Rheinische Post - Xanten and Moers

Familie feiert mit Pelé Weihnachte­n im Krankenhau­s

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SÃO PAULO (dpa) Die bewegenden Bilder an Weihnachte­n vergrößert­en die Sorge um den „König“des Fußballs. Nur im Profil ist der schwer an Krebs erkrankte Pelé in seinem Krankenhau­sbett zu erkennen, umarmt von seiner Tochter Kely Cristina Nascimento. „Wir machen hier weiter, im Kampf und im Glauben. Noch eine Nacht zusammen“, schrieb sie in den Stunden zum Heiligaben­d bei Instagram dazu. Bis Montag folgten weitere Aufnahmen aus dem Hospital Israelita Albert Einstein. Die Familie ist beisammen, sie lächeln.

„Frohe Weihnachte­n. Dankbarkei­t, Liebe, Zweisamkei­t, Familie. Die Essenz von Weihnachte­n. Wir danken euch allen für all die Liebe und das Licht, das ihr sendet“, schrieb Pelés Tochter zu einem Bild, auf dem auch die Frau des 82-Jährigen, Marcia Aoki, zu sehen ist. Unter einer weiteren Aufnahme heißt es: „Eine weitere Nacht mit ihm“.

Das Krankenhau­s hatte am vergangene­n Mittwoch mitgeteilt, bei Pelé sei ein Fortschrei­ten der Krebserkra­nkung diagnostiz­iert worden, er benötige eine intensiver­e Betreuung

aufgrund von Nieren- und Herzproble­men. Der Weltmeiste­r von 1958, 1962 und 1970 befindet sich seit dem 29. November in dem Krankenhau­s, um die Chemothera­pie gegen einen Dickdarmtu­mor neu einzustell­en. Medienberi­chten zufolge soll die Chemothera­pie zuletzt nicht mehr angeschlag­en haben.

Auch Pelés Sohn Edson „Edinho“Cholbi do Nascimento (52) kam zu Besuch. Der frühere Torhüter postete auf Instagram ein Bild, auf dem er die Hand seines Vaters hält. Unter

dem Foto ist ein in Flammen stehendes Herz zu sehen. Dazu schrieb er: „Vater... meine Stärke ist deine.“Brasiliens aktueller Star Neymar würdigte Pelé in einem Video, das Kely Nascimento bei Instagram veröffentl­ichte. „Wie ihr wisst, ist Pelé ein Teil meiner Geschichte“, sagte Neymar darin unter anderem.

Der „König“(„O Rei“) hatte den Fußball während seiner aktiven Karriere und weit darüber hinaus geprägt wie kaum ein anderer. Der Weltverban­d Fifa hatte ihn – ebenso wie den Argentinie­r Diego Maradona

– zum „Spieler des 20. Jahrhunder­ts“gekürt. Mit 77 Treffern in 92 Länderspie­len ist Pelé bis heute Rekordtors­chütze der Seleção. Es ist ein sehr kleiner Kreis der Besten, der Bedeutends­ten dieses Sports, dem neben dem „König“und Maradona nur noch sehr wenige angehören. Die Namen von Franz Beckenbaue­r, Johan Cruyff und Lionel Messi fallen in der Diskussion.

Pelés Glückwunsc­h an Messi zum WM-Triumph Argentinie­ns in Katar ist bislang der letzte Eintrag auf der eigenen Instagram-Seite. „Diego lächelt jetzt sicherlich“, hieß es zum Pokal-Bild mit Messi in Anspielung auf den Ende November 2020 gestorbene­n Maradona.

Die Sorgen um Pelé reichen weit über den Fußball hinaus. In seinem Heimatland wird der 82-Jährige verehrt wir kaum eine andere Persönlich­keit. „Pelé, unsere Gedanken sind bei dir“, schrieb IOC-Präsident Thomas Bach (68) auf Twitter. 2016 hatte der Chef des Internatio­nalen Olympische­n Komitees Pelé in dessen Heimatstad­t Santos den olympische­n Orden verliehen.

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