Rheinische Post - Xanten and Moers

Einkaufsti­pps für Tomate und Co.

- VON JANA MARQUARDT

Die Preise für Obst und Gemüse sind im vergangene­n Jahr drastisch gestiegen: Gurken kosteten 26,2 Prozent mehr, Kiwis immerhin 6,4 Prozent. Eine Ernährungs­expertin erklärt, wie man trotz kleinen Budgets ausgewogen essen kann.

DÜSSELDORF Wer im vergangene­n Jahr für einen Gurkensala­t oder eine frische Tomatensoß­e einkaufen wollte, hat manche Überraschu­ng erlebt: Die Preise für beide Gemüsesort­en sind 2022 durch die Decke gegangen. Gurken kosteten rund 26 Prozent mehr, hat das Statistisc­he Bundesamt ermittelt, Tomaten bis zu 19 Prozent. Auch für anderes Gemüse mussten Kunden deutlich draufzahle­n, insgesamt gab es eine Preissteig­erung von 10,7 Prozent. Beim Obst war sie mit durchschni­ttlich drei Prozent zwar moderater, aber bei bestimmten Sorten wie Kiwis und Bananen mit rund sechs Prozent deutlich spürbar.

Wie soll es angesichts dieser Preise noch möglich sein, sich mit kleinem Budget gesund zu ernähren? Die Inflation hat es komplizier­ter gemacht, aber nicht unmöglich. Silvia Monetti, Expertin für nachhaltig­e Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale NRW, hat Tipps, wie man es schaffen kann.

Gut planen Es klingt banal, rettet aber vor unnötigen Spontankäu­fen: Ein Einkauf sollte gut geplant sein. Dazu gehört, sich die eigenen Vorräte vorher anzuschaue­n, einen Essensplan für die gesamte Woche aufzustell­en und aus den noch fehlenden Produkten eine Einkaufsli­ste zu schreiben. Auch ein Maximalbud­get, das man selbst festlegt, kann helfen. „Wenn Sie dazu neigen, mehr zu kochen, als gegessen wird, planen Sie am besten auch Gerichte aus Resten ein“, sagt Monetti. Und ganz wichtig: Niemals hungrig einkaufen gehen, um nicht in Versuchung zu geraten.

Produkte ersetzen Auch die Preise für Butter und Fleisch sind deutlich gestiegen. Ein 250-Gramm-Paket Butter kostete im Dezember bis zu drei Euro. „Besonders gesund ist beides nicht, deshalb kann man es gut durch andere günstigere Produkte ersetzen“, sagt Monetti. Das können Margarine oder Frischkäse sein, Aufstriche, Nuss- oder Olivenöl. Als Fleischalt­ernative empfiehlt die Expertin für nachhaltig­e Ernährung Hülsenfrüc­hte wie Linsen, Sojabohnen, Erbsen, Bohnen, Kichererbs­en und Lupinen. Sie sind nicht nur billiger, sondern bieten auch viel Eiweiß, Eisen, B-Vitamine und Ballaststo­ffe.

Dazu könne man gut die Energielie­feranten Reis, Couscous, Bulgur oder Nudeln kombiniere­n – Letztere am besten in der Vollkornva­riante. Die ist besonders reich an Vitaminen, ungesättig­ten Fettsäuren, Mineral- und Ballaststo­ffen.

Saisonal einkaufen Saisonales Gemüse und Obst aus der Region sind häufig etwas günstiger, weil beides weder gekühlt noch weit transporti­ert werden muss. Im Januar haben zum Beispiel Grünkohl, Rosenkohl und Porree Saison, aber auch Äpfel, Birnen, Chicorée, Chinakohl, Kartoffeln, Kürbis und Möhren gibt es als Lagerware. Außerdem kann ein Einkauf auf dem Wochenmark­t günstiger sein als der im Supermarkt – vor allem am Ende des Markttages.

Nah am Mindesthal­tbarkeitsd­atum Viele Supermärkt­e bieten Produkte, deren Mindesthal­tbarkeitsd­atum bald abläuft, günstiger an. Außerdem kosten Großpackun­gen häufig weniger.

Kilo- und Literpreis­e vergleiche­n Es ist zwar aufwendig, aber lohnt sich beim Blick auf den Kassenzett­el: Wer Preise vergleicht, sollte immer die klein gedruckten Kilo- oder Literpreis­e anschauen. „Nur sie erlauben einen echten Vergleich“, sagt Ernährungs­expertin Monetti. Und wer sich auch körperlich etwas betätigt, kann sogar noch mehr sparen: Die Waren in den unteren Regalfäche­rn sind meistens günstiger als die Markenarti­kel auf Blickhöhe. Bücken ist angesagt.

Richtig lagern Manchmal hat man zwar alle Lebensmitt­el im Haus, die man für ein Gericht braucht – doch bevor man sie verwerten kann, sind sie schon verdorben. Die Verbrauche­rzentrale hat deshalb ein Lagerungs-ABC erstellt, das man unter www.mehrwert.nrw/richtiglag­ern abrufen kann. Äpfel sollte man zum Beispiel am besten im Keller aufbewahre­n. So halten sie bis zu fünf Monate. Wer keinen Keller hat, kann auch auf Vorratskam­mer oder Kühlschran­k ausweichen. Damit das Obst nicht austrockne­t, legt man es am besten in einen Folienbeut­el aus Polyethyle­n mit Luftlöcher­n. „Äpfel scheiden übrigens Ethylen aus, das anderes Obst schneller reifen lässt“, sagt Monetti. Sie sollten also am besten gesondert gelagert werden.

Reste verwerten Essensrest­e müssen nicht in den Müll wandern – man kann tolle Gerichte und Snacks daraus zaubern. Überreife Bananen eignen sich für Smoothies, älteres Gemüse für Suppen oder eine Brühe, Nudeln und Kartoffeln für knusprige Gerichte aus der Pfanne.

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QUELLE: STATISTISC­HES BUNDESAMT | FOTOS: ISTOCK | GRAFIK: C. SCHNETTLER
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