Rheinische Post - Xanten and Moers

Nachbarn treffen sich an der langen Tafel

- VON SABINE HANNEMANN

Die Nachbarsch­aft der Breslauer Straße in Kamp-Lintfort feierte das erste Quartiersf­est. An der langen Tafel lernte sich die junge und ältere Anwohnersc­haft kennen. Warum die Premiere gleich von Erfolg gekrönt war.

KAMP-LINTFORT Aufgehoben ist nicht aufgeschob­en. Das erste Quartiersf­est mit langer Tafel auf der Breslauer Straße in Kamp-Lintfort Mitte/Rossenray ist der lebendige Beweis. Die Breslauer Straße wurde am Wochenende gesperrt. In der geräumigen Straßenkur­ve stellten die Akteure Tische und Bänke auf und richteten für die jüngsten Gäste des Quartiersf­estes eine Kinderspie­laktion ein. Für die Jugend bestand die Möglichkei­t, am BeatBox-Projekt teilzunehm­en. Strippenzi­eher war das Quartiersb­üro des Caritasver­bandes Moers-Xanten. „Wir haben im Vorfeld Flyer in die Briefkäste­n gesteckt und zu den Nachbarn direkten Kontakt aufgenomme­n“, erzählte Markus Hüfing vom Quartiersb­üro über die Vorbereitu­ng. „Unser Wunsch ist, dass sich die Nachbarsch­aft besser kennenlern­t und vielleicht dann regelmäßig ein solches Quartiersf­est feiert.“

Das Motto lautete daher: Wer kommt, der kommt. Eine vorherige Anmeldung brauchte nicht zwingend zu erfolgen. Bereits im Mai sollte das Fest gefeiert werden, musste allerdings wegen einer Unwetter- warnung abgesagt werden. Die Resonanz war jetzt entspreche­nd gut. Aus allen Ecken kamen die Nachbarn zusammen und freuten sich über das gesellige Beisammens­ein. „Einfach super. So etwas hat es hier noch nie gegeben. Und ich wohne schon lange hier“, gehörte mit zu den oft gemachten Äußerungen. „Das Quartier Rossenray braucht Aufmerksam­keit und mehr offene soziale Angebote“, sagten Alice Püplichhui­sen und Jeannette Fritz. Das Quartiersf­est als mobile Aktion sei daher der Anfang. Schnell füllte sich die lange Tafel. Gäste brachten Kuchen und Herzhaftes mit, freuten sich über den Kaffee und gekühlte Getränke. Der leichte Nieselrege­n, den es ab und an gab, störte die Tischgemei­nschaft nicht.

Im Gegenteil. Mit wenigen Handgriffe­n bauten die Nachbarn mitgebrach­te Pavillons auf und konnten sich geschützt austausche­n. Aus der nahe gelegenen Kita „Weltenbumm­ler“machten zwei Erzieherin­nen einen Stopp und setzten sich kurzerhand dazu. Schließlic­h komme ein

Teil der Kita-Kinder aus dem Quartier, erzählten sie. „Absolut toll“, freute sich Daniel Sackel. „So kommen wir alle mal raus und können uns kennen lernen. Die lange Tafel ist eine wirklich gute Gelegenhei­t dazu. In jedem Fall muss solch ein Quartiersf­est wiederholt werden. Davon profitiert doch Jung und Alt.“

Ähnlich die Meinung von Heidrun Landskorn und Renate Dormann. „Schön ist, dass die Breslauer Straße uns die Möglichkei­t dazu bietet und die Tische hier gut stehen können. Für den Anfang ist die Beteiligun­g doch ganz gut“, so ihre Meinung. Bei den Gästen kam eine weitere Erkenntnis hinzu.

„Jetzt, wo wir die Gesichter kennen, fällt es viel leichter, diese Personen anzusprech­en und sie auch um Hilfe zu bitten.“Durch Weg- und Zuzug in der Nachbarsch­aft sei es schwer gewesen, vor allem in Pandemieze­iten neue Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Der Aufbau eines Netzwerkes hat an der Breslauer Straße seinen Anfang genommen.

 ?? FOTO: N. PRÜMEN ?? Die Nachbarsch­aft an der Breslauer Straße kam zahlreich zum ersten Quartiersf­est. Auch der Nieselrege­n störte die Teilnehmer nicht.
FOTO: N. PRÜMEN Die Nachbarsch­aft an der Breslauer Straße kam zahlreich zum ersten Quartiersf­est. Auch der Nieselrege­n störte die Teilnehmer nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany