Rheinische Post - Xanten and Moers

Wie es mit der Cölve-Brücke weitergeht

- VON MIKE MICHEL

Für die Cölve-Brücke soll ein Ersatz entstehen. Ein Beschluss für den rund 15,4 Millionen Euro teuren Brückenbau soll der Rat in Duisburg jetzt fassen.

DUISBURG/MOERS Für die Anwohner in Trompet, Oestrum, Rheinhause­n, Rumeln, aber auch für viele Schwafheim­er ist das eine gute Nachricht: Im kommenden Jahr könnte mit dem Ersatzbau für die 2021 abgerissen­e Cölve-Brücke begonnen werden. Das sieht ein entspreche­nder Beschluss vor, mit dem sich die Bezirksver­tretung Rheinhause­n am Donnerstag befasst. Der Rat der Stadt Duisburg könnte bereits am 9. Februar den Weg frei machen.

Die Stadt Duisburg hat für den Ersatzbau einen Zeitplan erarbeitet, der sich von 2023 bis 2026 erstreckt. Danach sollen die Bauarbeite­n in einem Zuge durchgefüh­rt werden. Geplant ist eine entspreche­nde Ausschreib­ung

im ersten Quartal 2023, die Zuschlagse­rteilung könnte dann ein Jahr später erfolgen.

Die eigentlich­e Bauzeit wird auf rund 22 Monate geschätzt. Zwei Monate davon werden für die Baustellen­einrichtun­g und den Ausgleich von Höhenunter­schieden veranschla­gt. 16 Monate dauern dann die Montage des Überbaus sowie die Herstellun­g der Widerlager, Stützwände, Entwässeru­ngsanlagen, Straßen, Fuß- und Radwege.

Anschließe­nd sind noch einmal vier Monate vorgesehen für die Ausstattun­g und Inbetriebn­ahme, die Verschalun­g der Widerlager unterhalb der Brücke in einer Sperrpause und das Räumen der Baustelle. Sperrungen müssen noch abgestimmt werden, der Anliegerve­rkehr soll während der gesamten Bauzeit gewährleis­tet werden. Geht man von einem Baubeginn noch in der ersten Hälfte des Jahres 2024 aus, dann wäre die neue Brücke knapp zwei Jahre später fertig, also möglicherw­eise noch im Frühjahr 2026.

Die Stadt Duisburg hat einen Förderantr­ag zur Finanzieru­ng bei der Bezirksreg­ierung gestellt. Auf Vorschlag der Verbandsve­rsammlung Ruhr soll die neue Brücke in das Förderprog­ramm des Verkehrsmi­nisteriums für 2023 aufgenomme­n werden. Die Gesamtkost­en liegen bei rund 15,4 Millionen Euro.

„Da sowohl Bereiche auf Moerser als auch auf Duisburger Gebiet betroffen sind, wurde eine Kostenteil­ung vereinbart“, heißt es in der Vorlage. Danach übernehme die Stadt

Duisburg Planung, Bau und Abwicklung der Finanzieru­ng des Vorhabens auch für die Stadt Moers. „Die Anteile der Stadt Duisburg und der Stadt Moers werden gemäß dem Grenzverla­uf im genehmigte­n Gebietsänd­erungsvert­rag anteilig aufgeteilt“, heißt es weiter.

Da der eigentlich­e Bereich der Brücke im vergangene­n Jahr von der Stadt Moers auf die die Stadt Duisburg übertragen worden war, bezieht sich die Kostenauft­eilung vor allem auf den Ausbau der Straße „An der Cölve“, die von der Düsseldorf­er Straße (Moers) im Westen bis hinter die Einmündung des Lohfelder Wegs im Osten (Duisburg) vollständi­g erneuert werden soll.

Die neue Brücke soll auf beiden Seiten einen Geh- und Radweg erhalten. Die Einmündung­en der Altenbruch­straße und der Neustraße zwischen der Düsseldorf­er Straße und der Brücke werden angeschlos­sen. Die Güterstraß­e auf der anderen Seite der Brücke wird als Einbahnstr­aße Richtung Nordosten angebunden.

Bereits im Oktober 2021 war festgestel­lt worden, dass die Cölve-Brücke einsturzge­fährdet ist. Daraufhin wurde sie abgerissen. Für den motorisier­ten Verkehr war sie bereits seit 2017 gesperrt gewesen. Die Straße „An der Cölve“zählt eigentlich zum Vorbehalts­netz, weil hier auch Rettungsfa­hrzeuge oder die Feuerwehr unterwegs sein müsste.

Zudem verläuft über die Straße der Linienweg der Buslinie 920, die Rumeln-Kaldenhaus­en mit Rheinhause­n-Mitte

und dem Duisburger Hauptbahnh­of verbindet. Die darunter befindlich­en Gleise sind eine wichtige Güterzugve­rbindung, außerdem fahren hier die Regionalba­hn 31 („Der Niederrhei­ner“) von Xanten nach Duisburg und der Regionalex­press 44 (“Fossa-EmscherExp­ress“) von Moers nach Bottrop.

In der Vergangenh­eit hatte es immer wieder Proteste von Anwohnern gegeben, die einen Neubau oder eine Behelfsbrü­cke als Interimslö­sung gefordert hatten. Für viele waren die täglichen Fahrten mit großen Umwegen verbunden. Schließlic­h hatte sich auch eine Bürgerinit­iative „Die Cölve-Brücke – unverzicht­bar“gegründet, die immer wieder einen Ersatz des maroden Bauwerks gefordert hatte.

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