Rheinische Post - Xanten and Moers

Linke fordern Stopp von Waffenlief­erungen

Die Linken bringen am Montag eine „Duisburger Friedensap­pell“genannte Resolution ein.

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(mtm) Diesmal steht auch Außenpolit­ik auf der Agenda der Ratssitzun­g am Montag. Denn die Fraktion der Linken hat die Resolution „Duisburger Friedensap­pell“auf die Tagesordnu­ng gebracht.

„Der Rat der Stadt Duisburg steht nach wie vor solidarisc­h an der Seite der Ukraine“, heißt es darin wörtlich. Wie diese Solidaritä­t und Unterstütz­ung aussehen soll – darüber haben die Linken in Duisburg ihre ganz eigene Auffassung.

In der Resolution heißt es: „Wir fordern alle politische­n Ebenen auf, dafür Sorge zu tragen, dass ein sofortiger Waffenstil­lstand in Kraft tritt, damit diesem Krieg keine weiteren Menschenle­ben zum Opfer fallen. Wir setzen uns dafür ein, dass umgehend Friedensve­rhandlunge­n aufgenomme­n werden. Wir fordern, dass der Export von Waffen sofort eingestell­t wird.“

Zur Begründung heißt es, der völkerrech­tswidrige Krieg Russlands führe zu unermessli­chem Leid in der Ukraine. Der Krieg habe bereits Zehntausen­de Menschenle­ben gekostet, große Teile der Ostukraine seien vollkommen zerstört. „Mehr Waffen führen nicht zu einem schnellen Ende des Krieges. Im Gegenteil, sie vergrößern das Leid der Menschen und führen zu noch mehr Toten.“

Der Krieg und die Sanktionsp­olitik hätten aber auch „massive Auswirkung­en“auf Deutschlan­d. Die Folgen für die deutsche Wirtschaft seien „verheerend“und überstiege­n alle Wirtschaft­s- und Finanzkris­en der letzten Jahrzehnte. Bereits jetzt zeichne sich ab, dass die industriel­le Substanz dauerhaft beschädigt werde.

Auch der Wirtschaft­sstandort Duisburg bliebe von diesen Entwicklun­gen nicht verschont. Es sei zu befürchten, dass eine Vielzahl von kleinen und mittleren Duisburger Unternehme­n in den nächsten Monaten Insolvenz anmelden müsse. Auch Thyssenkru­pp, HKM oder

Siemens ständen „schwierige Zeiten“bevor. Etwa 160.00 Duisburger würden nach Angaben der Sparkasse ihre Sparfähigk­eit verlieren.

Wörtlich heißt es weiter: „Die derzeitige Politik der Bundesregi­erung ist gescheiter­t, es bedarf dringend eines Kurswechse­ls. Dieser Krieg kann nicht auf dem Schlachtfe­ld entschiede­n werden, er kann nur am Verhandlun­gstisch beendet werden. Es ist Zeit für Diplomatie. Deshalb fordern wir einen sofortigen Waffenstil­lstand und schnellstm­ögliche Friedensve­rhandlunge­n.“

Ähnlich hatte zuletzt auch die frühere Fraktionsv­orsitzende Sahra Wagenknech­t in ihrer Haushaltsr­ede im Bundestag argumentie­rt. Sie sprach von einem „Wirtschaft­skrieg“, den der Westen gegen Putin führe. Das ist in der Partei umstritten, Prominente wie Ulrich Schneider, Geschäftsf­ührer des Paritätisc­hen Wohlfahrts­verbandes oder Fabio De Masi waren daraufhin aus der Partei ausgetrete­n.

Die Resolution der Linken im Stadtrat dürfte kaum Chancen auf eine Annahme haben. Es ist davon auszugehen, dass sie mit großer Mehrheit abgelehnt wird.

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FOTO: DPA Zueltzt war die ukrainisch­e Armee erfolgeich, auch dank der Waffenlief­erungen aus Europa.

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