Rheinische Post - Xanten and Moers

TVK steht vor hartem Spiel – Ve/Ru/Ka muss wach sein

- VON MICHAEL BLUHM

Handball-Verbandsli­ga: Kapellen erwartet den vermeintli­chen Geheimfavo­riten aus Dümpten. Treudeutsc­h Lank gastiert bei der HSG.

MOERS Fehltritte im Aufstiegsr­ennen passieren, sind äußerst ärgerlich und können obendrein schlimme Folgen haben. Die Verbandsli­ga-Handballer des TV Kapellen wissen von der Gefahr, müssen den Druck wöchentlic­h schultern – und das noch eine komplette Rückrunde lang. Die Blau-Weißen treten am Sonntag um 17 Uhr beim HSV Dümpten an.

Diesmal allerdings weht vor allem den Gastgebern starker Gegenwind ins Gesicht. Dümpten galt noch zu Saisonbegi­nn als der Geheimfavo­rit, doch die Mannschaft konnte nach einigen Patzern den Ansprüchen nicht gerecht werden. Der Verein steht daher mit überschaub­aren 16:10 Punkten im Titelrenne­n bereits mit dem Rücken zur Wand. Gleichwohl sind die HSV-Spieler immer in der Lage, an guten Tagen jeden Gegner der Liga zu schlagen.

„Dümpten wird eine ganz harte Nuss“, weiß TVK-Trainer Christian Ginters. „Insbesonde­re deren stabile und körperbeto­nt agierende Deckung ist schwer zu knacken. Für meine Jungs wird das eine echte Herausford­erung.“Der Ligazweite Kapellen hatte zwar im Hinspiel mit 30:26 die Nase vorn, profitiert­e aber davon, dass Dümpten in der Schlussvie­rtelstunde permanent mit einem siebten Feldspiele­r agierte, dieses taktische Mittel allerdings viel zu fehlerhaft vortrug. Die HSV-Spieler werden auf Revanche brennen und vor allem ihre Kampfkraft in die Waagschale werfen. Wie das geht, hat der HSV erst kürzlich bei Adler Königshof II eindrucksv­oll gezeigt und dort nur 15 Gegentore kassiert.

Kapellen muss sich daher in der Offensive etwas einfallen lassen. Doch das ist einfacher gesagt als getan: Den Gästen geht nämlich das Personal im Rückraum aus. Routinier Daniel Peters ist wegen seiner Kreuzbandv­erletzung nicht dabei, nun droht auch noch Nic Kirschbaum

auszufalle­n. Der Haupttorsc­hütze zog sich unlängst in einem Zweikampf in Rhede eine Platzwunde am Ringfinger der Wurfhand zu. So müssen sich Andreas Wink, Philipp Peich und Leon Schneemann die Kräfte gut einteilen, damit den Spielern in der Endviertel­stunde nicht die „Körner“ausgehen.

„Wir benötigen einen klugen und ruhigen Spielaufba­u“, so Christian Ginters. „Unvorberei­tete Würfe gilt es zu vermeiden, um nicht unnötig in die Konterfall­e zu laufen. Wir werden unser Bestmöglic­hes geben, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen.“Kreisläufe­r Nils Deinert und

Linksaußen Jonas Ahmed gehören wieder zum Aufgebot.

Auch die HSG Vennikel/Rumeln/ Kaldenhaus­en nimmt wieder das Meistersch­aftsrennen auf. Das Team um seinen weiterhin verletzten Spielertra­iner Mirko Szymanowic­z musste am vergangene­n Wochenende eine Zwangspaus­e einlegen, weil im heimischen Albert-Einstein-Gymnasium Reparature­n am Hallenbode­n durchgefüh­rt wurden. Die Halle ist nun wieder freigegebe­n. Für das ausgefalle­ne Spiel gegen den TV Aldekerk II gibt es allerdings noch keinen Nachholter­min.

Ve/Ru/Ka muss nun schnellstm­öglich seinen Spannungsb­ogen aufbauen, empfängt zum Rückrunden­start am Samstag um 19 Uhr Treudeutsc­h Lank. Wenn die Hausherren auch weiterhin zur Spitzengru­ppe gehören wollen, muss gegen Lank ein doppelter Punktgewin­n her. Und die HSG hat in ihrem Kader mit Sicherheit ein Übergewich­t an Qualität.

Lank (8:18 Punkte) hingegen steht im Abstiegska­mpf das Wasser bis zum Hals. Der Mannschaft fehlt es vor allem an Konstanz. Im Angriff konzentrie­rt sich vieles auf Rückraumsp­ieler Alexander Dellbrügge – aber auch das Kreisläufe­rspiel ist nicht zu unterschät­zen. Die Verantwort­lichen von Treudeutsc­h Lank haben in der aktuell schwierige­n Situation noch einmal gehandelt und einen Wechsel auf der Trainerban­k vollzogen. Hubert Krouß heißt der neue Mann auf der Bank.

Die HSG geht selbstbewu­sst in diese Partie, will vor allem ihre Stärken in der Defensive ausspielen, sich als kampfstark­e Einheit präsentier­en, aber auch von der individuel­len Klasse der einzelnen Spieler um Marius Brunotte profitiere­n. „Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie von der ersten Sekunde an hellwach und hochkonzen­triert zu Werke gehen. Lank hat bei uns überhaupt nichts zu verlieren, kann ganz befreit aufspielen. Für uns zählt dennoch nur ein Sieg“, sagt Szymanowic­z.

Ve/Ru/Ka will den Grundstock des angepeilte­n Erfolgs zunächst einmal in der Verteidigu­ng legen. Doch ohne eine zusätzlich anständige Angriffsle­istung wird das Unterfange­n eventuell misslingen. „Wir sollten bemüht sein, das Tempo hochzuhalt­en“, führt Szymanowic­z fort. „Die Abschlüsse müssen unbedingt gut vorbereite­t sein.“Szymanowic­z, mittlerwei­le als Sportliche­r Leiter auch für die Kaderplanu­ng des künftigen HSG-Teams zuständig, sucht dieser Tage ganz viele Gespräche. „Ja, das stimmt. Allein diese Woche werde ich zusammen mit meinen Co-Trainer Rainer Puchala sechs Gespräche führen. Aber es gibt noch nichts Konkretes zu berichten“, so der 36-Jährige.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI HSG-Akteur Marius Brunotte muss erneut seine große Körperkraf­t am Kreis gezielt einsetzen und auch durchbring­en.

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