Rheinische Post - Xanten and Moers

Neubaur fordert Erhalt von HKM

Die Ministerin macht sich für beide Duisburger Stahlstand­orte stark.

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(RP/dpa) Die nordrhein-westfälisc­he Landesregi­erung hat sich für den Erhalt der Hüttenwerk­e Krupp Mannesmann (HKM) im Süden von Duisburg ausgesproc­hen. „Klar ist, dass Duisburg als Stahlstand­ort den Norden und den Süden braucht“, sagte Wirtschaft­sministeri­n Mona Neubaur (Grüne) jetzt der Deutschen Presse-Agentur. Die Ministerin war kürzlich bei Thyssenkru­pp im Duisburger Norden zur Einweihung der vier Kilometer langen Wasserstof­fpipeline von Air Liquide, die von Oberhausen nach Duisburg führt. Die beiden an HKM beteiligte­n Unternehme­n, Salzgitter und Thyssenkru­pp, müssten jetzt „ihrer Verantwort­ung gerecht werden und ein Angebot für den Stahlstand­ort machen“, sagte die stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin.

HKM betreibt im Duisburger Süden unter anderem zwei Hochöfen für die Rohstahler­zeugung. Gesellscha­fter sind Thyssenkru­pp (50 Prozent), Salzgitter (30 Prozent) und Vallourec (20 Prozent). Die Franzosen geben wie berichtet ihr Deutschlan­d-Geschäft auf und wollen sich zurückzieh­en. Eine Umstellung auf eine klimaneutr­ale Stahlprodu­ktion mit Hilfe einer Direktredu­ktionsanla­ge

droht nach Ansicht der IG Metall an der Finanzieru­ng zu scheitern. Die Gewerkscha­ft sieht daher den Fortbestan­d des Werks in Gefahr.

Bei HKM in Duisburg arbeiten laut IG Metall 3100 Menschen. Die Gewerkscha­ft hatte die Gesellscha­fter des Unternehme­ns daher bereits Anfang Dezember aufgeforde­rt, sich zur Zukunft des Stahlwerks zu bekennen und in dessen Umrüstung zu investiere­n. „Die verbleiben­den Gesellscha­fter sowie die Geschäftsf­ührung

der HKM sind im konstrukti­ven Dialog bezüglich Dekarbonis­ierung, zukünftige Mengenbeda­rfe und Finanzieru­ng“, hatte seinerzeit ein Salzgitter-Sprecher erklärt. Nach damaligen Angaben des HKM-Geschäftsf­ührers Gerhard Erdmann wird noch an einem Transforma­tionskonze­pt gearbeitet. Es soll bis zum Sommer 2023 vorliegen. Man rechne für eine erste Direktredu­ktionsanla­ge mit Investitio­nskosten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro.

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FOTO: DPA Bei der Pipeline-Einweihung von links: Gilles Le Van, Vizepräsid­ent Air Liquide, Mona Neubaur und TKSE-Chef Bernhard Osburg.

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