Rheinische Post - Xanten and Moers
Internatskinder brauchen Licht zum Lernen
Der Freundeskreis Nigeria der Eine-Welt-Gruppe Xanten sucht Unterstützer, um zwei Schulen mit Photovoltaikanlagen auszustatten.
XANTEN „Er ist der Gründer und auch der Motor der Dorfentwicklungsgruppe, die sich seit Ende der 80er Jahre stark für die Verbesserung der Lebensbedingungen in den ländlichen Regionen im Enugu-State im Südosten Nigerias verantwortlich sieht.“Mit diesen Worten beschreibt Klaus Wolfertz vom Freundeskreis Nigeria der EineWelt-Gruppe Xanten seinen Freund Mike Chukwuma. Doch nicht nur das Ehepaar Wolfertz pflegt seit einem Pfarrfest in Xanten eine Freundschaft zu dem Österreicher afrikanischer Herkunft. „Mikes Engagement findet schon seit Jahren bei vielen Menschen in Xanten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Eine-Welt-Gruppe, großen Anklang, und wir würden ihn sehr gern weiterhin in seinen Bemühungen, die Welt ein klein wenig besser zu machen, unterstützen“, so Wolfertz.
Noch immer hält der studierte Theologe und Politikwissenschaftler Chukwuma von Österreich aus, wo
Klaus Wolfertz Freundeskreis Nigeria
er seit vielen Jahren lebt, die Verbindung zur Dorfentwicklungsgruppe Development Projects Coordination (DPC) im vormaligen „BiafraGebiet“Afrikas aufrecht. Er bezeuge seinen christlichen Glauben eben nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten, würdigen die Freunde.
Viel Gutes im Sinne des technischen und medizinischen Fortschrittes sowie im Bereich der Bildung sei unter Mitwirkung der Dorfentwicklungsgruppe seit Beginn der 1980er Jahre geschehen, betont der Xantener. Auch landwirtschaftliche Projekte würden stark gefördert, wobei die Errichtung von Reismühlen und die Bereitstellung von frischem Wasser von tragender Bedeutung seien.
Als besonders erfolgreich habe sich das Verleihen von Mikrokrediten erwiesen. Mit diesen finanziellen Mitteln hätten schon Hunderte von Frauen eigene Existenzen aufbauen können. „Gerade in diesem Bereich bewährt sich das Prinzip, das wir mit unserer Unterstützung anstoßen wollen: Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Wolfertz.
Aktuell stehe die Installation von Photovoltaikanlagen an zwei Schulen im Mittelpunkt der Bemühungen.
Zum einen am St.-Joseph’s-Institute in Enugu, zum anderen am St.-Joseph’s-Institut in Agbani. Die Schule in Enugu, der Landeshauptstadt des Bundesstaates Enugu in Nigeria, wurde 1995 als Anlern- und Berufsschulzentrum für Jugendliche mit und ohne Behinderung sowie für Straßenkinder errichtet. Hier konnte bereits im Laufe des Jahres durch Spendengelder aus Xanten eine Photovoltaikanlage errichtet werden, die den Schul- und Internatsbetrieb mit Strom für Beleuchtung, Telefon, PC und weitere elementare Bereiche versorgt.
Die Schule in Agbani, einer ländlich, aber zentral gelegenen Dorfbezirksstadt,
ist ebenfalls als ein Anlern- und Berufszentrum für Straßenkinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung 1990 gebaut worden. „Dort gibt es bislang weder Strom noch Wasser“, erklärt Wolfertz. Mit der nun geplanten Errichtung soll eine umweltgerechte und rentable sowie kostengünstige in der Entwicklung der Dörfer zur Vermeidung der Landflucht.
Kontakt Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich Klaus Wolfertz für Nigeria. Wer mehr über die Arbeit der Ehrenamtlichen aus Xanten erfahren möchte, erreicht ihn unter Tel. 02801 1353 oder per E-Mail an klaus.wolfertz@web.de. Infos gibt’s auch unter www.ewgx.de.
Spenden Das Spendenkonto des Freundeskreises Nigeria ist bei der Sparkasse am Niederrhein hinterlegt, IBAN: DE08 3545 0000 1150 0259 12.
und dauerhafte Versorgung mit Strom für die 350 Schülerinnen und Schüler gesichert werden.
Eine dauerhafte Energieversorgung sei aus zwei Gründen dringen nötig, so der Xantener. Erstens müsse sauberes Wasser mit Pumpen aus 70 Metern Tiefe an die Oberfläche befördert werden, zweitens müsse auch hier in der Schule, die zum großen Teil als Internat betrieben werde, die große Phase der Dunkelheit von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens überbrückt werden. Bisher sei die Versorgung mit Strom in der Schule allein mit Dieselgeneratoren und Karbidlampen stundenweise ermöglicht worden. Mit entsprechenden Risiken für die Umwelt und die Gesundheit der Lehrer und Schüler. Erst die Bereitstellung von Solarenergie würde einen geregelten und erfolgreichen Schulbetrieb ohne Gesundheitsgefährdung für alle Schüler und Lehrer ermöglichen, ist sich Wolfertz sicher.
Ein Schreiben, mit dem dem Freundeskreis Nigeria auf sehr herzliche Weise für die bisherige Unterstützung gedankt wird, lässt den Xantener dieser Tage wieder besonders aktiv werden. „Im Namen der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung in den Anlernstättenund Bildungsstätten St. Joseph’s Institute Agbani und St. Joseph’s Institute Enugu sowie im Namen der Projektgruppe in Nigeria danken
„Aus einer 75-EuroSpende aus Xanten wird für die Partner in Nigeria ein Geldbetrag von 300 Euro“
„Die Schüler würden in Jubel ausbrechen, wenn Solarlichter ihre Kerosinleuchten ersetzen könnten“
Auszug aus einem Schreiben vom St.-Joseph’s-Institute
wir Euch von ganzem Herzen für all Eure finanziellen Unterstützungen“, heißt es in der Nachricht. Und weiter: „Eine Photovoltaikanlage für das St.-Joseph’s-Institute im Dorf Agbani und seine Jugendlichen wäre ein Segen des Himmels. Die Schülerschaft und Mitarbeiter würden in Jubel ausbrechen, wenn Solarlichter ihre Kerosinleuchten ersetzen könnten.“Mit diesen Worten übermittelte die St.-Joseph‘s-Schulgemeinschaft ihre indirekte Bitte um weitere Unterstützung an den Freundeskreis Nigeria.
„Jeder hier gespendete Euro zählt vierfach“, betont Wolfertz, der inzwischen auch schon Kontakt zu den Schmitz-Stiftungen aufgenommen hat. Denn sollte der zurzeit von ihm erarbeitete Förderantrag erfolgreich sein, könne der Freundeskreis Nigeria aus dem dortigen „Kleinprojektefonds“eine 75-prozentige Projektförderung erwarten. „So wird zum Beispiel aus einer 75-EuroSpende aus Xanten für die Partner in Nigeria ein Geldbetrag von 300 Euro – damit kann man schon ein 350-Watt-Solarmodul finanzieren. Und die Erfüllung des Wunsches der Internatskinder dort nach Licht und sauberem Trinkwasser rückt näher.“