Rheinische Post - Xanten and Moers
TVK steht vor hartem Spiel – Ve/Ru/Ka muss wach sein
Handball-Verbandsliga: Kapellen erwartet den vermeintlichen Geheimfavoriten aus Dümpten. Treudeutsch Lank gastiert bei der HSG.
MOERS Fehltritte im Aufstiegsrennen passieren, sind äußerst ärgerlich und können obendrein schlimme Folgen haben. Die Verbandsliga-Handballer des TV Kapellen wissen von der Gefahr, müssen den Druck wöchentlich schultern – und das noch eine komplette Rückrunde lang. Die Blau-Weißen treten am Sonntag um 17 Uhr beim HSV Dümpten an.
Diesmal allerdings weht vor allem den Gastgebern starker Gegenwind ins Gesicht. Dümpten galt noch zu Saisonbeginn als der Geheimfavorit, doch die Mannschaft konnte nach einigen Patzern den Ansprüchen nicht gerecht werden. Der Verein steht daher mit überschaubaren 16:10 Punkten im Titelrennen bereits mit dem Rücken zur Wand. Gleichwohl sind die HSV-Spieler immer in der Lage, an guten Tagen jeden Gegner der Liga zu schlagen.
„Dümpten wird eine ganz harte Nuss“, weiß TVK-Trainer Christian Ginters. „Insbesondere deren stabile und körperbetont agierende Deckung ist schwer zu knacken. Für meine Jungs wird das eine echte Herausforderung.“Der Ligazweite Kapellen hatte zwar im Hinspiel mit 30:26 die Nase vorn, profitierte aber davon, dass Dümpten in der Schlussviertelstunde permanent mit einem siebten Feldspieler agierte, dieses taktische Mittel allerdings viel zu fehlerhaft vortrug. Die HSV-Spieler werden auf Revanche brennen und vor allem ihre Kampfkraft in die Waagschale werfen. Wie das geht, hat der HSV erst kürzlich bei Adler Königshof II eindrucksvoll gezeigt und dort nur 15 Gegentore kassiert.
Kapellen muss sich daher in der Offensive etwas einfallen lassen. Doch das ist einfacher gesagt als getan: Den Gästen geht nämlich das Personal im Rückraum aus. Routinier Daniel Peters ist wegen seiner Kreuzbandverletzung nicht dabei, nun droht auch noch Nic Kirschbaum
auszufallen. Der Haupttorschütze zog sich unlängst in einem Zweikampf in Rhede eine Platzwunde am Ringfinger der Wurfhand zu. So müssen sich Andreas Wink, Philipp Peich und Leon Schneemann die Kräfte gut einteilen, damit den Spielern in der Endviertelstunde nicht die „Körner“ausgehen.
„Wir benötigen einen klugen und ruhigen Spielaufbau“, so Christian Ginters. „Unvorbereitete Würfe gilt es zu vermeiden, um nicht unnötig in die Konterfalle zu laufen. Wir werden unser Bestmögliches geben, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen.“Kreisläufer Nils Deinert und
Linksaußen Jonas Ahmed gehören wieder zum Aufgebot.
Auch die HSG Vennikel/Rumeln/ Kaldenhausen nimmt wieder das Meisterschaftsrennen auf. Das Team um seinen weiterhin verletzten Spielertrainer Mirko Szymanowicz musste am vergangenen Wochenende eine Zwangspause einlegen, weil im heimischen Albert-Einstein-Gymnasium Reparaturen am Hallenboden durchgeführt wurden. Die Halle ist nun wieder freigegeben. Für das ausgefallene Spiel gegen den TV Aldekerk II gibt es allerdings noch keinen Nachholtermin.
Ve/Ru/Ka muss nun schnellstmöglich seinen Spannungsbogen aufbauen, empfängt zum Rückrundenstart am Samstag um 19 Uhr Treudeutsch Lank. Wenn die Hausherren auch weiterhin zur Spitzengruppe gehören wollen, muss gegen Lank ein doppelter Punktgewinn her. Und die HSG hat in ihrem Kader mit Sicherheit ein Übergewicht an Qualität.
Lank (8:18 Punkte) hingegen steht im Abstiegskampf das Wasser bis zum Hals. Der Mannschaft fehlt es vor allem an Konstanz. Im Angriff konzentriert sich vieles auf Rückraumspieler Alexander Dellbrügge – aber auch das Kreisläuferspiel ist nicht zu unterschätzen. Die Verantwortlichen von Treudeutsch Lank haben in der aktuell schwierigen Situation noch einmal gehandelt und einen Wechsel auf der Trainerbank vollzogen. Hubert Krouß heißt der neue Mann auf der Bank.
Die HSG geht selbstbewusst in diese Partie, will vor allem ihre Stärken in der Defensive ausspielen, sich als kampfstarke Einheit präsentieren, aber auch von der individuellen Klasse der einzelnen Spieler um Marius Brunotte profitieren. „Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie von der ersten Sekunde an hellwach und hochkonzentriert zu Werke gehen. Lank hat bei uns überhaupt nichts zu verlieren, kann ganz befreit aufspielen. Für uns zählt dennoch nur ein Sieg“, sagt Szymanowicz.
Ve/Ru/Ka will den Grundstock des angepeilten Erfolgs zunächst einmal in der Verteidigung legen. Doch ohne eine zusätzlich anständige Angriffsleistung wird das Unterfangen eventuell misslingen. „Wir sollten bemüht sein, das Tempo hochzuhalten“, führt Szymanowicz fort. „Die Abschlüsse müssen unbedingt gut vorbereitet sein.“Szymanowicz, mittlerweile als Sportlicher Leiter auch für die Kaderplanung des künftigen HSG-Teams zuständig, sucht dieser Tage ganz viele Gespräche. „Ja, das stimmt. Allein diese Woche werde ich zusammen mit meinen Co-Trainer Rainer Puchala sechs Gespräche führen. Aber es gibt noch nichts Konkretes zu berichten“, so der 36-Jährige.