Rheinische Post - Xanten and Moers
Tote nach Schneechaos in den USA und in Japan
WASHINGTON/TOKIO (dpa) Die USA werden über die Weihnachtstage von einer dramatischen Kältewelle heimgesucht. Mehr als 200 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner seien am Vorweihnachtstag von Unwetterwarnungen betroffen, meldete der US-Wetterdienst. „Von Küste zu Küste“drohten Gefahren durch drastische Temperaturstürze, eiskalte Winde und massiven Schneefall. In Denver im US-Bundesstaat Colorado seien die Temperaturen beim Durchzug der arktischen Kaltfront innerhalb von 24 Stunden um rund 40 Grad gefallen. In Kansas und Oklahoma seien Medienberichten zufolge bis Freitag mindestens fünf Menschen bei offenbar wetterbedingten Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Webseite Poweroutage.us hatten 1,4 Millionen USHaushalte vor allem an der Ostküste am Freitag keinen Strom.
Chaotische Szenen gab es an den Flughäfen. Mehr als 3000 Flüge seien allein am Freitag gestrichen worden, meldete die Webseite Flight Aware. Vor allem Passagiere im Norden, rund um die großen Seen, können sich ihre Weihnachtsreisepläne
abschminken. In Cleveland, am Südufer des Eriesees, fielen laut Flight Aware am Freitag fast 70 Prozent aller Flüge aus. Und auch auf dem Landweg geht es nicht weiter. Zahlreiche Zug- und Busverbindungen fielen aus und die Behörden warnen vor Fahrten mit dem Auto. Wer wegen Schnee und Eis auf den Straßen steckenbleibt, für den könnten die eisigen Winde zur lebensbedrohlichen Falle werden, warnte der Wetterdienst.
In Japan haben schwere Schneefälle mehrere Menschen das Leben gekostet und den Verkehr stark behindert. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag meldete, kamen mindestens acht Menschen ums Leben, mindestens 45 weitere erlitten Verletzungen. Das Land erlebt seit Tagen einen schweren Wintereinbruch. Betroffen von den teils rekordhohen Schneemassen sind wie üblich vor allem Regionen am Japanischen Meer und auf Hokkaido im Norden. Selbst in den schneearmen Präfekturen Kagoshima und Kumamoto auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu kam es zu Verkehrsbeeinträchtigungen in Folge von Schneefällen.