Rheinische Post - Xanten and Moers
Bauernpräsident nimmt Gutverdiener in die Pflicht
BERLIN (has) Eben erst hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) die Eckpunkte für eine neue Ernährungsstrategie vorgestellt, damit sich die Deutschen künftig gesünder verpflegen oder verpflegt werden. Die steigenden Lebensmittelpreise machen vielen zu schaffen. Und Bauernpräsident Joachim Rukwied kann noch keine Entwarnung geben.
Mehr noch: Er mahnt vor allem Gutverdiener, jetzt nicht bei etwas teureren Lebensmitteln zu sparen. „Wir sehen gerade, dass die Menschen verstärkt nach dem Preis kaufen – das ist verständlich“, sagte Rukwied unserer Redaktion. „Ich habe jedoch kein Verständnis dafür, dass auch Menschen mit dickerer Geldbörse auf Sparkurs gegangen sind und die etwas teureren Tierwohl- und Öko-Produkte liegen lassen.“Rukwied ergänzte: „Wer ständig mehr Tierwohl in den Ställen fordert, muss auch bereit sein, für diese Lebensmittel entsprechend Geld auszugeben.“Das habe zugleich etwas mit Wertschätzung zu tun.
„Lebensmittel müssen uns grundsätzlich mehr wert sein. Gerade jetzt zu Weihnachten sollte man sich dies bewusst machen und zu den hochwertigen, heimischen Erzeugnissen greifen“, forderte der Präsident. Peter Röhrig, Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, sagte unserer Redaktion, die Kunden würden „im Grundsatz Bio treu bleiben, aber vermehrt zu günstigeren Bio-Produkten greifen“.
Mit generell sinkenden Lebensmittelpreisen sei derzeit nicht zu rechnen, so Bauernpräsident Rukwied. „Wir gehen davon aus, dass die Preise für unsere Lebensmittel auf hohem Niveau bleiben werden.“