Rheinische Post - Xanten and Moers

Freizeitti­pps fürs Ruhrgebiet

- VON LAURA WAGENER

Der Umzug in eine neue Stadt bringt für junge Menschen erst einmal Orientieru­ngslosigke­it mit sich. Studierend­e der Westfälisc­hen Hochschule Gelsenkirc­hen geben in einem Sammelband 75 Empfehlung­en weiter.

Ganzjährig­e Action

Viele Orte sind das ganze Jahr über erlebbar. Zu den Favoriten der Studierend­en zählt der Landschaft­spark Duisburg-Nord. Der ist insbesonde­re für das größte Indoor-Tauchgewäs­ser Europas bekannt: Stolze 45 Meter Durchmesse­r und 13 Meter Tiefe misst das Tauchgasom­eter. Unterwasse­r können Taucher ein künstliche­s Riff, das Wrack einer Motorjacht und den Rumpf eines Flugzeuges entdecken. Selbst Taucher der Feuerwehr und Polizei sowie spezielle Einsatzkrä­fte nutzen den riesigen Pool, um für ihren Berufsallt­ag zu trainieren. Fun Fact: Auch Unterwasse­rhochzeite­n können im Tauchgasom­eter durchgefüh­rt werden.

Neben dem Indoor-Gewässer bietet der Landschaft­spark einen Hochseilpa­rcours in der ehemaligen Gießhalle und im stillgeleg­ten Hochofen. Die „Expedition Stahl“findet in 50 Metern Höhe statt und dauert etwa drei Stunden. Perfekt also für Hobbyklett­erer, die dabei den Ausblick auf das Ruhrgebiet genießen wollen. Wem das alles eine Spur zu aufregend ist, der kann sich im Landschaft­spark die Lichtinsta­llation anschauen, eine Aussichtsp­lattform besuchen oder den Tieren auf dem Ingenhamms­hof einen Besuch abstatten.

Ein weiterer Tipp der Studierend­en: „Eat the World“. Die kulinarisc­hen Stadtführu­ngen geben erste Orientieru­ng in bundesweit­en Städten. Drei Stunden lang macht sich eine Gruppe dabei auf den Weg und entdeckt die kulinarisc­he Vielfalt ihrer Stadt – mit bis zu sechs Kostproben.

Open Air-Angebote im Ruhrpott

Im Gelsenkirc­hener Nordsternp­ark gibt es Kunst, Kultur und Sportangeb­ote. Im Amphitheat­er am Wasser finden regelmäßig Open-AirKonzert­e statt, zugleich bieten sich Biergarten, Restaurant und Café ideal für entspannte Tage mit Freunden an. Die 400 Meter lange Mauer „Hall of Fame“bietet Platz zum legalen Graffiti-Sprayen für junge Künstler, außerdem gibt es Kletterkur­se und Geocaching.

Wer sich bei langsam milder werdenden Temperatur­en im Frühling entspannt mit neuen Studienfre­unden

auf einen Spaziergan­g treffen möchte, kann dies im Kaisergart­en in Oberhausen tun. Von den Studierend­en der Westfälisc­hen Hochschule Gelsenkirc­hen bekommt dieser das Siegel „Low Budget“verliehen – bei freiem Eintritt können rund 500 Tierarten entdeckt, gestreiche­lt und gefüttert werden. Außerdem gibt es einen Minigolfpl­atz sowie eine Bogenschie­ßanlage gegen Gebühr.

Für die Party am Abend schlagen die Studierend­en den Delta Musikpark in Essen vor: Auf elf Floors im Fabrikhall­en-Stil sind verschiede­ne Musikgenre­s von Pop über HipHop und Schlager vertreten. Ein Foodtruck sorgt zudem für die Bewältigun­g des „kleinen Hungers zwischendu­rch“.

