Rheinische Post - Xanten and Moers
„Ort der Stille“auf dem Mühlenberg
An der neuen Station am Wandelweg der Artenvielfalt wurde fleißig gearbeitet.
RHEURDT (akö) Auf dem Mühlenberg in Schaephuysen, Richtung Wasserhochbehälter, befindet sich in einem kleinen Waldstück ein Bilderstock der Schönstatt Niederrhein. Die Gedenkstätte wurde in den vergangenen Jahrzehnten als Ort der Stille und Einkehr sehr geschätzt. Mit den Jahren war die gesamte Anlage jedoch auch in die Jahre gekommen und der besondere Ort, der an der Route des Wandelwegs der Artenvielfalt liegt, war unter den Dornensträuchern im Dornröschenschlaf versunken. Aus Kostengründen sollte die Gedenkstätte im Jahr 2021 aufgelöst werden. Eine Gruppe Engagierter wollte dies nicht einfach so hinnehmen und flugs wurde das Projekt „Ort der Stille“geschmiedet, welches nun unter finanzieller Unterstützung des Landes NRW in die Endphase der Realisierung geht. Freunde und Freundinnen der Turmtransformation und des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege Schaephuysen graben nun schon das ganze Jahr Löcher in den Wald, schleppen Holz und Stangen durch die Gegend und versenken Gehölze und Blumenzwiebeln im Waldboden.
„Hier in dem dunklen Waldstück haben wir als Kinder der neuen Baumsiedlung vor 55 Jahren unsere Buden gebaut, unsere Kindheit in der Natur verbracht und uns schon damals gefragt, was dieser christliche Bilderstock für eine tiefere Bedeutung haben sollte“, erzählt
Turmtransformator Michael Sonfeld aus seiner eigenen Geschichte.
Landschaftsarchitektin Britta Kleiber aus Duisburg brachte die Vorstellungen in einem Projektpapier zusammen. Neben einem einladenden Eingangsbogen zum renovierten Bilderstock wurde ein Klangspiel aus alten Fahnenstangen mit Naturhölzern realisiert. Als Clou sollen aus den geschichtsträchtigen alten Stufen der Schaephuysener Grundschule, über die das ganze Dorf ja mal gegangen ist, Sitzbänke errichtet werden. Die Stufen der Wegeführung wurden saniert und mit den abgestorbenen Bäumen der Anfang einer Benjeshecke gelegt.
Hunderte von standortgerechten Blumenzwiebeln warten nach der Winterruhe genau so darauf, den Ort zu verzaubern, wie die Farne und
Ginster, die neu gesetzt wurden. „An diesem wunderschönen Ort werde ich mit meinen Enkeln zukünftig häufiger Besinnung halten und mich bei der Pflege einbringen“, so Landwirtsfrau Gisela Hammans und gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass noch mehr Bürgerinnen und Bürger sich im Ehrenamt als „Schopes Wichtel“betätigen.
Auch Birgit und Manfred Kunzner aus Moers engagieren sich am „Ort der Stille“. „Es erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit, dass ich am Ende meines Lebens wieder mit der Schönstattbewegung in Berührung komme, die mich in Koblenz in meiner frühen Jugend berührte. Es macht auch als Auswärtige so viel Freude, sich im Gartenbauverein mit Gleichgesinnten zu betätigen“, berichtet Birgit Kunzer.