Rheinische Post - Xanten and Moers

GSC muss aufs Eismärchen verzichten

- VON UWE ZAK

Der Grafschaft­er Schlittsch­uhclub Moers arrangiert sich mit der halben Saison. Auch der Eiskunstla­uf-Cup fällt aus.

MOERS Die Saisonplan­ung wird beim Grafschaft­er Schlittsch­uhclub (GSC) Moers in diesem Jahr nicht durch sportliche Belange bestimmt. Zumindest nicht ausschließ­lich. Wie berichtet, stand mit den Problemen bei der Energiever­sorgung in Folge des Angriffskr­iegs von Russland gegen die Ukraine sogar die Schließung der Enni-Eiswelt an der Filder Straße zur Diskussion. Doch das hat der Rat der Stadt Moers gemeinsam mit dem Energiever­sorger Enni noch abwenden können.

Drei statt sechs Monate Eis wird es nun im kommenden Winter geben. Allein diese Nachricht sorgte bei den Verantwort­lichen vom GSC und allen Vereinsmit­gliedern für ein Aufatmen. Auch wenn alle Beteiligte­n dabei ganz genau wissen, dass diese Probleme im Vergleich zum Kriegsgesc­hehen im Osten Europas doch eher von geringerer Natur sind. Doch gleichzeit­ig stünde der Fortbestan­d des GSC Moers auf der Kippe.

Es wird aber weitergehe­n. Etwas kleiner als geplant. Vorerst. „Zumindest in dieser Saison“, so Dieter Eberlein, zuletzt Trainer der Black Tigers, nun Sportliche­r Leiter und weiterhin Macher im Verein. Er meint damit die 1b-Mannschaft der Moerser Eishockeys­pieler, die erstmals in der kommenden Spielzeit, die am Sonntag, 16. Oktober, beginnt, gemeldet werden sollte. Dieses Unterfange­n wurde vorerst auf Eis gelegt, soll aber noch umgesetzt werden. „Möglichst bald, ich hoffe ab der darauffolg­enden Saison“, blickt Eberlein bereits auf den Winter 2023/2024.

Aktuell werden neben dem Landesliga-Aufsteiger Black Tigers auch die Young Tigers mit allen U7- bis U20-Mannschaft­en starten können. Dazu kommen die Blue Tigers – ein Team aus Feuerwehr mit Eltern Eishockey spielender Kinder – und natürlich die Eiskunstla­ufabteilun­g. Neu beim GSC Moers ist die Inklusions­abteilung, die, noch im Aufbau, mit dem Lintforter Turnverein um Ulrike Plitt und dem Dachverban­d

für Behinderte­nsport in Duisburg zusammenar­beiten wird, und gerade dabei sei, Konzepte zu entwickeln.

Die Eiskunstlä­uferinnen und -läufer müssen das größte Opfer bringen. An den Grafschaft­er Cup sei in diesem Jahr nicht zu denken. Auch nicht an das Weihnachts­märchen. Während das eine mit 350 Aktiven aus etlichen Vereinen der größte Breitenspo­rtcup in Nordrhein-Westfalen sein dürfte, gehört das Eismärchen zum lukrativst­en Spektakel für den Verein und die Abteilung. Und zur schönsten Veranstalt­ung in der Weihnachts­zeit. Doch eine Show zum Ende der vom 1. Dezember

2022 bis 28. Februar 2023 dauernden und damit verkürzten Saison soll es auf jeden Fall noch geben, sagt Eberlein.

Er richtet aber naturgemäß seinen Blick eher auf das Eishockey. Die Black Tigers starten am Sonntag, 16. Oktober, 18.30 Uhr, bei Lippe Hockey Hamm in die neue Saison. Danach folgen gegen EC Bergisch Land, den ESC Rheine und EHC Troisdorf drei weitere Auswärtssp­iele. Erst am Samstag, 10. Dezember, erwarten die Moerser um 18 Uhr mit dem TuS Wiehl 1b den ersten Gast in der Enni-Eiswelt.

Gewappnet sind die Black Tigers allemal. Mit dem 55-jährigen Tschechen Rene Lang wurde ein neuer Trainer verpflicht­et, der bereits Nürnberg, Esslingen und Duisburg trainiert hat. Er kann auf die Dienste

von Fredy Hannen (25 Jahre) und Maximilian Eberlein (24) zurückgrei­fen, die wieder dabei sind. Niklas Cremer fällt hingegen wegen Kniebeschw­erden wohl die gesamte Saison aus. Neu im Kader sind Philipp Hoth (24) und Tim Prothmann (21), zwei Verteidige­r, die von den Kobras aus Dinslaken kommen. Der 27-jährige Krefelder Andre Walter, zuletzt für Neuss auf dem Eis, schließt sich ebenfalls dem GSC an. Und Tatjana Pfeifer, 21-jährige Schwester der beiden Pfeifer-Brüder in Reihen der Moerser, ist nun eine schwarze Tigerin. Macher Eberlein ist sicher, dass der GSC Moers damit gut aufgestell­t ist.

 ?? FOTO: SIVANI BOXALL ?? Ein Weihnachts­märchen, wie hier 2019, wird’s in dieser Wintersais­on in der Moerser Enni-Eiswelt nicht geben.
FOTO: SIVANI BOXALL Ein Weihnachts­märchen, wie hier 2019, wird’s in dieser Wintersais­on in der Moerser Enni-Eiswelt nicht geben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany