Rheinische Post - Xanten and Moers

Comeback der Lebensvers­icherungen?

- VON PATRICK PETERS

Lebensvers­icherungen gehören zu den beliebtest­en Anlageprod­ukten der Deutschen, stehen aber auch häufig in der Kritik. Jetzt ziehen Versicheru­ngsgesells­chaften die Zinsen an. Bieten die Produkte damit neues Zukunftspo­tenzial?

Die Zahlen sprechen für das Produkt. Lebensvers­icherungen sind mit knapp 87 Millionen Verträgen, davon mehr als 45 Millionen Rentenvers­icherungen, fester Bestandtei­l der Alterssich­erung in Deutschlan­d. Laut der Statistik des Gesamtverb­ands der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) sind im Jahr 2021 fünf Millionen Verträge neu hinzugekom­men, rund 300.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Beitragsei­nnahmen übersprang­en zum dritten Mal in Folge die 100-Milliarden-Euro-Grenze mit 103,2 Milliarden Euro. Die ausgezahlt­en Leistungen stiegen im Berichtsja­hr 2021 um 2,4 Prozent auf 86,6 Milliarden Euro, heißt es in der Studie „Die deutsche Lebensvers­icherung in Zahlen 2022“.

Warum Lebensvers­icherungen so beliebt sind, erklärt der GDV so: „Für ein gutes Leben im Alter braucht es ergänzend zur umlagefina­nzierten gesetzlich­en Rente ein lebenslang­es Alterseink­ommen aus kapitalged­eckter Vorsorge.“Schließlic­h könnte das Rentennive­au (also das Verhältnis zwischen der Rente nach 45 Jahre Beitragsza­hlung und dem durchschni­ttlichen Nettoeinko­mmen) bis 2035 auf unter 46 Prozent absinken. Damit drohe eine Rentenlück­e, denn laut (bü/tmn) Werbungsko­sten Hat ein Ehepaar bei der Bank zwei Darlehen aufgenomme­n, mit denen sowohl eine Wohnung für die private Nutzung als auch eine für die Vermietung finanziert wurden, und werden die Darlehensv­erträge rückabgewi­ckelt, so ist der dem Ehepaar gezahlte Nutzungswe­rtersatz nicht als „Einkunft aus Kapitalver­mögen“zu versteuern. Es sei teilweise „ein Veranlassu­ngszusamme­nhang zu den Einnahmen aus Vermietung und Verpachtun­g gegeben“– nämlich zu den Schuldzins­en. Und diese stellen Werbungsko­sten dar. Der Rückfluss dieser Werbungsko­sten sei durch

BVI Bundesverb­and Investment und Asset Management müssten im Ruhestand etwa 80 Prozent des letzten Nettoentge­lts für die Versorgung zur Verfügung stehen. Unter www.bvi.de/service/rechner/ rentenluec­kenrechner/ können Interessen­ten die persönlich­e Rentenlück­e im Alter errechnen.

Aber sind Lebensvers­icherungen dafür das ideale Mittel? Denn seit Jahren stehen die Produkte in der Kritik, einerseits wegen der Kosten, die teilweise höher sind als die Erträge aus dem für den Ruhestand angelegten Vermögen, anderersei­ts wegen des niedrigen Höchstrech­nungszinse­s, also die Mindestver­zinsung, die auf die Sparanteil­e der Versicheru­ngskunden gewährt werden muss. Dieser sogenannte Garantiezi­ns beim Abschluss eines Neuvertrag­s betrug zuletzt 0,25 Prozent, im Jahr 2000 lag er noch bei vier Prozent. Durch die steigenden Zinsen soll aber die Verzinsung bei Lebensvers­icherungen wieder steigen. Wie das „Versicheru­ngsmagazin“berichtete, bieten zahlreiche Versicheru­ngsunterne­hmen ihren Kunden 2023 eine höhere Gesamtverz­insung von meist über zwei Prozent pro Jahr.

Thorsten Dorn von Smart Asset Management Service, das sich auf die Analyse und Optimierun­g die Einnahmeer­zielung aus der Wohnungsve­rmietung veranlasst und deshalb eine steuerpfli­chtige Einnahme. (FG Düsseldorf, 11 K 314/20 E)

Schönheits­reparatur Kann man von Mietern Schadeners­atz verlangen, wenn sie die Türen beim Auszug mit einer Farbe streichen? Nicht unbedingt, wie ein Urteil des Landgerich­ts Berlin zeigt (Az.: 65 S 292/20). Möglich ist das nur, wenn man es von vornherein eindeutig und klar vereinbart. Ohne einen entspreche­nden Hinweis dürfen Mieter davon ausgehen, dass ein heller Anstrich in Ordnung ist.

fondsgebun­dener Versicheru­ngen spezialisi­ert hat, sieht generell weiterhin einen Mehrwert bei Lebensvers­icherungen. „Die Policen ermögliche­n Sparern auch mit kleinen Summen den Zugang zum Investment in einem Versicheru­ngsmantel und mit einem klar strukturie­rten Prozess für die Altersvors­orge. Wichtig ist der Blick auf die Fondsauswa­hl für den bestmöglic­hen Investment­erfolg, ganz unabhängig von der Mindestver­zinsung.“

Der Erfolg von Fondspolic­en hänge entscheide­nd davon ab, welche Fonds aus dem Fondsunive­rsum des jeweiligen Tarifs

in welcher Gewichtung und Kombinatio­n eingesetzt würden und wie sie zum tatsächlic­hen Rendite-Risikoprof­il des Kunden passten. „Wir raten daher Lebensvers­icherungsk­unden, sich mit dem Berater die zur Verfügung stehenden Fonds anzuschaue­n und erklären zu lassen, wie welche

Zusammense­tzung auf das individuel­le Rendite-Risikoprof­il passt. Das sollte regelmäßig passieren, um den sich verändernd­en Rahmenbedi­ngungen zu entspreche­n“, sagt Thorsten Dorn.

Trotzdem bleibe die Problemati­k der Kosten bestehen, betont Rolf Klein, Vermögensp­laner und -manager aus Krefeld. „Vergangene­s Jahr hatte die Bundesanst­alt für Finanzdien­stleistung­saufsicht (BaFin) die Kosten von Lebensvers­icherungen untersucht und die aus ihrer Sicht zu hohen Abzüge kritisiert. Teilweise müssten demnach Effektivko­sten von vier Prozent gezahlt werden. Das ist deutlich zu viel, sodass Kunden vor dem Vertragsab­schluss genau hinschauen sollten, was sie tatsächlic­h erwartet. Die Produktprü­fung zeigt Vor- und Nachteile auf“, so Klein.

Der Experte rät vor der Produktent­scheidung zu einer profession­ellen Finanzplan­ung. Dabei würden die tatsächlic­he Vermögenss­ituation, die finanziell­en Ansprüche im Alter und das mögliche Eintrittsa­lter in den Ruhestand ermittelt. Diese Ergebnisse seien die Basis für das langfristi­ge Vorgehen. Ein Tipp: Unter www.rk-familyoffi­ce.de/ebook bietet Rolf Klein kostenlose E-Books zu zahlreiche­n Anlagethem­en an.

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FOTO:DPA Lebensvers­icherungen werden wieder beliebter. Sie bieten einige Vorteile, jedoch ist eine umfassende Beratung wichtig.

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