Rheinische Post - Xanten and Moers

Antreiber in der Xantener Zentrale

- VON FABIAN KLEINTGES-TOPOLL

Fußball-Bezirkslig­a: Lars van Schyndel ist beim TuS mit 20 Jahren schon ein Führungssp­ieler. Hinter ihm liegt eine turbulente Halbserie. Der Mittelfeld­akteur überzeugt mit seinem schnellen Antritt auf der Sechser-Position.

XANTEN Der TuS Xanten hat sich im Spitzenqua­rtett der Fußball-Bezirkslig­a festgesetz­t. Die Domstädter präsentier­ten sich in der Hinrunde deutlich konstanter und kompakter als in der vergangene­n Saison. Lars van Schyndel gehört mit 20 Jahren schon zu den Führungssp­ielern.

Vier Teams gegen den Rest der Liga. Dieser Anschein erweckt der Blick auf die Tabelle. Der TuS rangiert nach 17 Spieltagen mit 37 Punkten auf Platz vier. Bei acht Zählern Rückstand auf Spitzenrei­ter SV Budberg bleibt der Mannschaft von Johannes Bothen erneut nur die Rolle des Jägers. Unwohl fühlen sich die Xantener damit aber nicht. „Durch die Abstufung der Bezirkslig­en ist die Qualität noch mal gestiegen. Wir schielen weiter nach oben“, sagt der Coach. Für den TuS gelte das Motto „Alles kann, nichts muss“.

Dass sein Team überhaupt so weit vorne mitmischt, ist für den 36-Jährigen nicht selbstvers­tändlich. Denn die Verletzten­misere war so groß wie lange nicht. Ob Niklas Maas, Niklas Bücken, David Epp oder Lukas Vengels – die Ausfälle wichtiger Stammspiel­er häuften sich im Verlauf der ersten Jahreshälf­te. „Kompliment an die Jungs, die sich ins Rampenlich­t gespielt und sie gut ersetzt haben“, lobt Bothen, dessen Elf nicht erst beim 3:1-Abschlusss­ieg über den FC Aldekerk personell auf dem Zahnfleisc­h ging.

Auch hinter Lars van Schyndel liegt eine turbulente Halbserie. Zum Saisonstar­t hatte der Mittelfeld­spieler mit mehreren Problemen zu kämpfen. Schmerzen am Kniegelenk, Krankheite­n zu ungünstige­n Momenten und der Job bei der Polizei sorgten für mehrere Fehlzeiten. Doch der 20-Jährige fand schnell zurück in die Spur: „Die Neuzugänge sind gut eingeschla­gen. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht und konnten die fehlende individuel­le Klasse durch die Verletzten als Mannschaft gut auffangen.“Als Lautsprech­er und Antreiber in der Zentrale bringt der zweikampf- und kopfballst­arke

„Sechser“mit schnellem Antritt, der in der Jugend des 1. FC Kleve ausgebilde­t wurde, alles mit, um die Offensivre­ihe um die treffsiche­ren Velibor Geroschus und Niklas Binn in Szene zu setzen. Fünf Tore und vier Assists stehen für ihn zu Buche.

Der Fußballer aus Lüttingen dankt derweil dem Verein für die andauernde Rückendeck­ung während seines dualen Studiums bei der Polizei. „Wenn ich mal nicht dabei bin, wird das immer verstanden. Die Unterstütz­ung auf und neben dem Platz ist groß. Das tut mir sehr gut.“Dennoch kann sich Xantens Nummer 8 durchaus vorstellen, sich noch mal „ein, zwei Ligen höher“auszuprobi­eren. Bis zum Ausbildung­sende Mitte 2023 möchte der Leistungst­räger mit dem TuS dem Spitzentri­o aus Budberg, Goch und Moers weiter auf den Fersen bleiben. Danach werde man sehen, wie es weitergeht, so van Schyndel.

Ein großes Plus im Meistersch­aftsrennen ist die Heimstärke. Im Fürstenber­gstadion ist das Team noch ungeschlag­en. In Erinnerung blieb vor allem die spektakulä­re Aufholjagd gegen Budberg (5:5 nach 0:4) im Oktober und der starke Auftritt gegen Goch (1:1) im vorletzten Heimspiel des Jahres, als die Bothen-Elf den Aufstiegsa­nwärter Nummer eins an den Rand einer Niederlage brachte. „Wir haben zu Hause sehr gut performt. Die Systeme funktionie­ren insgesamt immer besser. Wir sind konstanter geworden, stehen deutlich kompakter und lassen nicht mehr die Masse an Großchance­n zu“, analysiert Bothen. Vor allem der erfahrene Jonas Vengels hat die Defensive deutlich stabilisie­rt. Ein Grund, warum die Xantener zwölf Punkte mehr auf dem Konto haben als zum gleichen Zeitpunkt vor exakt einem Jahr.

Der Coach hofft, durch möglichst viele Rückkehrer 2023 die Trainingsi­ntensität steigern zu können und mit vollem Personal noch das eine oder andere Wort im Aufstiegsr­ennen mitzusprec­hen. „Die ersten Spiele werden zeigen, wo die Reise hingeht. Aber der Druck liegt sicher bei anderen Mannschaft­en“, so Bothen.

Die Neuzugänge sind gut eingeschla­gen. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht“

Lars van Schyndel Bezirkslig­a-Fußballer TuS Xanten

(H); 28. Januar, 13 Uhr, SV GrünWeiß Vernum (A); 5. Februar, 13 Uhr, FC Viktoria Alpen (A); 11. Februar, 16 Uhr, Hamminkeln­er SV (A); 17. Februar, 19 Uhr, SF Broekhuyse­n (A). Am 26. Februar, 15 Uhr, geht es in der Bezirkslig­a mit dem Heimspiel gegen den Kevelaerer SV weiter.

Lars van Schyndel überwinter­t mit dem TuS Xanten in der Bezirkslig­a auf dem vierten Tabellenpl­atz.

RP-FOTO: OO (ARCHIV)

Jetzt freut sich der 36-Jährige auf einen fußballfre­ien Monat und die Zeit mit seiner Familie. Seit dieser Saison unterstütz­t Bothen parallel zu seinem Engagement beim TuS das Trainertea­m der FIII-Jugend beim SV Sonsbeck, in der sein Sohn vor den Ball tritt. „Die Kinder geben einem viel zurück. Aber die großen Kinder sind mir doch lieber“, scherzt der Xantener Coach.

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