Rheinische Post - Xanten and Moers
Wie es mit der Cölve-Brücke weitergeht
Für die Cölve-Brücke soll ein Ersatz entstehen. Ein Beschluss für den rund 15,4 Millionen Euro teuren Brückenbau soll der Rat in Duisburg jetzt fassen.
DUISBURG/MOERS Für die Anwohner in Trompet, Oestrum, Rheinhausen, Rumeln, aber auch für viele Schwafheimer ist das eine gute Nachricht: Im kommenden Jahr könnte mit dem Ersatzbau für die 2021 abgerissene Cölve-Brücke begonnen werden. Das sieht ein entsprechender Beschluss vor, mit dem sich die Bezirksvertretung Rheinhausen am Donnerstag befasst. Der Rat der Stadt Duisburg könnte bereits am 9. Februar den Weg frei machen.
Die Stadt Duisburg hat für den Ersatzbau einen Zeitplan erarbeitet, der sich von 2023 bis 2026 erstreckt. Danach sollen die Bauarbeiten in einem Zuge durchgeführt werden. Geplant ist eine entsprechende Ausschreibung
im ersten Quartal 2023, die Zuschlagserteilung könnte dann ein Jahr später erfolgen.
Die eigentliche Bauzeit wird auf rund 22 Monate geschätzt. Zwei Monate davon werden für die Baustelleneinrichtung und den Ausgleich von Höhenunterschieden veranschlagt. 16 Monate dauern dann die Montage des Überbaus sowie die Herstellung der Widerlager, Stützwände, Entwässerungsanlagen, Straßen, Fuß- und Radwege.
Anschließend sind noch einmal vier Monate vorgesehen für die Ausstattung und Inbetriebnahme, die Verschalung der Widerlager unterhalb der Brücke in einer Sperrpause und das Räumen der Baustelle. Sperrungen müssen noch abgestimmt werden, der Anliegerverkehr soll während der gesamten Bauzeit gewährleistet werden. Geht man von einem Baubeginn noch in der ersten Hälfte des Jahres 2024 aus, dann wäre die neue Brücke knapp zwei Jahre später fertig, also möglicherweise noch im Frühjahr 2026.
Die Stadt Duisburg hat einen Förderantrag zur Finanzierung bei der Bezirksregierung gestellt. Auf Vorschlag der Verbandsversammlung Ruhr soll die neue Brücke in das Förderprogramm des Verkehrsministeriums für 2023 aufgenommen werden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 15,4 Millionen Euro.
„Da sowohl Bereiche auf Moerser als auch auf Duisburger Gebiet betroffen sind, wurde eine Kostenteilung vereinbart“, heißt es in der Vorlage. Danach übernehme die Stadt
Duisburg Planung, Bau und Abwicklung der Finanzierung des Vorhabens auch für die Stadt Moers. „Die Anteile der Stadt Duisburg und der Stadt Moers werden gemäß dem Grenzverlauf im genehmigten Gebietsänderungsvertrag anteilig aufgeteilt“, heißt es weiter.
Da der eigentliche Bereich der Brücke im vergangenen Jahr von der Stadt Moers auf die die Stadt Duisburg übertragen worden war, bezieht sich die Kostenaufteilung vor allem auf den Ausbau der Straße „An der Cölve“, die von der Düsseldorfer Straße (Moers) im Westen bis hinter die Einmündung des Lohfelder Wegs im Osten (Duisburg) vollständig erneuert werden soll.
Die neue Brücke soll auf beiden Seiten einen Geh- und Radweg erhalten. Die Einmündungen der Altenbruchstraße und der Neustraße zwischen der Düsseldorfer Straße und der Brücke werden angeschlossen. Die Güterstraße auf der anderen Seite der Brücke wird als Einbahnstraße Richtung Nordosten angebunden.
Bereits im Oktober 2021 war festgestellt worden, dass die Cölve-Brücke einsturzgefährdet ist. Daraufhin wurde sie abgerissen. Für den motorisierten Verkehr war sie bereits seit 2017 gesperrt gewesen. Die Straße „An der Cölve“zählt eigentlich zum Vorbehaltsnetz, weil hier auch Rettungsfahrzeuge oder die Feuerwehr unterwegs sein müsste.
Zudem verläuft über die Straße der Linienweg der Buslinie 920, die Rumeln-Kaldenhausen mit Rheinhausen-Mitte
und dem Duisburger Hauptbahnhof verbindet. Die darunter befindlichen Gleise sind eine wichtige Güterzugverbindung, außerdem fahren hier die Regionalbahn 31 („Der Niederrheiner“) von Xanten nach Duisburg und der Regionalexpress 44 (“Fossa-EmscherExpress“) von Moers nach Bottrop.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Proteste von Anwohnern gegeben, die einen Neubau oder eine Behelfsbrücke als Interimslösung gefordert hatten. Für viele waren die täglichen Fahrten mit großen Umwegen verbunden. Schließlich hatte sich auch eine Bürgerinitiative „Die Cölve-Brücke – unverzichtbar“gegründet, die immer wieder einen Ersatz des maroden Bauwerks gefordert hatte.