Rheinische Post - Xanten and Moers
Moers produziert 1000 Tonnen Müll pro Jahr
Seit 2020 ist Müllkümmerer Denis Zierdt im Auftrag der Enni im Einsatz. Wie er die Abfall-Lage einschätzt.
MOERS (jabe) Sein Start unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie war denkbar schwierig. Seit 2020 ist Denis Zierdt das Gesicht der Enni im Kampf gegen illegal entsorgten Müll, falsch befüllte Abfalltonnen oder nicht angegebenen Sperrmüll im Stadtgebiet. Seine Aufgabe: ansprechen, informieren, aber auch sanktionieren, wenn die freundliche Ansprache nicht mehr weiterhilft. Für das vergangene Jahr zieht der Abfallkümmerer, der von sich selbst sagt: „In gewisser Weise habe ich einen Erziehungsauftrag“, eine positive Bilanz.
An den von ihm betreuten 16 „Müll-Problem-Stellen“habe sich in den vergangenen zwei Jahren Arbeit viel getan, sagt Zierdt. „In ehemaligen Problembereichen der Innenstadt, zum Beispiel an der Kautzstraße, oder auch in Repelen, etwa an den beiden Containerstandorten der Stormstraße, hat sich die MüllSituation merklich verbessert.“
Erreicht worden, sagt Zierdt, sei das zum einen durch verstärkte Aufklärung bei Entsorgungfragen, zum anderen aber auch durch eine erhöhte Präsenz an Problemstellen und der Sanktionierung von Abfallsündern. Von Letzteren sind laut Enni-Sprecher
Herbert Hornung mehr als 100 in den vergangenen Jahren mit Ordnungswidrigkeiten belegt worden.
„Insgesamt fallen in Moers jährlich rund 1000 Tonnen an Müll an“, sagt Hornung. Aus NeukirchenVluyn und Xanten kämen noch einmal 500 Tonnen dazu. Der Abfall wird von Enni bei einem Spezialunternehmen in Krefeld angeliefert, das ihn in einer Waschanlage zur Wiederverwertung aufbereitet. Anderer Müll wird zur Energiegewinnung in eine Müllverbrennungsanlage gebracht.
„Abfälle aus Papierkörben und Sammlungen liefern wir wie allen anderen Restmüll in der Müllentsorgungsanlage Asdonkshof in Kamp-Lintfort an“, erklärt Hornung. Dort würden daraus unter anderem Strom und Fernwärme erzeugt.
Wie viele Tonnen wilder Müll in Moers in jedem Jahr anfallen, sei nicht bekannt, sagt der Enni-Sprecher.
Denn dieser werde nicht als eigene Kategorie erfasst, sondern mit zu den Stadt- und Papierkorbsammlungen gerechnet, die jährlich auf 650 bis 750 Tonnen kommen.
Neben der Enni sind in Moers auch freiwillige Müllsammler am Werk. Insgesamt 15 freiwillige Helfer säubern in Eigeninitiative und nach eigenem Ermessen die Stadt. Säcke, Handschuhe, Greifzangen und die Entsorgung stellt ihnen Enni kostenlos zur Verfügung. Wer selbst mal einen Tag mit anpacken möchte, hat am 11. März die Gelegenheit dazu. Dann veranstaltet Enni den Abfallsammeltag in Moers. Anmeldungen sind unter www.enni.de/abfallsammeltag möglich.
Die sichtbare Vermüllung in Moers nehme zwar ab, betont Müllkümmerer Zierdt. Der Kampf gegen Müllsünder bleibe jedoch eine Daueraufgabe. „Deswegen bleibt Aufklärung das Gebot der Stunde“, sagt Zierdt. Abfallsammeltage und Schulprojekte könnten helfen, das Thema voranzubringen. „Und auch der neue Kreislaufwirtschaftshof wird dafür sorgen, dass Bürger Abfälle jeder Art künftig bequemer und dabei meist kostenlos entsorgen können.“