließ sich nicht beirren, zeigte von Beginn an großes Engagement. In der Deckung herrschte richtig „Alarm“. Die Spieler suchten ständig die Zweikämpfe und überzeugten mit einer aggressiven Herangehensweise.
Die Hausherren übernahmen gekonnt das Kommando, hatten den Gegner ab der zehnten Minute komplett unter Kontrolle.
„Der Deckungsauftritt hat mich richtig gefreut“, sagte ein glücklicher Christian Ginters nach Spielschluss. Aber der Trainer konnte auch mit der Offensive mehr als zufrieden sein. „Die spielerische Ausrichtung kam diesmal gut zum Tragen. Der Ball lief ordentlich durch die eigenen Reihen. Die Mannschaft hat geduldig auf die Chancen gewartet und dann überwiegend eiskalt abgeschlossen.“
Aus Kapellener Sicht gestalteten sich die zweiten 30 Minuten sehr entspannt. Die Mannschaft hielt den Spannungsbogen problemlos aufrecht und die Jungs – Tim und Nic Kirschbaum, Leon Schneemann und Tillmann Maes – hatten richtig „Bock“aufs Torewerfen.