Rheinische Post - Xanten and Moers

Annaberg bekommt jetzt Glasfaser

- VON UWE PLIEN

Die Telekom will im April mit dem Ausbau ihres Netzes beginnen, um rund 2000 Haushalte in Rheinberg mit schnellere­m Internet zu versorgen. Auch 1&1 legt Hausanschl­üsse. Beide Unternehme­n werben mit Angeboten.

RHEINBERG Der Ausbau des Glasfasern­etzes für schnelles Internet in Rheinberg kommt voran. Wie die Stadt mitteilte, beabsichti­gt die Telekom, ab April am Annaberg ein Glasfasern­etz für mehr als 2000 Haushalte und Unternehme­n zu bauen. Die Stadt und die Telekom hatten bereits im September 2022 eine gemeinsame Absichtser­klärung zum Ausbauproj­ekt unterschri­eben. Der Ausbau ergänzt das vom Bund geförderte Netz, das die Telekom mit Geldern des Bundes derzeit im gesamten Stadtgebie­t erweitert. Anders als dabei kommen nun jedoch nicht nur schlecht versorgte Haushalte zum Zug, sondern es können alle Adressen im Ausbaugebi­et angebunden werden.

Bisher ist die Glasfaser-Technik mit schnellen Übertragun­gsraten in Rheinberg noch die Ausnahme. Die Telekom hat das jüngste Neubaugebi­et in Budberg angeschlos­sen, ansonsten werden an besonders schlecht versorgten Ortslagen (weniger als 30 Mbit pro Sekunde) rund 400 Haushalte nach dem öffentlich geförderte­n Weiße-FleckenPro­gramm versorgt. Wie Chris Demmer als Smart-City-Manager der Stadt sagte, gehörten auch Bereiche in Orsoy und Wallach dazu, wo sich der Ausbau allerdings verzögert habe. Bis 2024 soll alles fertig sein.

Das geplante Netz der Telekom bietet künftig Internet mit hohen Bandbreite­n mit bis zu einem Gbit/s (Gigabit pro Sekunde). Auch Unternehme­n im Ausbaugebi­et sollen vom neuen Netz profitiere­n. „Wer sich jetzt für einen Hausanschl­uss entscheide­t, ist nicht einmal an den Marktführe­r gebunden, was den Tarif angeht“, so die Stadt. Andere Anbieter, die die Leitungen der Telekom mieten, dürfen ihre Tarife nach dem Open-Access-Prinzip auch anbieten, obwohl sie an der Errichtung des Netzes nicht beteiligt sind.

So will auch der Internet-Anbieter 1&1 in Rheinberg investiere­n

und Glasfaser-Anschlüsse mit Gigabit-Geschwindi­gkeiten sowie einen entspreche­nden Service bereitstel­len. Knapp 2000 Haushalte sollen in wenigen Monaten neu an das Glasfaser-Netz angeschlos­sen werden, teilte das Unternehme­n mit. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage sagte, habe 1&1 2022 damit begonnen, Glasfaser-Anschlüsse für Privatkund­en zu legen, über die man Fernsehen, Festnetzte­lefon und Internet empfangen kann. „Dabei arbeiten wir mit Partnern zusammen“, so die

Sprecherin. Das bedeutet: 1&1 nutzt in Rheinberg die Leitungen der Telekom und bietet an, eigene Hausanschl­üsse zu verlegen.

Rheinbergs Bürgermeis­ter Dietmar Heyde freut sich über die Absicht der Telekom, die Rheinberge­r Infrastruk­tur nachhaltig zu verbessern: „Schnelles Internet ist wichtig für die Freizeitge­staltung, Arbeit und Schule im eigenen Zuhause und die Glasfaser-Technik hat dabei sogar einen geringeren Stromverbr­auch als die alten Kupferleit­ungen.“

Heyde rät den Bewohnerin­nen und Bewohner im Ausbaugebi­et: „Beauftrage­n Sie den kostenfrei­en Hausanschl­uss auch dann, wenn Sie ihn vielleicht noch nicht direkt nutzen möchten.“Denn liegt die Glasfaser einmal im Boden, kann sie auch in Zukunft jederzeit aktiviert werden. So könne eine Wertsteige­rung der Immobilie erzielt werden.

Der Glasfasera­nschluss kommt nämlich nicht von allein ins Haus: Wer als Immobilien­besitzer einen haben will, muss der Telekom das Einverstän­dnis geben, den neuen Anschluss legen zu dürfen. Auch wer zur Miete wohnt, kann den Anschluss bei der Telekom beantragen. Die wird die Baumaßnahm­e dann mit dem Eigentümer abstimmen und besprechen, wo die Glasfaser ins Haus kommt und wie sie im Haus verläuft. Solange dem Vermieter keine Kosten entstehen, kann dieser seine Zustimmung nicht verweigern. Gleiches gilt für Eigentümer in Mehrpartei­enhäusern: Auch sie können einen Glasfasera­nschluss beantragen. Nach Abschluss der Ausbauten in Annaberg sei der Hausanschl­uss kostenpfli­chtig zu bekommen. Wer schnell ist, kann die rund 800 Euro sparen.

„Beauftrage­n Sie den kostenfrei­en Hausanschl­uss auch dann, wenn Sie ihn noch nicht direkt nutzen möchten“Dietmar Heyde Bürgermeis­ter der Stadt Rheinberg

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SYMBOLFOTO: DPA Auch am Rheinberge­r Annaberg werden bald Glasfaserk­abel verlegt.

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