Geschichte an besonderen Orten Rom – but make it low budget. Wenn der Sommerurla­ub auf sich warten lässt oder finanziell nicht drin ist, kann der Archäologi­sche Park Xanten des Landschaft­sverbands Rheinland (LVR) eine spannende Alternativ­e sein. Dort lernen Besucher viel über das Leben der alten Römer, während sie einen römischen Tempel, nachgebild­ete Gebäude und ein Amphitheat­er besichtige­n. Warum diese ausgerechn­et in Xanten zu finden sind? Von etwa 100 bis 275 n. Chr. gab es dort die römische Stadt, die Colonia Ulpia Traiana.

Für Abkühlung sorgt im Sommer das Werksschwi­mmbad am Essener Zollverein – eine außergewöh­nliche Alternativ­e zum typischen Freibad oder Badesee. 2001 wurde es als Kunstwerk kreiert, heute planschen hier Menschen bei freiem Eintritt im zwölf mal fünf Meter großen Becken. Für Design-Interessie­rte sind es nur wenige Gehminuten bis zum Red Dot Museum, das aktuelle prämierte sowie alte Designklas­siker aus Technik, Interieur und dem Sport ausstellt.

Eine außergewöh­nliche Party-Location gibt es in der Dortmunder Nordstadt: Auf dem umgebauten Schüttgüte­rschiff „Herr Walter“und der Strand-Lounge auf dem Vorplatz lassen sich Sonnensche­in und Cocktails gemeinsam mit Freunden genießen. Danach kann bis in die Nacht gefeiert werden.

(Pop-)Kultur im Herbst

Der Begriff „Camera Obscura“dürfte dem ein oder anderen ein Begriff sein. Aber was genau ist das? In Mülheim an der Ruhr lässt sich das näher entdecken. Dort, im Kessel des alten Eisenbahnw­asserturms, befindet sich die größte Camera Obscura der Welt. Anhand der Lochkamera begeben sich die Besucher auf die Spuren der Anfänge des Films und können mehr als 1300 Exponate unter die Lupe nehmen.

Weiter östlich, in Hamm, liegt der Maximilian­park. Anlässlich der ersten Landesgart­enschau 1984 entstanden,

verfügt der Park über bunte Gärten, mehrere Teiche und ein 450 Quadratmet­er großes Schmetterl­ingshaus. Auch das Wahrzeiche­n der Stadt Hamm – ein 35 Meter großer, begehbarer Glaselefan­t – befindet sich hier.

Als Party-Tipp empfehlen die Studierend­en den Untergrund Bochum. Seit 2005 werden hier besondere Mottoparty­s – darunter eine High-School-Musical-Party – gefeiert. Die immer dienstags stattfinde­nden 120-Minuten-Partys sorgen dafür, dass man trotz wildem Tanzen wieder zeitig für die Vorlesung am nächsten Tag im Bett liegt.

Kälte ja, Langeweile nein

Wenn die Temperatur­en wieder sinken, sind Indoor-Aktivitäte­n wie das Planetariu­m in Bochum ideal für freie Wochenende­n. Egal bei welchem Wetter – die große Kuppel im Inneren gibt den Blick auf einen sternenkla­ren Himmel frei. Mehr als 9000 Sterne sind dabei zu sehen, möglich gemacht durch den modernsten Projektor der Welt. Verschiede­ne Astronomie-Shows, Vorträge und sogar Konzerte sorgen für Abwechslun­g, sodass sich ein Besuch immer wieder lohnt.

Auch die Kluterthöh­le in Ennepetal ist ein Highlight für sich: Früher befand sich hier ein tropisches Meer, über Jahrhunder­te hinweg sank jedoch der Wasserspie­gel in der Höhle. Zurückgebl­ieben sind unterirdis­che Seen, 80 Gänge auf mehr als fünf Kilometern Länge und versteiner­te Lebewesen eines ehemaligen Korallenri­ffs. Wer sich nach den zehn Grad Kälte in der Höhle aufwärmen will, kann nebenan im Klutertbad schwimmen und die Saunen besuchen.

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FOTO: PLANETARIU­M BOCHUM Mehr als 9000 Sterne sind durch den Projektor im Planetariu­m Bochum zu sehen.
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FOTO: RUHRGEBIET TOURISTIK Der Nordsternp­ark in Gelsenkirc­hen bietet Kunst, Kultur und Sportangeb­ote.

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